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Kommissionen stimmen über neues Wertungssystem für den MMA Sport ab – Invicta FC 18 Preview – Vorschau auf das MMA Wochenende

29.07.16, von Benjamin "Cruncher" Jung

MMA News

Kommissionen stimmen über neues Wertungssystem ab

Die Unified Rules of MMA gelten als Grundstein dafür, dass der MMA Sport in den USA akzeptiert und in vielen Bundesstaaten wieder legalisiert wurde, sodass die UFC den Weg aus den Dark Ages zur heutigen Popularität beschreiten konnte. Trotzdem forderten Fans immer wieder, dass das Regelwerk, das im Jahr 2001 eingeführt wurde, in bestimmten Punkten überarbeitet werden müsste. Insbesondere beim Wertungssystem sahen viele Fans Verbesserungspotenzial. So ist es seit Jahren sehr umstritten, ob einfache Kontrolle im Bodenkampf oder Takedowns als Dominanz gewertet werden sollten. Bisher ließen sich die meisten Judges zumindest auffallend stark durch Takedowns beeinflussen. Ebenso fordern viele Fans und Fighter seit vielen Jahren, dass die Punktrichter mehr 10-8 Wertungen bei großer Dominanz in einer Runde vergeben müssten.

Die Association of Boxing Commissions (ABC), der sämtliche Athletic Commissions angehören, die in den US-Bundesstaaten den MMA Sport regulieren, wird sich diesem Thema nun annehmen. So soll bei der nächsten Jahresversammlung am 1. August über ein neues Wertungssystem abgestimmt werden. Der ABC Ausschuss für Regeln und Regulation hatte in diesem Jahr an einem neuen Entwurf gearbeitet, über den nun bei der Versammlung abgestimmt wird. Sollte der Entwurf bei der Abstimmung angenommen werden, würde er ab 1. Januar 2017 in Kraft treten.

Im Fokus des neuen Entwurfs stehen die drei Kriterien „Schaden“, „Dominanz“ und „Dauer“, die regeln sollen, wann eine 10-8 oder gar 10-7 Wertung zu vergeben ist. Sobald zwei dieser Kriterien in einer Runde zutreffen, muss der Punktrichter eine 10-8 Wertung in Erwägung ziehen. Treffen alle drei Kriterien in einer Runde zu, muss eine 10-8 oder sogar eine 10-7 Wertung vom Punktrichter vergeben werden. Für eine 10-7 Runde müsste demnach eine „überwältigende Dominanz“ und „signifikanter Schaden“ vorliegen, beispielsweise, wenn ein Abbruch durch den Ringrichter vertretbar gewesen wäre.

Die drei Kriterien werden in dem Entwurf folgendermaßen beschrieben:

Schaden – Der Punktrichter muss beurteilen, ob ein Fighter seinem Gegner signifikant Schaden zugefügt hat, selbst wenn dieser das Geschehen nicht dominiert hat. Schaden beinhaltet sichtbare Anzeichen wie Schwellungen oder Platzwunden. Der Schaden muss ebenfalls beurteilt werden, wenn die Aktionen eines Fighters im Striking und Grappling zu einer Verminderung der Energie, des Selbstbewusstseins, der Fähigkeiten und des Kampfgeists des Gegners führen. All dies sind direkte Auswirkungen von Schaden. Wenn ein Fighter durch Treffer oder Mangel an Kontrolle und/oder Fähigkeiten geschädigt ist, kann dies zu entscheidenden Momenten in der Runde führen und sollte von großem Wert eingeschätzt werden.

Dominanz – Da MMA ein offensiv basierter Sport ist, kann die Dominanz in einer Runde im Schlagabtausch dadurch festgestellt werden, dass der unterlegene Fighter gezwungen ist, sich fortwährend zu verteidigen, ohne einen Konter oder eine Reaktion durchzuführen, wenn sich ihm die Gelegenheit dazu bietet. Beim Grappling kann man die Dominanz bei Fightern erkennen, die dominante Positionen im Kampf einnehmen und diese Positionen für Aufgabegriffe oder Attacken nutzen, die den Kampf beenden sollen. Eine dominante Position lediglich zu halten, sollte bei der Bewertung von Dominanz kein tragender Faktor sein. Es muss bewertet werden, was der Fighter mit dieser Position anstellt.

Dauer – Die Dauer wird dadurch definiert, wie lange ein Fighter seinen Gegner effektiv attackiert oder kontrolliert, während der Gegner wenig bis gar keine offensiven Aktionen zeigt. Ein Punktrichter sollte die Dauer bewerten, indem er die relative Zeit anerkennt, in der ein Fighter die volle Kontrolle einer effektiven Offensive einnimmt und beibehält. Dies betrifft sowohl den Stand- als auch den Bodenkampf.

