Roundtable: „WWE SummerSlam 2019“ – Seid beim Meinungsaustausch der User vor der größten Party des Sommers dabei!

11.08.19, von Benjamin "Cruncher" Jung

Silentpflücker: Wie jedes Jahr seit 1988 steht auch im Jahr 2019 wieder der SummerSlam an. Und mit Goldberg gibt sich auch einmal mehr eine Legende aus alten Tagen die Ehre. Was dürfen wir von dieser Show sonst noch erwarten? Darüber wollen wir wieder sprechen. Wir, das seid einmal mehr ihr, die User.

Am Start sind dieses mal wieder drei Schreiberlinge, die wie immer ihre Meinung zur bevorstehenden Massenkeile zum Besten geben werden. Mit dabei sind Hurricane, Phrose und Thez. Wie immer werden die drei Jungs ihre persönlichen Meinungen und Prognosen zu den Matches auf der Card abgeben, um am Ende mit einem Fazit zu schließen. Wir haben uns wegen der besseren Lesbarkeit auf die aus unserer Sicht acht wichtigsten Matches beschränkt. Einige haben freilich in ihrem Fazit für alle Interessierten noch mehr geschrieben. Interessant ist dabei auch die Tatsache, dass wir ein Match besprochen haben, dass nie offiziell angekündigt war, aber als mehr als nur wahrscheinlich angesehen wurde, dann aber letztendlich (wohl doch???) gestrichen wurde. Bei WWE weiß man eben nie so genau…

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und natürlich auch mit dem PPV selbst.
REINHAUEN!!!

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Inhaltsverzeichnis
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Wrestling-Infos.de WWE SummerSlam 2019
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Singles Match
Dolph Ziggler vs. Bill Goldberg

Hurricane: Dazu werde ich mich nicht äußern. Da schaue ich mir lieber ein Gurkenrennen nachts um halb 4 an der Scheibe des örtlichen McDonalds an.

Tipp: meine Gurke

Phrose: Goldberg gegen Goldie. Geldberg gegen Comedy. Nun haben wir also das Match und Goldberg ist früher zurück als man dachte. Ich persönlich hätte mit ihm erst wieder im Spätherbst gerechnet, wenn es wieder nach Saudi-Arabien geht, um dort ein paar (oder eher einen ganzen Batzen) an Petrodollars für einen 5 minütigen Auftritt mit nach Hause zu nehmen. Dass er nun zur größten Party des Sommers auftaucht ist eine Überraschung. Eine weitere Überraschung ist sein Gegner: Dolph Ziggler. Hier hätte ich mit einem großen Namen gerechnet, aber da das Match erst vor 1 ½ Wochen
angekündigt wurde und auch sonst keine große Geschichte dahintersteht, kommt der Goldbergherausforderertyp 2 ins Spiel. Der aktuelle Superstar von heute, der in 1-2 Minuten abgefertigt wird. Ja, die RAW-Ausgabe vor dem Summerslam hat schon ein bisschen auf das Match der beiden hingearbeitet, aber seien wir mal ehrlich: Weder Goldberg noch Ziggler wurden auf der Card vermisst. Deshalb finde ich es auch irgendwie sinnlos, einen so großen Namen wie Goldberg
einfach mal so für den Summerslam auflaufen zu lassen, wenn da nichts größeres dahintersteht.
Deshalb bin ich auch so gar nicht auf das Match gehypt und frage mich nur, wie lange Ziggler mithalten darf. Ich schätze, dass es wie üblich ablaufen wird: 5 Minuten Goldbergs Entrance, 1 Minute Matchzeit, schwupps wieder ein Jahresgehalt eines Mittelklassearbeiters auf dem Konto.

Tipp: Goldberg

Thez: Was habe ich mich gefreut, als vermeldet wurde, dass Bill Goldberg beim SummerSlam einen Kampf bestreiten würde! Die knappe Niederlage gegen den Undertaker durfte einfach nicht sein letzter Auftritt bleiben. WWE inszenierte Goldbergs Rückkehr recht geschickt. Dolph Zigglers Fokus lag auf dem Miz, dann gesellte sich Shawn Michaels dazu, der Zigglers Zorn verbal zu spüren bekam, es fielen dabei nur wenige abfällige Kommentare in Richtung Goldberg. Die Gerüchteköche mutmaßten gar, dass Goldberg bei WWE in Ungnade gefallen sei und es deswegen diese Seitenhiebe gegeben hätte. Weit gefehlt, denn die spektakuläre Vertragsunterzeichnung bei Monday Night Raw besiegelte schließlich, dass man den früheren Weltmeister von WCW und WWE bei einer der größten Shows des Jahres einsetzen wird. Ich bin gespannt, ob der Miz und Shawn Michaels beim SummerSlam zu Goldbergs Entourage gehören und Dolph Ziggler das Leben noch ein bisschen schwerer machen werden. Dass man Ziggler für diese Rolle ausgewählt hat, zeigt auch das große Vertrauen, das WWE in ihn setzt. Nachdem Goldberg bei seinem letzten Auftritt herbe Kritik kassierte, legt man dessen Vermächtnis nun in Zigglers fähige Hände und man hätte wohl kaum einen Besseren dafür finden können. Ob dies der letzte Kampf für Bill Goldberg bleiben wird? Ich hoffe es nicht, aber falls dem so ist, wünsche ich ihm von Herzen, dass er seine aktive Karriere mit einem großen Sieg beschließen darf.

Tipp: Goldberg
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Owens‘ Career on the Line – Singles Match
Kevin Owens vs. Shane McMahon

Hurricane: Soso, das wird also Kevin Owens’ letztes Match. Denn er steht ja dem Best in the World gegenüber. Da hat er keine Chance. Also gar keine. Wirklich gar keine. Da jeder weiß, wie solche Career Matches laufen, macht es das Match nicht weniger unspannend. Ich will Shane einfach nicht mehr sehen. Weder als GM noch als Wrestler. Also absolut nicht als Wrestler. Äh, sorry, als Sports Entertainer. Ich glaube, die einzigen Menschen, die denken dass Shane irgendwie zieht, tragen seinen Nachnamen. Zum Match an sich: Owens wird hier und da gescrewt, Shane wird irgendwo runterspringen und am Ende gewinnt Owens „against all odds“. Und ich hab Freudentränen weil Owens endlich mal gewinnen darf. Oder er verliert und kommt 2 Wochen später als Owen Kevins zurück. Because, everything is possible in WWE…

