Rückblick auf UFC 229: Riesiger Brawl nach dem Main Event überschattet großartige Performance im Hauptkampf – Alles zu Khabib Nurmagomedov vs. Conor McGregor

07.10.18, von Benjamin "Cruncher" Jung

Quelle: BattleBeetle, Khabib Nurmagomedov 2, bearbeitet, CC BY 3.0

Gestern Abend war es endlich soweit: Mit Khabib Nurmagomedov (27-0) und Conor McGregor (21-4) stiegen die beiden größten Stars der UFC in den Käfig und bestritten den wichtigsten Kampf dieses Jahres. Dabei ging es um die UFC Lightweight Championship, die Nurmagomedov im April gewinnen konnte und die McGregor damals aufgrund von Inaktivität abgeben musste. Aufgrund des langen und intensiven Vorgeschichte der beiden spielte der Gürtel allerdings eher eine Nebenrolle.

UFC 205: Der Start der Rivalität

Die Fehde zwischen dem Russen und dem Iren startete im November 2016, genauer gesagt bei UFC 205. Damals veranstaltete die UFC ihr erstes Event im Madison Square Garden und Conor McGregor stand im Main Event, um die UFC Lightweight Championship zu gewinnen. Sein Gegner damals war Eddie Alvarez, den er in der zweiten Runde KO schlagen konnte und sich damit zum ersten Two-Division Champion in der Geschichte der Company krönen konnte.

Ebenfalls auf der Card stand auch Nurmagomedov, der zu diesem Zeitpunkt als #2 Contender in der Lightweight Division gelistet wurde. Der Russe konnte in einer dominanten Vorstellung Michael Johnson via Submission in der dritten Runde schlagen und verdiente sich damit auch einen Title Shot. Gleich nach dem Kampf forderte „The Eagle“ den irischen Champion heraus und kündigte an, seinen Rivalen zur Aufgabe zu zwingen. Nur wenige Stunden später kam es Backstage auch zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen den beiden Lagern.

Verschiedene Gegner im Jahr 2017

Zu einem Aufeinandertreffen der beiden kam es im Jahr 2017 zunächst allerdings noch nicht. McGregor kündigte nach seinem Titelgewinn gegen Alvarez an, erstmals eine kurze Pause vom MMA Sport hinzulegen, um die Geburt seines Sohnes mitzuerleben und ein guter Vater sein zu können. Des Weiteren forderte er den wohl besten Boxer dieses Jahrhunderts Floyd Mayweather zu einem Boxkampf heraus, obwohl McGregor bis dato noch keinen professionellen Kampf im Ring bestritt.

Damit die Lightweight Division nicht lahmgelegt wird, kündigte die UFC einen Interims Titelkampf bei UFC 209 zwischen Nurmagomedov und Tony Ferguson an. Die beiden Top Contender sollten in der Vergangenheit bereits öfters antreten, allerdings musste der Fight aufgrund von Verletzungen immer wieder abgesagt werden. Auch bei UFC 209 kam es schlussendlich nicht zum Kampf, da Nurmagomedov während seines Weight-Cuts ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Damit verspielte sich der Russe einen Shot auf Conor McGregor.

Der Ire hingegen trat im August tatsächlich gegen Floyd Mayweather im Boxring an. Obwohl er als haushoher Underdog in den Kampf ging, gewann McGregor sogar einige Runden gegen die Box-Legende. Schlussendlich setzte sich der Amerikaner jedoch via TKO in der zehnten Runde durch. Finanziell war der Kampf für McGregor trotzdem ein riesiger Erfolg. Inoffiziell soll der zweimalige UFC Champion knapp 100 Millionen Dollar verdient haben.

Nurmagomedov kehrte im Dezember wieder in den Käfig zurück und trat gegen Edson Barboza an. Den Brasilianer konnte er von Anfang bis Ende dominieren und gewann eine klare Decision. Damit verdiente sich Nurmagomedov einen weiteren Titelkampf, den er dieses Mal allerdings gegen Tony Ferguson erhielt, der sich im Verlauf des Jahres den Interims Gürtel sichern konnte. Dieses Aufeinandertreffen sollte bei UFC 223 stattfinden. Dieser PPV sorgte dann aber aus ganz anderen Gründen für Schlagzeilen.