Der neue Entwurf soll außerdem klar regeln, in welcher Reihenfolge die Kriterien für die Wertung einer Runde betrachtet werden. Als erstes soll effektives Striking und Grappling in Betracht gezogen werden. Nur wenn diese beiden Faktoren gleichwertig sind, soll der Punktrichter Aggression und Käfigkontrolle – in dieser Reihenfolge – berücksichtigen. Bisher wurden die Kriterien eher gleichwertig gehandhabt. Aggression und Käfigkontrollen sollen nun jedoch lediglich als „Tie-Breaker“ und nicht als vorrangiges Wertungskriterium einbezogen werden. In einem Auszug des Entwurf heißt es: „Effektive Aggressivität und Kontrolle über den Kampfbereich sind der Reserveplan, sollte der Effekt des Strikings und Grapplings hundertprozentig gleichmäßig für die beiden Kontrahenten ausfallen.“ Außerdem wurde nun auch der „Schaden“ klar als Erkennungsmerkmal für effektives Striking und Grappling im neuen Entwurf festgelegt.

Quelle: MMAFighting.com

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Vorschau auf das MMA Wochenende

Neben der UFC veranstalten an diesem Wochenende nicht nur die World Series of Fighting (WSOF) und die Frauenpromotion Invicta FC ein Event, sondern noch eine Reihe von weiteren Promotions. So gibt es sowohl bei der amerikanischen Promotion Resurrection Fighting Alliance (RFA) als auch bei den beiden brasilianischen Vertretern Jungle Fight und Shooto Brazil jeweils ein Event zu sehen.

Den Anfang macht das RFA 41: Clark vs. Giles Event in der Nacht von Freitag auf Samstag. Im Main Event wird der ehemalige TUF Teilnehmer Josh Clark (11-2) auf den noch ungeschlagenen Trevin Giles (6-0) treffen. Im Co-Main Event kehrt der kürzliche RFA Lightweight Championship Contender Jamall Emmers (9-3) in die Featherweight Division zurück und tritt gegen den Brasilianer Rivaldo Junior (15-5-2) an.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag folgt dann das Jungle Fight 89 Event, bei dem es wieder zu zwei Titelkämpfen kommt. Im Main Event treten der ungeschlagene Herbeth Sousa (10-0) und der bei Jungle Fight ebenfalls noch ungeschlagene Paulo Oliveira (5-4) um einem Interimstitel in der Flyweight Division an. Im Co-Main Event geht es dann um die vakante Flyweight Championship der Frauen, wenn Simone Duarte (3-0) und Bianca Daimoni (6-1) aufeinandertreffen.

Den Abschluss bildet das Shooto Brazil 65 Event am Sonntagabend. Im Main Event wird der frühere UFC Fighter Hernani Perpétuo (17-5, 1NC) seine Rückkehr bei der Promotion feiern. Er trifft dabei auf Cleber Souza (5-4). Im Co-Main Event kommt es zum Duell des Shooto Brazil Welterweight Champions Ismael de Jesus (13-5-1) und Joilton Santos (11-3, 1NC). Bisher wurde der Kampf aber nicht als Titelkampf bestätigt.

Quelle: Tapology.com

Invicta FC 18 Preview

Am heutigen Abend wird Invicta FC mit Invicta FC 18: Grasso vs. Esquibel das vierte Event im Jahr 2016 veranstalten. Hierfür kehrt die Promotion erstmals seit 2013 wieder in den westlichen Teil von Kansas City und damit in den Bundesstaat Kansas zurück, wo bereits die ersten vier Events der Frauenpromotion stattfanden. Anders als damals veranstaltet die Promotion aber nicht in der Memorial Hall, sondern im Scottish Rite Temple.

Übersicht der Fightcard

Im Vorfeld des Events musste die Card wieder einmal einige Rückschläge verkraften. So sollte der Co-Main Event ursprünglich von der früheren Invicta FC Bantamweight Championship Contenderin Irene Aldana (6-2) und der ungeschlagenen Brasilianerin Taila Santos (13-0) gebildet werden. Aufgrund von Visumsproblemen bei Santos musste der Kampf jedoch abgesagt werden und Aldana wurde von der Card entfernt. Mit Claudia Rey (6-0) fiel eine weitere Brasilianerin aufgrund von Visumsproblemen aus. Die Polin Agnieszka Niedzwiedz (7-0) trifft stattdessen nun auf Christine Stanley (5-1). Außerdem fiel auch die Inderin Manjit Kolekar (8-0) wegen Visumsproblemen aus. Für Lynn Alvarez (6-3) geht es nun gegen Fanliebling und Deep Jewels Strawweight Championesse Mizuki Inoue (11-4).