Tipp: Kevin Owens via Stunner

Phrose: Das Match fühlt sich nach einem Kompromiss an. Es ist annehmbar, mehr nicht. Für Shane und Kevin standen dieses Jahr keine passenderen Gegner bereit. Klar, die Promos der beiden bei Smackdown waren zwar Woche für Woche ein Höhepunkt, aber wenn man mich fragt, was jetzt die Quintessenz der Feindschaft zwischen den beiden sein soll, dann hätte ich darauf „keine“ Antwort. Die beiden hatten meiner Meinung nach schon eine bessere Fehde mit einem Höhepunkt, der das ganze abgerundet hat – das Hell in a Cell Match von vor ein paar Jahren. Dies endete zwar kontrovers, aber es fühlte sich dennoch wie ein Abschluss der Fehde an. Seitdem ist natürlich viel passiert, Shane hat sich zum besten Wrestler der Welt gemausert, Owens war unter anderem mit Strowman bei Raw beschäftigt und zwischenzeitlich verletzt. Seit seiner Rückkehr sind nur seine Tattoos am Arm größer geworden, in meinem Ansehen ist er gesunken. Ich finde man hat es verpasst, ihm nach seiner Rückkehr eine klarere Linie zu geben. Das ist schade, da er recht unterhaltsam ist und auch im Ring keine Kosten und Mühen scheut.
Durch die hinzugefügte Stipulation ist, denke ich, glasklar wer gewinnt und das nimmt dem ganzen auch ein bisschen die Spannung – da hätte mehr draus werden können!

Tipp: Kevin Owens

Thez: Kevin Owens kann sich sehr glücklich schätzen, dass man ihn für diese Fehde ausgewählt hat, da er eigentlich nicht so ganz das nötige Format mitbringt. Die schurkische Rolle Shane McMahons verlangte nach einem starken Gegenpart, der seinem großen Einflussreichtum etwas entgegenzusetzen hat. Owens gelingt dies mit seinem Sarkasmus und seiner putzigen Verbissenheit nur teilweise. Offenbar nimmt er sich Stone Cold Steve Austin zum Vorbild, kann dabei aber natürlich nur wie eine Karikatur der Rattlesnake wirken, so wie Shane McMahon in diesem Spiel natürlich auch nur eine verminderte Version seines Vaters ist. Das muss aber alles nicht wirklich ein Negativpunkt sein, ich empfinde dies eher als eine liebevolle Ehrerbietung an die Jahrhundertfehde zwischen Austin und Vince McMahon, man kann die aktuelle Geschichte durchaus auch als ein verspätetes Nachbeben betrachten. Mal schauen, wohin das Ganze noch führen wird. Ich gehe nicht davon aus, dass Kevin Owens WWE verlassen muss, dementsprechend tippe ich hier auf seinen Sieg.

Tipp: Kevin Owens
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Singles Match
Finn Balor vs. Bray Wyatt

Hurricane: Da ist er nun also: Der neue Bray Wyatt. Und was hat sich geändert? Er greift immer noch wahllos Leute an. Aber er trägt jetzt eine Maske dabei. Und die Musik ist anders. Glaube, er hat auch paar Pfund verloren und die Haare sind anders. Aber sonst so? Ich weiß noch nicht genau worauf man bei ihm hinaus will. Ich bin trotzdem irgendwie gespannt. Das ist echt kurios, da Wyatt der wohl spannendste Charakter der letzten Jahre war, den man aber so absolut in die Belanglosigkeit gebookt hat, dass alles aus war. Daher war der Reset gut und richtig. Jetzt stellt man ihn aber sofort gegen Balor, der bis vor kurzem noch IC-Champ war. Da bin ich dann schon wieder zwiegespalten. Ich finde dass Balor sowieso viel zu viele Fehden und PPV-Matches verliert. Aber hier muss er sich hinlegen, sonst ist Wyatts “neues” Gimmick bereits wieder tot. Balor als Dämon wäre dann natürlich eine Option für spätere Matches, sofern man die Fehde zieht. Das würde mir dann sogar wieder gefallen. Hier stehen auf jeden Fall zwei gute Worker im Ring, die ich beide eigentlich mag und gerne höher auf der Card sehen würde. Der Spot könnte relativ wichtig sein, ich hoffe auch, dass man ihnen 10+ Minuten gibt. Dann wird es vernünftig und ich bin irgendwie gespannt ob Wyatt die Maskke auflässt. Und ob Stroh rumliegen wird.

Tipp: Bray Wyatt via Finger in den Rachen

Phrose: Hui, das Match wird interessant. Nicht das stinknormale, langweilige „Interessant“, sondern ein echtes, aufregendes „Interessant“. Ich weiß, Matches mit Balor und vor allem Wyatt waren das in der Vergangenheit nur allzu selten und dennoch ist die Paarung wohl die, auf deren Umsetzung man am meisten gespannt ist. Das liegt nur an einer Person: Bray Wyatt.
Nachdem er außer einem Gastspiel im November 2018 seit Mitte letzten Jahres nicht mehr in Erscheinung getreten ist, wurde seine Rückkehr Stück für Stück im April 2019 eingeläutet. Das Firefly Fun House, das aus Wyatts Feder mit ihm in der Hauptrolle stammt, wurde neben der 24/7 Championship schnell ein Renner bei Monday Night RAW, was man auch an den Klickzahlen und den Kommentaren auf YouTube ablesen konnte. Ich stand dem recht skeptisch gegenüber. Nicht nur, dass man Wyatt für mich seit 2015 komplett uninteressant gemacht hat, nein auch sein neues Gimmick schien in dieselbe Kerbe zu hauen. Und ja, das tut es – wenn auch nicht ganz so, wie ich das gedacht hätte.
Wie schon zuvor hat Bray zwei Persönlichkeiten in seinem Kopf. Damals Brother Bray und Sister Abigail – Heute einfach nur Bray und The Fiend. Fiend lässt sich trotz seiner Ähnlichkeit mit Friend mit Teufel, Feind oder Dämon übersetzen. Und in gewisser Weise hat man den Nagel hier auf den Kopf getroffen. Die Maske des Fiend ist wirklich angsteinflößend. Eltern, sperrt eure Kinder weg, wenn the Fiend auf den Schirmen zu sehen ist.
Dennoch kann ich auch dem Gimmick nicht viel abgewinnen und wäre nicht verwundert, wenn man es schon nach kurzer Zeit in den Sand setzt. An einen Debütsieg glaube ich dennoch.