UFC 223: Die Busattacke von Conor McGregor

Nicht nur Khabib Nurmagomedov sollte bei UFC 223 in den Käfig steigen, sondern auch Conor McGregors bester Freund Artem Lobov. Lobov, der selber aus Russland stammt, hielt im Vorfeld ein Interview, in dem er erklärte, dass McGregor der deutlich bessere Fighter als Nurmagomedov sei und dass letzterer in einem Kampf keine Chance hätte. Außerdem beleidigte er seinen Landsmann auch und kritisierte sowohl dessen Trainingscamp, als auch seine Partner.

Diese Kommentare gefielen Nurmagomedov gar nicht und er stellte Lobov während der Fight Week zur Rede. Zusammen mit einigen Teamkollegen konfrontierten sie den SBG-Fighter und der Russe verteilte McGregors Teamkollegen sogar eine Ohrfeige. Dies wiederum gefiel McGregor kein bisschen und nur einen Tag später waren der Superstar gemeinsam mit seinem Lager in Brooklyn, um die Angelegenheit zu klären. Dort passierte dann auch die berüchtigte Busattacke von Conor McGregor.

Gemeinsam mit seinen Trainingspartnern und Freunden attackierte der Ire einen UFC Bus, in dem unter anderem auch Nurmagomedov und dessen Manager Ali Abdelaziz saßen. Dabei warf McGregor eine Sackkarre in den Bus, woraufhin ein Fenster zersplitterte und sich einige Kämpfer verletzten. Gleich drei Kämpfe von UFC 223 mussten aufgrund des Vorfalls abgesagt werden. Sein Ziel, Khabib Nurmagomedov, traf McGregor jedoch nicht, allerdings nahm dieser die Attacke persönlich und kündigte an, sich an den UFC Champion zu rächen.

UFC 229: Khabib vs. McGregor

Nachdem Nurmagomedov bei UFC 223 den Titel gewinnen konnte, setzte die UFC dann den Super Fight zwischen den beiden Rivalen an. Dieser fand gestern Abend statt und enttäuschte kein bisschen. Von Anfang an zeigten sich die Gameplans der beiden Akteure. Nach nur wenigen Sekunden konnte Nurmagomedov einen Takedown gegen McGregor landen und diesen in der ersten Runde hauptsächlich kontrollieren. Der Ire verteidigte sich zwar gut, allerdings konnte er selber auch keinen Schaden anrichten.

In der zweiten Runde landete Nurmagomedov überraschend im Stand eine harte Rechte, die McGregor zu Boden brachte. Es folgte sehr hartes Ground-and-Pound und Referee Herb Dean stand kurz davor, den Kampf zu beenden. McGregor konnte sich jedoch in die nächste Runde retten. In dieser kämpften die beiden hauptsächlich im Stand, wobei beide gute Treffer landeten. In der vierten Runde landete Khabib erneut einen Takedown und konnte am Boden einen Neck Crank ansetzen, der McGregor zur Aufgabe zwang. Damit verteidigte Nurmagomedov seinen Titel und schlug seinen Erzrivalen!

Der Brawl nach dem Kampf

Was sich nach dem Fight ereignete, war dann allerdings katastrophal. Nachdem der Referee den Fight beendet hatte, lieferten sich Nurmagomedov und die Corner von McGregor ein Wortgefecht und der Russe sprang aus dem Octagon, um Dillon Danis, dem Jiu-Jitsu Coach von McGregor, zu attackieren. Im Vorfeld meinte Danis unter anderem, eine bessere Version vom Russen zu sein und unterstützte McGregor sonst auch bei jeder Provokation. Es entfachte sich ein riesiger Brawl, den mehrere Polizeibeamte abbrechen mussten.

Im Octagon erholte sich McGregor von seiner Niederlage, bis er vom Drama außerhalb des Käfigs aufmerksam wurde. Daraufhin stieg auch der Ire auf den Käfig und attackierte einen Kollegen von Nurmagomedov, bis er sich wieder ins Octagon brachte. Dort griffen gleich zwei Partner des Russen McGregor an, der sich kaum verteidigen konnte. Glücklicherweise konnten mehrere Offizielle die Attacke unterbrechen und McGregor in Sicherheit bringen. Während draußen Danis von der Polizei weggebracht wurde, kehrte Nurmagomedov langsam wieder ins Octagon zurück.

Dort wurde der Russe von seinen Trainingspartnern und mehreren Offiziellen beruhigt. Zu weiteren Konfrontationen kam es nicht mehr. Zunächst wurde McGregor in den Backstage Bereich gebracht und nur kurze Zeit später brachte man auch Nurmagomedov aus der Arena. Auf dem Ausweg wurde er von mehreren Fans abgeworfen und ausgebuht. Bruce Buffer verkündete zum ersten Mal in der UFC Geschichte das offizielle Urteil ohne einen einzigen Kämpfer im Octagon.