Im Main Event der Card kommt es zum Duell zwischen der ungeschlagenen Mexikanerin Alexa Grasso (7-0) und der US-Amerikanerin Jodie Esquibel (5-1). Grasso wird damit erstmals seit ihrem gefeierten Kampf gegen Inoue im Februar 2015 in den Käfig zurückkehren. Zwei zuvor geplante Kämpfe – darunter auch ein Titelkampf gegen die damalige Invicta FC Strawweight Championesse Livia Renata Souza (9-1) – wurden durch eine Verletzung verhindert. Für Esquibel ist es der erste Kampf in der Strawweight Division, nachdem sie zuvor in der Atomweight Division aktiv war. Interessanterweise sollte sie in der Vergangenheit bereits auf die aktuelle Invicta FC Strawweight Championesse Angela Hill (5-2) treffen, was sich allerdings zerschlug. Nicht zuletzt deshalb gilt der Kampf trotz fehlender öffentlicher Ankündigung als Title Eliminator in der 115-Pfund Gewichtsklasse.

Im Co-Main Event debütiert – wie bereits erwähnt – die ungeschlagene Polin Agnieszka Niedzwiedz (7-0) für die Promotion. Sie war zuletzt sowohl in ihrer polnischen Heimat, als auch bei der großen europäischen Promotion Cage Warriors aktiv. Mit Christine Stanley (5-1) trifft sie auf eine Gegnerin, die bereits zwei Kämpfe unter dem Invicta Banner für sich entscheiden konnte. Hier könnte sich die Siegerin zumindest für einen zukünftigen Titelkampf in der Flyweight Division empfehlen.

Die beiden anderen großen Kämpfe auf der Card lauten Cindy Dandois (6-2) gegen Jessamyn Duke (3-4, 1NC) in der Bantamweight Division und Megan Anderson (6-2) gegen Peggy Morgan (4-3) in der Featherweight Division. Die belgische Veteranin Dandois könnte sich hier den zweiten Sieg in Folge sichern und sich damit in Richtung Rematch gegen die amtierende Invicta FC Bantamweight Championesse Tonya Evinger (18-6) schieben. Für Duke, die Teil der selbsternannten Four Horsewomen des MMA Sports ist, könnte es hingegen die letzte Chance sein. Die einst hoch gehandelte Fighterin verlor zuletzt ganze vier Mal am Stück, davon drei Mal unter dem UFC und ein Mal unter dem Invicta Banner. Währenddessen hofft die Australierin Anderson auf ihren dritten Sieg in Folge und trifft mit Morgan ebenfalls auf eine ehemalige UFC Fighterin.

Die komplette findet ihr in unserem Board in der Übersicht:

Invicta FC 18: Grasso vs. Esquibel Fightcard aus Kansas City, Kansas, USA (29.07.2016)

Preview Videos

Für den Event hat die Promotion wieder einige Videos auf ihren YouTube Account hochgeladen. Neben der obligatorischen Preview Show mit der ehemaligen Invicta FC Fighterin und aktuellen Interviewerin Laura Sanko (1-0) und dem aktuellen UFC Fighter James Krause (23-7) wird auch die Headlinerin Alexa Grasso (7-0) in einem Video näher vorgestellt. Außerdem wurde ein Zusammenschnitt von Grassos bisheriger Invicta FC Karriere als Musikvideo mit der spanischsprachigen Version des Songs „Paper Planes“ der britischen Rapperin M.I.A. unterlegt.

Invicta FC 18 Preview Show

Alexa Grasso Videos

Fight Week

Da Invicta FC wie üblicherweise weder einen Media Day noch Open Workouts abgehalten hat, bestand die Fight Week aus den Weigh Ins am Freitag. Mit Christine Stanley und Aspen Ladd verpassten zwei Fighterinnen das Limit ihrer Gewichtsklasse und müssen 25 Prozent ihrer Gage an ihre jeweilige Gegnerin abgeben.

Weigh-Ins

Main Card (UFC Fight Pass)

Alexa Grasso (115.4) vs. Jodie Esquibel (115.8)
Agnieszka Niedzwiedz (125.9) vs. Christine Stanley (128.6)
Mizuki Inoue (115.1) vs. Lynn Alvarez (114.8)
Cindy Dandois (135.4) vs. Jessamyn Duke (135.9)
Megan Anderson (146) vs. Peggy Morgan (144.6)
Tessa Rose Simpson (106) vs. Simona Soukupova (105.6)
Aspen Ladd (138.1) vs. Jessica Hoy (135)
Sijara Eubanks (135) vs. Amberlynn Orr (135.2)

Informationen zur Ausstrahlung

Das Event ist in Deutschland vollständig über den UFC Fight Pass zu sehen. Um darauf zugreifen zu können, reicht ein normales UFC Fight Pass Abonnement, welches monatlich 7,99€ kostet und euch Zugang zu einem Teil der Live Events, dem Fight/Event Archiv, den Fighter Dokumentationen, den The Ultimate Fighter Staffeln und vielem Mehr bietet.

02:00 Uhr MEZ: UFC Fight Pass Main Card —> KLICK!

Und damit wollen wir unsere Preview zum Invicta FC 18: Grasso vs. Esquibel Event beenden.

Quellen: MMAJunkie.com, Tapology.com, YouTube.com/InvictaFC, YouTube.com/UFC

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