Tipp: Bray Wyatt

Thez: Bei diesem Kampf scheint das Ergebnis sehr offenkundig zu sein. Bray Wyatt kehrt aus einer längeren Kampfabstinenz mit veränderter Rolle zurück, über Finn Bálor wurde bereits berichtet, dass er eine Auszeit nehmen möchte. So ist ein klarer Sieg für den Fiend wohl vorauszusehen. Hier kommt es in der Analyse also weniger auf das Ergebnis als auf die Begleitumstände an. Wird Finn Bálor zum SummerSlam den Demon King heraufbeschwören, wie er es in den vergangenen Jahren immer gemacht hat? Gerüchte besagen, dass dies nicht passieren wird. Sollte Bálor als Demon verlieren oder diesen gar nicht erst einsetzen, wäre dies äußerst bemerkenswert. Es lohnt sich, einen genaueren Blick darauf zu werfen und dafür zunächst den mythologischen Hintergrund des Dämonenkönigs Balor zu untersuchen. Balor galt als grausamer Anführer des riesenhaften Volkes der Fomorier, die Irland vor langer Zeit beherrschten. Er soll nur ein einziges todbringendes Auge besessen haben, dessen verheerende Wirkung als die sengende Gluthitze der Sonne gedeutet wird. König Balor wird schließlich vom Gotthelden Lugh bezwungen, der ihm mit einer Schleuder das flammende Auge ausschlägt. Lugh tritt hier als Zivilisationsstifter auf, er bändigt durch den Tod Balors die Sonnenhitze und ermöglicht damit dem Volk eine reiche Ernte, die sonst verdorrt wäre. Das irische Hochfest Lughnasadh wurde daher in den heißen Wochen um den 1. August gefeiert, also genau zu der Zeit, in welcher heute traditionell der SummerSlam stattfindet. Finn Bálor schlüpft als Beschwörer des Demon King in die Rolle des Lugh, er nutzt Balors Macht, um die eigene im Kampf zu mehren und große Siege zu ernten. Seit seiner Ankunft im Hauptkader hat Finn Bálor den Demon King siebenmal eingesetzt, davon dreimal beim SummerSlam. Nachdem er beim SummerSlam 2016 die vakierte Universal Championship im Kampf gegen Rollins gewann, ging es für ihn allerdings direkt in eine unglückselige Verletzungspause, sein Titel wurde vakiert. Als er beim SummerSlam 2017 Bray Wyatt bezwang und beim darauffolgenden TLC den Demon erneut gegen AJ Styles einsetzte, folgte erneut ein schwerer Karriereabsturz. Er steckte bei Raw eine überraschende und verheerende Niederlage gegen Kane ein und sein Stand bei WWE erholte sich anschließend lange nicht davon. Beim SummerSlam 2018 statuierte Finn Bálor mit dem Demon ein gewaltiges Exempel an Baron Corbin. Nur um einen Tag darauf vom neuen Universal Champion Roman Reigns herausgefordert und besiegt zu werden. Das Beschwören des Demon King scheint also mit einer anschließenden Schwächung Finn Bálors verbunden zu sein. In diesem Jahr hat er den Demon bereits bei WrestleMania gegen Bobby Lashley und beim Super ShowDown gegen Andrade eingesetzt, anschließend verschwand Finn Bálor aus den Fernsehsendungen und verlor bei seiner Rückkehr deutlich geschwächt die Intercontinental Championship überraschend an Shinsuke Namakura. Liegt in dem verfrühten diesjährigen Einsatz des Demons vielleicht begründet, dass er ihn zum SummerSlam, wenn es am meisten darauf ankäme, gar nicht mehr einsetzen kann, dass ihm die Kraft dazu einfach fehlt? Bray Wyatt scheint sich jedenfalls genau überlegt zu haben, gegen wen er jetzt seine Rückkehr feiert. Sie haben nicht nur eine sehr interessante gemeinsame Vergangenheit, die Buzzards scheinen Bray Wyatt auch verraten zu haben, dass der geschwächte Finn Bálor genau zu diesem Zeitpunkt eine geeignete Beute für ihn darstellt. Dass Finn Bálor den Demon nicht beschwört oder gar mit diesem gegen Wyatt verliert, könnte schwere Konsequenzen für ihn haben. Möglicherweise entkommt der Demon dann völlig seiner Kontrolle, und einen Schritt weiter gedacht könnte ihn sogar ein anderer für seine Zwecke nutzen. Vielleicht wäre dies eine passende Gelegenheit um mit Jordan Devlin ein Gegenstück zu Finn Bálor in den Hauptkader zu berufen?

Tipp: Bray Wyatt

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WWE RAW Women’s Championship
Submission Match
Becky Lynch (c) vs. Natalya

Hurricane: Irgendwie ist Nattie so der Pausenclown der Division. Wenn man gerade keinen Contender hat oder Becky vs. Charlotte gerade mal wieder beendet hat, muss Nattie ran. Ernst kann ich sie leider schon lange nicht mehr nehmen. Weder ihren Sharpshooter noch der Versuch, irgendwie als Heel rüberzukommen. Als Face ist sie ok, als Heel finde ich sie absolut langweilig. Becky war mal ultra hot, mittlerweile wurde sie mir fast schon wieder zu hart in den Rachen gestopft, ein klassisches WWE-Problem. Kaum klappt etwas, muss man es ausschlachten bis es keinen mehr juckt. Rollins + Becky war ein totaler Autounfall für mich, da musste ich wegschalten. Für sich ist Becky immer noch cool und auch ein Badass, das kann nicht mal WWE versauen. Aber irgendwie ist der ganz große Hypetrain langsam aber sicher weitergefahren. Hier bekommt sie jetzt mit Nattie eben eine solide Workerin, die immer mal wieder ins Title Picture stolpert, dabei aber nie ernsthaft in Frage kommt. Das wäre ein absoluter Schocker und kann eigentlich nur mit einem Fuck-Finish passieren. Clean und dann auch noch per Submission verlieren? Never. Das wird The Man nicht passieren. Dazu will ich Nattie nicht den Sommer über als Championesse, ganz egal was sie schon alles erreicht hat. Dafür reicht es mMn einfach nicht.

Tipp: Becky Lynch via Stipulation

Phrose: Ich dachte im Vorfeld, dass ich gar nicht so viel schreiben kann zu diesem Match, aber probieren wir es mal.
Natalya hat hier Heimspiel und auch wenn Becky in der Fehde das Face ist, so wird Natalya sicherlich vollste Unterstützung des leidenschaftlichen kanadischen Publikums haben. Dennoch glaube ich, dass das neben ihrem wrestlerischen Talent nicht reichen wird, so dass Becky Lynch am Schluss den Sieg nach hause bringt. Meiner Ansicht nach kann Becky den Titel noch ein bisschen halten, auch weil ihre Regentschaft präsenter war als die ihres Freundes Rollins. Vielleicht wird man den Fans in Toronto aber auch einen Feel-Good-Moment bescheren und lässt Natalya tatsächlich gewinnen – immerhin ist Lynch seit knapp 4 Monaten Titelträgerin was auch schon eine gute Zeit ist. Und im Zweifel kann sie ihn ja bei der nächstpässlichen Gelegenheit wiedergewinnen.