Die Konsequenzen des Brawls

Selbstverständlich zeigten sich sowohl Offizielle, als auch UFC Präsident Dana White schockiert vom Ereignis nach dem größten Kampf in der UFC Geschichte. Auf der Post-Fight Pressekonferenz verkündete White, dass alle Akteure, die zunächst festgenommen wurden, entlassen wurden und McGregor niemanden anzeigen werde. Vom Ereignis selber sei der Ire auch nicht schockiert, er sei bloß enttäuscht, den Kampf gegen Nurmagomedov verloren zu haben.

Zu den beiden Angreifern sagte der UFC Präsident, dass sie nie wieder in der UFC antreten werden. Nurmagomedov müsse mit einer harten Geldstrafe, sowie einer Suspendierung rechnen. Die Nevada State Athletic Commission (NSAC) erklärte, dass Nurmagomedov sein Kämpfergehalt in Höhe von zwei Millionen Dollar noch nicht erhalten habe und man erst abwarten werde, bevor der Russe seinen Paycheck erhalte. Wie lange der Lightweight Champion suspendiert wird, kündigte die Kommission noch nicht an.

Laut Dana White werde das Urteil der NSAC auch eine große Rolle spielen, ob Nurmagomedov seinen Gürtel behalten werde. Sollte der Russe für einen längeren Zeitraum suspendiert werden, so werde die UFC ihm den Titel abnehmen, so White. Das Ereignis nannte er eine Schande und er habe kaum Worte, für das, was sich ereignet habe. Auch infrage steht, ob Nurmagomedov jemals wieder in den Vereinigten Staaten antreten darf, da er wegen des Vorfalls womöglich kein erweitertes Visum erhalten könnte. Sollte es weitere Neuigkeiten bezüglich Nurmagomedov oder McGregor geben, werdet ihr diese hier erfahren.

Quellen: ESPN.com, MMAFighting.com, MMAJunkie.com

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12 Antworten auf „Rückblick auf UFC 229: Riesiger Brawl nach dem Main Event überschattet großartige Performance im Hauptkampf – Alles zu Khabib Nurmagomedov vs. Conor McGregor“

Tolle Erklärung. Kannte die komplette Geschichte nicht. Danke ?

? ? ?
Meyweather soll Boxer Jahrhunderts sein.
Vielleicht in seiner Gewichtklasse, aber ehrlich gesagt ist er klein und da hat er wenig Chancen gegen Schwergewichte wie Klitschkos, Tyson, Ali usw.
Das WrestleMania Match gegen Big Show war auch ein Lachflash 😀
Dana White soll schockiert gewesen sein?
Come on, 1997 hat Bret Hart nach Screwjob sogar Vince geschlagen Backstage. Und White wurde nicht attackiert, hätte auch ihn treffen können bei dem allen.
Dana White sollte mal nen Match gegen Dana Brooke haben, die mehr drauf hat <3
Jaja immer Russen.
Was ist mit Conor, damals bei Bus, hätte sein können, Sackkarre war das und nicht Fäuste wie heute nacht! Und Bus hätte auch Kurzschluss bekommen können und wäre explodiert.
Ihn gibt man nur Geldstafe und keine Suspendierung ect.
Geschweige Lesnar und Ronda Sache. Lesnar möchte man wieder, weil er krass ist. Ronda hat verloren, ab zur WWE.
Genauso Punk, Kündigung, man gibt ihm keine Chance sich aufzubauen.
Spätestens nach Busattake hätte man sofort den Fight machen müssen oder ganz sein lassen und nicht zögern bis so großer Hass sich entwickelt und all die Emotionen.
Klar sofort schlagen ist nicht in Ordnung, jedoch hat der Manager oder wer auch immer da von Conor war zu Khabib was da gesagt, dann kletterte er raus.
Hat Khabib einen Unschuldigen wie zb einen Zuschauer attackiert? Nein! Es waren alles offizielle, die sich mit Labereien zurück halten sollen, spätestens wo er zugeschlagen hat, hätte man ihn beruhigen sollen und nicht selber auch losgehen, da ist er von alleiniger Schuld befreit und nicht nur er sondern alle die geschlagen haben sind Schuld und sollen strafen bekommen, egal ob Manager oder sonst wer, ja und Khabib auch, aber allen die geschlagen haben gleiche Bestrafung und nicht Khabin die größte, schließlich wäre er der Pfosten wenn er alleine geschlagen hätte und alle anderen Ruhe bewahrt hätten und nur ihn festgehalten hätten.