Tipp: Becky Lynch

Thez: Natalya als SummerSlam-Gegnerin für Becky Lynch auszuwählen war wirklich ein sehr guter Schachzug von WWE. Sie wird sicherlich in ihrer kanadischen Heimat die Fans im Rücken haben und genau das wird uns Zuschauern suggerieren, dass Natalya vielleicht doch in der Lage wäre, die unantastbare Becky Lynch zu entthronen, was den meisten Diven mittlerweile nur noch schwer gelingt. Denn Lynch ist seit vergangenem Jahr nicht nur das Gesicht der erfolgreichen Frauen-Abteilung, sondern seit Neuestem auch von WWE2K, da ist wohl kaum mit einem Titelwechsel zu rechnen. Die fähige Natalya ist hingegen in der Lage, die Titelverteidigung spannend zu machen. Dazu hat man die Paarung auch noch zu einem Unterwerfungskampf gemacht, so bringen der Einsatz des Sharpshooters und mögliche Andeutungen an den Betrug von Montreal weitere Unwägbarkeiten in den Kampf.

Tipp: Becky Lynch
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WWE United States Championship
Singles Match
AJ Styles (c) vs. Ricochet

Hurricane: Wohl die Perle auf der Card. Ich mag beide Worker und glaube, zusammen können die das Dach abreißen. Das Problem ist leider, dass Gallows/Anderson jetzt mitmischen und das Ganze ein wenig stören könnten. Ansonsten: Gebt den beiden 30 Minuten und es kommt ein Fest heraus. Hier kann ich mich wirklich entspannt zurücklehnen und berieseln lassen. Ich hoffe nur, dass es nicht zu krass überbookt wird, dann kann das lecker werden. Der Sieger ist mir dabei gar nicht so wichtig, Styles wird es nicht zu sehr schaden, aber wenn man die Drei als Faction einigermaßen aufbauen will, müsste er hier fast verteidigen. Außer Ricochet besorgt sich selbst noch eine Crew. Tag-Teams stehen ja bislang noch keine auf der Card…

Tipp: AJ Styles

Phrose: Hier darf man sich sicherlich auf ein gutes Match freuen – sofern es denn genügend Zeit bekommt. Bei etwa 14 Matches werden die meisten sicherlich unter der 10-Minuten-Marke bleiben. Ein paar kann ich mir auch locker unter 5 Minuten vorstellen. Aber dass die beiden untern 10 Minuten bleiben kann ich mir nicht so richtig vorstellen. Immerhin reden wir hier von einem der besten Wrestler der Welt und einem jungen, modernen Star, der einen spektakulären Stil geht, der bei den Leuten gut ankommt. Bei Extreme Rules, das gerade einmal 4 Wochen her ist, konnte Styles Ricochet den Titel abnehmen. Deshalb glaube ich, dass Styles den Titel auch eine Zeit lang halten wird. Sehen wir uns die letzten paar Regentschaften der US Champs an, stellen wir fest, dass der Titel in diesem Jahr schon 9x den Besitzer gewechselt hat. Samoa Joe hatte heuer die längste Titelregentschaft mit 75 Tagen. Der Rest liegt zwischen 15 und 35 Tagen, was nicht wirklich lang ist (Gut, Rey Mysterio musste den Titel verletzungsbedingt niederlegen, aber dennoch). Styles ist zum 3.Mal US Champion, er hielt den Titel 16 Tage und 75 Tage. Die Chance stehen gut, dass wir diesesmal eine ähnlich lange oder längere Regentschaft als beim zweiten Mal erleben dürfen.
Dass AJ Styles vor kurzem auch noch zum Heel turnte wird seinen Teil dazu beitragen, dass er als Sieger aus dem Match gehen wird.
Kurz gesagt: Ich hoffe, dass das Match ausreichend Zeit bekommt, allen die Show stiehlt und AJ Styles am Ende gewinnt. Alles andere würde momentan keinen Sinn ergeben.

Tipp: AJ Styles

Thez: Dieser Kampf wird wohl in Sachen Akrobatik und Athletik ganz vorne mitspielen, beide haben ja auch schon unter Beweis gestellt, dass sie eine gute gemeinsame Chemie besitzen. Ich gehe davon aus, dass AJ Styles erneut den Sieg davonträgt. Man könnte meinen, dass Styles als Anführer des Original Club den Titel noch ein bisschen länger halten dürfte. Ricochet würde der Titel sicher auch gut stehen, aber dieses Gold hat er ja bereits getragen. Ich bin gespannt, ob sich Styles des Konkurrenten mit einem klaren Sieg entledigen kann, oder ob die Rivalität doch noch ein bisschen länger andauert.

Tipp: AJ Styles

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WWE Championship
Singles Match
Kofi Kingston (c) vs. Randy Orton

Hurricane: Es ist 1996, Meine Freundin ist weg und bräunt sich. In der Südsee. – Allein? Ja, mein Budget war klein… Na fein! Herein, willkommen im Verein! Vielleicht war es ein paar Jahre später, aber an die Fehde kann ich mich noch gut erinnern. Kofi war bis dahin für mich ein absolut belangloses Face, das halt lustige Spots konnte. Und heute? Wirft er mit Pfannkuchen und ist WWE Champion. Orton hat sich in all der Zeit noch weniger verändert. Damals war das eine spannende Fehde, was mich überraschte. Orton fand ich immer langweilig und Kofi war damals eben absolut charakterlos für mich. Nicht doof, aber halt auch nix wofür man einschaltet. Ich hab mich bei Mania für ihn gefreut, aber langsam reicht es mir auch wieder. Er packt mich einfach nicht und der Hype lässt auch langsam nach. Daher würde es mich gar nicht wundern wenn man hier Orton den Titel gibt, um ihn auch ja von AEW fernzuhalten.
Wirklich Vorfreude kommt hier leider nicht auf, da ich Orton-Matches gewöhnlich skippe, da kann auch ein lustiger Flippy Dude wie Kofi nix ändern. Die Frage für mich ist eigentlich hier nur: Wie haut Orton den “RKO out of nowhere” raus?

Tipp: Randy Orton

Phrose: Boom! Gegen Dive! TIP gegen RKO! Das Einhorn gegen die Viper!
Mir würde momentan niemand einfallen, gegen den Kingston ein Match workt, das besser, sprich größer vom Namen her ist. Randy Orton ist trotz oder gerade wegen seiner nicht mehr ganz so häufigen Auftritte im TV der GAMS – der Größte Anzunehmende Matchlose Superstar. Hat ein Orton wirklich auf der Card gefehlt – naja, ohne ihn gings auch… Bringt er ein bisschen Starpower in die Show? Klaro!
Was ich etwas schade finde, ist dass der Aufbau recht stark das berühmte Match der beiden aus 2009 thematisierte. Ja, es ist ein kleiner Meilenstein in der Karriere beider gewesen, aber da hätte man in der Geschichte auch noch mehr draus machen können…
Generell hatte ich das Gefühl, dass SmackDown sich mit dem WWE Champ öfter um Daniel Bryan, Roman Reigns, Kevin Owens und Shane gedreht hat, seit Kingston den Titel gewann. Die Wildcardrule hat vielleicht das ihre dazu beitragen. Dass Kingston als Champ in den Summerslam geht, das hätten, so glaube ich, viele nicht gedacht. Klar, sein Wrestlemaniamoment war großartig, auch wenn er der Spot für Mustafa Ali bestimmt war. Seitdem ist sein Stern aber nicht mehr ganz so hell. Deshalb würde ich mir wünschen, dass ein Titelwechsel kommt, oder dass Kingston den Titel noch ein bisschen hält und dann vielleicht zum Heel turnt, damit er wieder präsenter (auch in den Köpfen) ist und bleibt. Da aber Orton sein Gegner ist, gehe ich nicht von einem Titelwechsel aus.

Tipp: Kofi Kingston

Thez: “Der Utopist sieht das Paradies, der Realist das Paradies plus Schlange.” – Friedrich Hebbel. Wer hätte es noch vor einem Jahr gedacht, dass ausgerechnet Kofi Kingston als einer der stärksten Weltmeister unserer Zeit in die Geschichtsbücher des Berufsringkampfs eingehen könnte? Noch ist dieses hehre Ziel nicht ganz erreicht, aber falls Kingston dieses unfassbare Leistungshoch weiter beibehalten könnte, auf dem er sich spätestens seit WrestleMania bewegt, so rückt dies doch immer spürbarer in den Bereich des Möglichen. Seine deutlichen Siege über große Namen wie Daniel Bryan, Kevin Owens, Dolph Ziggler, Samoa Joe und zuletzt den United States Champion AJ Styles haben Kofi Kingston mittlerweile – mindestens – in die Top Fünf der Weltrangliste emporgetragen, eine Platzierung, die für ihn während seiner ganzen bisherigen Karriere immer unerreichbar schien. Wie ist ihm dieser große Sprung nach vorn gelungen? Geduld. Der Glauben an sich selbst. Die Unterstützung seiner Freunde. Oder kurz: Die Power of Positivity! Es war dieses unerschütterliche Gute Denken, das ihn all die Jahre begleitet und motiviert hat und schließlich doch, entgegen allem Spott und Zweifel, an die Spitze von WWE katapultierte. Kingston reitet die Welle, vertraut ganz auf sich selbst, verändert nichts an seinem Habitus, und um dies zu unterstreichen, verteilt er auch als Weltmeister weiter seine Pfannkuchen! Das ist das goldene Tüpfelchen auf dem i einer grandiosen Erzählung, welche uns WWE seit Elimination Chamber mit allem Recht stolz präsentiert. Nun ist die große Frage, wer denn diesen unwahrscheinlichen Höhenflug beenden und wann dies geschehen soll. Owens, Ziggler, Joe, sie alle haben schon versucht, Kingstons Regentschaft als Fluke, als einen Glückstreffer, zu desavouiren. Und sie alle sind an ihm gescheitert. Enter the Viper. Wird es Randy Orton anders ergehen? Auch er hat abseits der Fernsehausstrahlungen bei WWE Live schon die Niederlage gegen Kingston zu schmecken bekommen, doch ist er auch der einzige Herausforderer, der ihm seit WrestleMania eine Schulterniederlage beibringen konnte. Was unterscheidet Randy Orton von Kingstons bisherigen Gegnern, dass man beim SummerSlam auf seinen Sieg setzen sollte? Orton ist zum Einen schon sehr viel länger an der Ringkampfspitze anzusiedeln. Seit seinem ersten Welttitelerfolg im Jahr 2004 hat es die Viper immer wieder gemeistert, aus dem Dickicht des Kaders hervorzuschnellen und seine Fänge in dreizehn Weltmeisterschaften zu schlagen. Er weiß einfach, wie es geht. Die verbalen Kopfspielchen um ihre gemeinsame Vergangenheit sind wohl nicht viel mehr als das. Randy Orton spielt mit seiner Beute. Er wiegt sie in Sicherheit, gibt vor, ein ähnlicher Gegner wie die übrigen zu sein, der schließlich an Kingstons nur vermeintlicher Mittelmäßigkeit zugrunde geht. Doch Orton weiß genau, mit wem er es zu tun hat, das ließ er einige Male durchblicken. Er gab zu, nach ihrer kurzen Fehde von 2009 Kingstons Karriere und damit einen gefährlichen Konkurrenten hinter den Kulissen sabotiert zu haben. Da hatte er schon einmal zu spüren bekommen, was für ein Feuer in dem damaligen Jamaikaner loderte. Dementsprechend wird sich die Schlange sicher vorsehen und gerade beim großen SummerSlam, wo Orton schon in der Vergangenheit drei Weltmeisterschaften gewann, wird er Kofi Kingston nicht unterschätzen. Ein weiterer Grund für einen möglichen Sieg Ortons läge in möglichen Abwanderungsgedanken begründet, die WWE ihm vielleicht mit einer weiteren Regentschaft vertreiben möchte, allerdings hoffe ich, dass man die erzählerische Qualität nicht von solchen Geschäftsentscheidungen beeinflussen lassen wird. WWE hat es jedenfalls vermocht, trotz Kingstons starker Darstellung der vergangenen Monate ihm mit Randy Orton zum SummerSlam einen Gegner gegenüberzustellen, der den Anschein macht, den Titel gewinnen zu können. Das Match wirkt sehr ausgeglichen, der RKO und der Trouble in Paradise könnten beide den plötzlichen Sieg herbeiführen. Ich werde letztlich wohl darauf vertrauen, dass die Power of Positivity auch der tödlichen Ortonschen Berechnung überlegen sein wird.

Tipp: Kofi Kingston

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Tag Team Match
Roman Reigns & Samoa Joe vs. Daniel Bryan & Rowan
UNBESTÄTIGT!

Hurricane: Nachem Reigns ja nun mehrfach fast umgebracht wurde ist die Frage nach dem Täter ultra spannend. Der Gärtner? Rikishi, der es mal wieder für einen Samoaner getan hat? Samoa Joe, obwohl der zuletzt den besorgten Stammesbruder gemimt hat? Oder doch, wie es Murphy andeutete, Rowan? Nachdem der erste Versuch derart grotesk inszeniert wurde, dass es eher komisch als bedrohlich wirkte, musste man offenbar nachlegen. Dann wurden mit dem Auto härtere Geschütze aufgefahren. Da Roman aber zweimal quasi unverletzt blieb, können wir von einem unorganisierten, unsicheren und wenig erfahrenem Attentäter ausgehen. Eine Samoan Submission Machine würde da keine Gefangenen machen und Reigns beim ersten Versuch schon umnieten. Bei Bryan weiß ich nicht, ob er schon vorne sitzen darf und an die Pedale kommt, da bleibt eigentlich nur noch Rowan. Oder halt Rikishi.
Ein Motiv hat irgendwie jeder – und doch keiner. Zumindest kann man Reigns mittlerweile fast gar nicht mehr so hassen wie vor seiner Auszeit, das lass ich also nicht gelten. Besiegt hat er eh schon jeden und Champ ist er grad auch nicht. Daher denke ich dass Bryan und Rowan bemerkt haben, dass Reigns einen 20l-Benziner fährt und letztes mal nen Plastikbecher aus dem Fenster geworfen hat. Da muss Captain Planet natürlich eingreifen. Wieso man dann einen Samoa Joe da reinziehen muss… Keine Ahnung. Auf Bryan vs. Reigns hätte ich wirklich Bock, das Match damals bei Fastlane hat mir schon gefallen, die beiden könnten was gutes zusammen auf die Beine stellen. Aber Rowan im Match? Und dann relativ random einen Samoa Joe? Ich weiß ja nicht… Man hat dann auf jeden Fall 3 gute bis sehr gute Worker im Match. Und halt Rowan. Der hat immerhin ne schönen Bart. Einen Tipp will ich gar nicht abgeben, da Bryan und Rowan ja eigentlich mit New Day beschäftigt sein müssten und ein Sieg natürlich eine miese Botschaft wäre. Man darf dann ungestraft Leute fast umbringen und gewinnt dann auch noch? Nee, nee… Dann hätte Titus jahrelang umsonst gekämpft und alle Anti-Bully-Kampagnen wären für die Tonne. Wenn das Match kommt, machen es die Wild Samoans. Fatu per Headbutt wahrscheinlich. Oder halt Rikishi. Für the Rock.

Tipp: The Wild and Heavy Samoan Submission Machinery via Notwehr

Phrose: Eigentlich war das Ding nie ein Tagteammatch. Eigentlich hätte die Paarung Roman Reigns gegen Daniel Bryan lauten sollen. Eigentlich sind das zwei sehr große Namen der heutigen WWE. Eigentlich…
Eigentlich sollte schon ein bisschen Vorfreude auf das Match da sein. Die kommt aber nicht recht auf, daran ändert nichts, dass das Ding jetzt eben ein Tagteammatch ist. Null Aufbau, ein Faceturn von Joe vor genau einer Woche, obwohl er bei RAW vorher noch von Reigns und den Usos Schläge kassiert hat. Und was macht überhaupt Erick Rowan hier? Das sind nur einige Ungeklärtheiten, die zu dem Match auftauchen.
Zumindest auf eine kann ich eine Antwort geben: Erick Rowan ist nun mal der Partner von Bryan und darf seinen wahrscheinlichen Karrierehöhepunkt hier erleben – immerhin steht er mit drei sehr großen Namen im Wrestlingbusiness, zwei davon absolute WWE Top Guys im Ring und das auch noch beim Summerslam. Außer Vince McMahon findet irgendwie Gefallen an seinem einstigen Winzergimmick und pusht ihn nochmal oder in Norwegen explodiert von heute auf morgen der Wrestlingmarkt und Rowan wird deshalb gepusht. Wenn man sich anschaut, dass Roman Reigns im letzten Sommer endlich die Universal Championship gewinnen konnte, ist das schon ein Rückschritt in diesem Jahr. Leider gibt es von meiner Seite nicht sehr viel zum Match zu sagen. Große Namen werden bei einem großen PPV auftreten und dort etwa 10-12 Minuten bekommen. Mit mehr Story dahinter wäre das hier ein besseres Match.

Tipp: Roman Reigns und Samoa Joe

Thez: Auch wenn der Einzelkampf noch nicht offiziell verkündet wurde oder es stattdessen zu einem Tag-Team-Kampf des Samoan Summit gegen Daniel Bryan und Erick Rowan kommen könnte, so hindert dies nicht daran, einmal darauf einzugehen, wie genial diese Storyline aufgezogen wurde, die beim SummerSlam ja sicher in irgendeiner Form präsent sein wird. Das Erste, was wir überhaupt von diesem Match gehört haben, war die Meldung des Wrestling Observers, dass dieser Kampf und ein Match zwischen Dolph Ziggler und Goldberg geplant seien. Anscheinend hat man diese Informationen absichtlich durchsickern lassen, um das Interesse am SummerSlam und den vorherigen Wöchentlichen mit diesen Gerüchten zu steigern. Bei mir hat es gewirkt, ich konnte gar nicht erwarten, herauszufinden, wie man diese beiden Matches in so kurzer Zeit gebührend einleiten wollte. Und es war erstaunlich, wie hervorragend eben dies dann auch noch gelungen ist. Roman Reigns steckte mitten in einer sehr interessanten Auseinandersetzung mit Samoa Joe, die alleine ausgereicht hätte, um ein hervorragendes Match zwischen den beiden für den SummerSlam auf die Beine zu stellen. Die mysteriösen Attentate veränderten die Situation derart, dass Samoa Joe sich gar schützend vor Roman Reigns stellte, der Big Dog sich bei ihm entschuldigte und nun gar ein Bündnis der beiden Samoaner gegen die Angreifer im Raume steht. Ob es wirklich dazu kommt, werden wir vielleicht schon beim SummerSlam erleben. Und führt man diese Partnerschaft fort, so könnte man mit dem Samoan Summit sogar ein All-Star-Team etablieren, das vielleicht irgendwann im gleichen Atemzug mit den Mega Powers, der B-I-Cannon oder der Rock ’n‘ Sock Connection genannt werden könnte. Die geschickte Einbindung Buddy Murphys, die spektakuläre Auflösung von Erick Rowan als Täter, ohne Daniel Bryan direkt zu beschuldigen, und die vielen offenen Fragen bezüglich des möglichen SummerSlam-Matches, haben meine Neugier auf die Fortsetzung jedenfalls ins Unermessliche gesteigert.

Tipp: Roman Reigns / The Samoan Summit

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WWE Universal Championship
Singles Match
Brock Lesnar (c) vs. Seth Rollins

Hurricane: Da haben wir also erneut das Match Beast vs. Beastslayer. Nachdem Rollins schon diverse Spitznamen bekommen hat, ist er mit “the Man’s Man” wohl am weitesten gesunken. Ich komme mit Rollins als Face der Company auch nicht so wirklich klar. Er hat so eine natürliche Arroganz und Überheblichkeit, dass er für mich als Face nie wirklich wirkt (Dito! Anm. von Silent). Ich mag ihn, ich mag ihn auch im Ring. Aber das Match gegen Lesnar ist m.M.n. schon wieder relativ vorprogammiert. Rollins sellt relativ gut und kann prima umhergeworfen werden. Irgendwann kommt er mit seiner Offense durch und naja. Normalerweise macht Lesnar als Champ keinen Sinn. Aber wofür hätte man ihm sonst den Titel gegeben? Wenn er jetzt zweimal in Folge bei großen PPVs gegen Rollins clean verliert? Und eine nicht cleane Niederlage oder sogar einen Turn sehe ich hier nicht. Bleibt Fuck Finish oder Lesnar verteidigt. Beides irgendwie keine rosigen Aussichten, was mir ein wenig die Vorfreude nimmt. Main Event eines Top 4-PPVs und es kommt nicht wirklich Hype auf. Die Weeklies haben da jetzt auch nicht wirklich das Feuer in mir geweckt. Schade, da mit genug Zeit und Motivation Lesnars ein ganz nettes Match rauskommen kann. Dennoch rechne ich mir hier als Zuschauer nicht wirklich ein Spektakel aus.

Tipp: Brock Lesnar via Pin

Phrose: Nun haben wir also das Rematch von Wrestlemania – wobei: Ist es überhaupt ein klassisches Rematch, wenn die Rollen genauso wie beim ersten Mal sind? Normalerweise ist ein Remacht das Match, bei dem die Rollen andersrum sind. Der einstige Champion ist Herausforderer und der einstige Herausforderer ist nun Champion. Dieses Match sollte meiner Meinung nach gar nicht existieren. Zum einen hätte Lesnar nie nie nie den Koffer gewinnen dürfen, zum anderen hätte Lesnar den Koffer ja auch beim SS eincashen können und Seth hätte ausreichend Zeit für ein Match mit irgendjemand anderem. Naja, es ist wie es ist. Vom Match erwarte ich nur zwei Dinge: Es geht so um die 6 Minuten und Seth gewinnt am Schluss, aber wieder nicht clean. Ich kann mich an kein Match seit 2012 erinnern, speziell seit 2014, in dem Lesnar clean gepinnt wurde. Dass ausgerechnet Rollins Lesnar pinnt, undenkbar. Natürlich kann es sein, dass Lesnar gewinnt, aber dann wird er den Titel bis Wrestlemania halten. Bei der Survivor Series oder dem Royal Rumble wird er ihn nicht abgeben. Das will aber keiner. Und jeder, der das will, will die Welt brennen sehen und ist eigentlich auch sonst ein ziemlicher Volltrottel. Da, ich hab‘s gesagt!

Tipp: Seth Rollins

Thez: Die Geschichte von Seth Rollins und der Universalmeisterschaft ist eng an die Regentschaft von Kofi Kingston als WWE Champion geknüpft. Beide gewannen den jeweiligen Titel bei WrestleMania und konkurrierten fortan um die Rolle des würdigeren Weltmeisters. Während Kofi Kingston allermeistens seine Kämpfe fair und deutlich gewann, setzte Seth Rollins schon bei seinem Titelgewinn auf faule Tricks, was Kingston direkt in besserem Licht erscheinen ließ. Während Kofi Kingston von Großveranstaltung zu Großveranstaltung in immer höhere Sphären aufstieg, begann für Seth Rollins zudem eine viel kritisierte Zeit im Schatten seiner Lebensgefährtin, der Raw-Championess Becky Lynch, welche schließlich mit dem Titelverlust an das Beast in the Bank endete. Nachdem sich Seth Rollins den Rückkampf verdient hatte, kam es zu zwei verheerenden Attacken Lesnars, die Rollins als ein zerstörtes Bündel aus Schmerz zurückließen. Diese zuletzt bemerkenswert schwache Darstellung des ehemaligen Champions wurde sehr kritisiert, doch ist sie wohl als wichtiges Element einer letzten Chance für Rollins zu sehen. Denn falls es ihm gelänge, aus dieser Schwächeposition heraus fair und deutlich gegen Lesnar zu siegen oder wenigstens heldenhaft gegen ihn unterzugehen, so würde er Versäumnisse seiner vorherigen Regentschaft wieder gutmachen. Auch bei WrestleMania wurde er zunächst von Brock Lesnar zusammengeschlagen, bevor der Kampf überhaupt offiziell begann. Rollins löste das Problem damals mit einem Tiefschlag. Jetzt tritt er aus ähnlicher Unterdockposition gegen Lesnar an, aber zu welchen Mitteln wird er greifen? Ich vermute, dass ihm die Revanche gegen Lesnar nicht gelingen wird. Aber ich hoffe, dass Seth Rollins hier trotzdem im Nachhinein beweisen kann, was als Champion in ihm gesteckt hat und wie eine Titelregentschaft von ihm auch hätte aussehen können.

Tipp: Brock Lesnar
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Fazit

Hurricane: Insgesamt eine Card, die mich jetzt nicht aus dem Höschen fetzt. Aber es gab zuletzt ein paar Ausgaben, die gar nicht so kacke waren. Vielleicht kommt ja noch das ein oder andere Match auf die Card, Tag-Teams gibt’s ja noch keine und der IC-Titel fehlt auch noch. Dazu das „Mystery“ um Roman Reigns und auch ein Samoa Joe oder Braun fehlen noch auf der Card. Es ist jetzt kaum ein Match dabei, was mich schon nicht mehr schlafen lässt. Aber AJ vs. Ricochet und auch die Cruiserweights dürften wohl MOTN werden. Die schaue ich mir gerne an. Auch bin ich ein wenig auf Wyatt gespannt und wie man es lösen wird. Der Rest ist „so lala“ bis „naja“. Nix dabei, was mich komplett runterzieht (Ziggler vs. Goldberg vielleicht mal außen vor), aber eben auch nicht DAS Match. Dafür, dass die großen Titel alle auf dem Spiel stehen, ist mir das zu wenig für einen PPV wie SummerSlam. Ich persönlich bin ja ein Fan vom Rumble. Dazu mag ich das alte Konzept der Survivor Series. Mania ist eh immer Pflicht. Und dann gibt’s halt noch den Summer Slam. Was kann der noch mal? Ach ja, das macht Spaß und er ist im Sommer wo eh meistens das große Loch vorherrscht. Vielleicht auch deswegen ist mein Hype-Level etwa auf Höhe von Mojo Rawleys kleinem Zeh. Aber wenn ich Zeit habe, schaue ich am Montag mal ein wenig rein. Manches wird nebenbei laufen gelassen, manches wird geskippt, aber hier und da sollte schon was ordentliches rauskommen. Wenn man aber bedenkt dass NJPW beim Climax gerade wieder Monstermatches en masse rausballert… Naja… Da woooooe ich nur so ganz leise in meinem Wohnzimmer vor mich hin.

Phrose: Erst das zweite Mal gastiert der Summerslam in Kanada. Nach 2004 ist er nun 2019 wieder in Toronto, wieder in derselben Arena. Damals noch Air Canada Centre, heißt es heute Scotiabank Arena. Damals konnte Randy Orton Geschichte schreiben, indem er sich zum damals jüngsten World Champion in der WWE krönte, indem er Chris Benoit um die World Heavyweight Championship besiegte. Wird der Summerslam diesmal wieder Geschichte schreiben? Wohl eher nicht. Dieser Summerslam geht in die Annalen eher unter dem Titel “Große Namen, aber wenig Story” ein. Schade!
WWE hat sogar Bill Goldberg aufgefahren, ganz zu schweigen von den aktuellen Stars. Meine Erwartungen an den PPV sind also nicht sehr hoch. Aber wer weiß, vielleicht wird er am Schluss besser, als man erwartet.

Thez: Allein die Analyse der obigen Matchauswahl sollte verdeutlicht haben, dass der bevorstehende SummerSlam das deutliche Potenzial zu einer seltenen 10-von-10-Punkte-Wertung besitzt. Hinzu kommen allerdings noch weitere vielversprechende Kämpfe, auf die ich im Rahmen des Fazits kurz eingehen möchte. Charlotte Flair und Trish Stratus ist es besonders in der letzten Woche vor dem SummerSlam gelungen, ihrem angesetzten Kampf eine Relevanz zu verleihen, die stark mit den beiden Titelkämpfen der Damen konkurriert, was ich so zu Beginn gar nicht erwartet hätte (Tipp: Charlotte Flair). Oney Lorcan hat sich bei 205 Live das Recht verdient, den mit allen Wassern gewaschenen Cruiserweight Champion Drew Gulak herauszufordern. Ich gehe davon aus, dass dieses Match das große Highlight des SummerSlam-Kickoffs wird (Tipp: Drew Gulak). Falls Aleister Black und Sami Zayn zu ihrem auf SmackDown vorgezogenen Kampf doch noch ein Rematch bestreiten, setze ich auf einen weiteren Sieg des freundlichen Satanisten von Nebenan. Zu Bayley und Ember Moon habe ich noch etwas mehr zu sagen, da ich finde, dass diese sehr gelungene Storyline nicht genügend Beachtung gefunden hat. WWE hat in der vergangenen Woche herbe Kritik dafür geerntet, dass Ember Moon in einem Tag-Team-Kampf eine Schulterniederlage gegen Alexa Bliss einstecken musste. Dabei passte es so hervorragend in die Erzählung. Es ist die Geschichte eines Angriffs auf Moons Selbstbewusstsein. Bayley hat Ember Moon ja selbst als ihre Herausforderin vorgeschlagen, das hat sich Moon nicht erkämpft. Als Herausforderin von Bayleys Gnaden steht sie nun da, unverdient, als hätte Bayley sie als leichtere Gegnerin gewählt, um Charlotte Flair zu verhindern. Bayley half ihr dann sogar großzügig, Flair zu bezwingen, als würde Moon das nicht alleine gelingen. Dafür erhielt Bayley die Quittung in Form einer Eclipse, da Ember Moon aus dieser Rolle ausbrechen musste. Im Tag-Team-Kampf gegen Cross & Bliss kam dann der nächste Rückschlag für die Herausforderin, sie wird aus eigenem Verschulden geschultert. Das und der darauf folgende Bayley-to-Belly-Suplex kratzten natürlich wieder an ihrem Ego. Beim letzten SmackDown Live vor dem SummerSlam trat Bayley dann auch noch als Retterin auf, die Ember Moon aus dem Sharpshooter von Natalya befreite, eine Hilfe, die Moon anschließend deutlich ablehnte. Durch all diese Ereignisse rückt Ember Moon in eine gefährliche Rolle. Gefährlich vor allem für Bayley! Ember Moon muss nämlich nach der Behandlung der letzten Wochen zeigen, dass sie eine würdige Herausforderin ist. Eine Niederlage könnte sie für längere Zeit aus den Planungen der Matchmacher heraus befördern. Bayley hat sich eine Gegnerin geschaffen, für die es nicht nur um den Titel geht, sondern um das Vermeiden eines Karriererückschritts. Ich tippe bei dieser Begegnung also auf Ember Moon.
Zum Abschluss meines Fazits möchte ich noch allen Wrestling-Fans, Wrestling-Freunden und Wrestling-Liebhabern ganz viel Freude am diesjährigen SummerSlam wünschen. Denn das wird die größte Show des Sommers ganz sicher bieten: Pro-Wrestling vom Allerfeinsten.

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Silentpflücker: So, das war es dann auch schon wieder von uns. Wir von wrestling-infos.de wünschen euch auf jeden Fall wie immer ganz viel Spaß mit der Show und hoffen natürlich auch, dass ihr danach bei uns euren Senf dazu abgebt. Ihr wisst ja, dass wir immer auf eure Meinungen gespannt sind. Ein großer Dank geht nochmal an die Writer Hurricane, Phrose und Thez.

Seht ihr es genau wie unsere drei Experten? Oder liegen die eurer Meinung nach völlig daneben? Dann diskutiert doch schon im Vorfeld des PPV mit uns. Entweder hier auf der Startseite oder im Board. Wir freuen uns auf regen Austausch mit euch.

Und falls ihr sogar selbst einmal beim Roundtable von wrestling-infos.de mitwirken wollt, dann schreibt mir einfach im Board auf meine Pinnwand! Wer weiß, vielleicht steht schon bald eure Meinung in einem der kommenden Roundtables.




2 Antworten auf „Roundtable: „WWE SummerSlam 2019“ – Seid beim Meinungsaustausch der User vor der größten Party des Sommers dabei!“

Uwe sagt:

Ich weiß nicht, was bei Thez abgeht (ernstgemeinte Analyse oder viel Ironie), aber das ist wirklich ganz großes Kino. Ich hoffe, dass die WWE auch nur einen Bruchteil davon so geplant/bedacht hat. Es war auf jeden Fall super zu lesen. Du hast es echt geschafft, bei mir doch ein wenig Hype zu erzeugen.

Thez sagt:

Vielen Dank, Uwe, das freut mich zu lesen! Das war schon ernst gemeint, was ich schrieb. Wenn Du magst, dann schau doch mal im Forum dieser Seite vorbei, dort lässt es sich viel leichter über jederlei Wrestling unterhalten. Die Einladung gilt natürlich für alle 🙂

https://board.wrestling-infos.de/forum.php

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