Typisch UFC.

WWE wartet man nicht lange auf Kündigung, siehe Enzo oder auch Cass.

(y)

Hat eigentlich Conor für die Bus Sache nen Gericht bekommen, eigentlich ist es Körperverletzung mit hoher Sachbeschädigung, wenn nicht Knast dann Bewährung.
Und Khabib soll direkt kein Visum mehr haben… ?

Trigga_5150 sagt:

McGregor attackiert ein Nuß mit 20 Menschen und Dana White gib ihn dafür ein Kampf gegen Khabib um den Titel ohne Konsequenzen. Khabib springt aus den Käfig und sich mit der Gruppe von McGregor anzulegen und White redet von Titel abnehmen. Er ist so ein Heuchler es ist unglaublich. Connor könnte sich alles erlauben einfach weil er Show ist und der UFC Geld macht. Dana White ist ein Heuchler

Imperatoor sagt:

Tja was soll man sagen. Als Athleten sind sie Weltklasse im kopf reichts aber nicht mal zur Kreisklasse

Reaper sagt:

Ihr habt einfach alle keine Ahnung, das ist echt grausam zu lesen:D Conor musste sich vor Gericht verantworten nach der Busattacke, was dazu führte, dass die UFC ihn deswegen nicht auch noch hart bestraft. Die Attacke von Khabib war bei einem offiziellen UFC-PPV und somit ist es Sache der UFC, ihn angemessen zu bestrafen. Aber hauptsache ihr dummen Khabib-Fanboys oder Conor-Hater labert hier eine Scheiße zusammen in einem Deutsch, bei dem man sich beim Lesen am liebsten vergraben würde hahaha

eddie sagt:

jep connor musste vor gericht wegen der bus attacke jungs, nur ruhig 🙂

und khabib wird der titel nur abgenommen falls er eine lange speere bekommt vom sportsgericht in nevada da die das ganze bewerten nicht dana, falls er eine lange speere bekommt oder sogar kein visum mehr wird ihm logisch der titel aberkannt da er ihn ja nicht verteidigen kann wen er nicht kämpfen kann, connor hat das selbe problem mit visum da er ja nicht us stadtsbürger ist, hatte noch glück mit der buss sache da die noch am laufen ist und er bloss bewährung hat so viel ich weiss.

was khabib machte ist mehr als dumm!!
er hat connor vernichtet im kampf! er hätte ein richtiger champion sein sollen und einfach feiern lassen und sich benehmen wie ein champ, aber er machte was er nun mal machte, egal was man ihm sagte so benimmt sich kein champ.

und connor ist schon lange nur noch peinlich wie der sich immer bennimt und provoziert!!
der typ ist eh auf drogen glaube ich und denkt er sei muhammad ali!

nen gericht bekommen ? was denn für eins ? ein nudelgericht oder ein reisgericht ? kann dir nicht ganz folgen ?

Strafgericht wie das mit Alexander Hold 😀

Splither sagt:

Kann @Eddie nur zustimmen!
Dafür musste man sich nur die PK nach dem PPV angucken, da wurde das ganze von Dana White genau so wiedergegeben!

Ich denke was den Iren angeht, hat das aber dann doch weniger mit Drogen zutun…
Das ist dann schon sehr berechnend was er da alles im Vorfeld raushaut und mehr als vorbereitet (man möge sich mal ausschnitte anhören und den Hintergrund dazu recherchieren!!) und führt letztendlich nur dazu, dass aus ’nem kleinen Pott Geld, ein Riesiger Batzen wird.
Also mehr Geschäftsmann als Kämpfer.
Ob man das mag oder nicht, der Typ polarisiert wie aktuell kein anderer und das scheint sich gut zu verkaufen.
-Warum sonst hätte es einen Boxkampf gegen Meyweather gegeben? Glaubt jemand ernsthaft das man da nicht vorher schon das Ergebnis kannte?-
Und genau da kommen dann anscheinend er und die UFC mit Dana White auf einen Nenner, denn das ganze bringt Kohle ohne Ende!!

Für mich absurd ist einfach wie Khabib sagt, er will der gute sein und ein Vorbild für die nächsten Generationen und schießt dann ’son Bock.
Also absolut nicht besser als sein Gegenüber!

Spannend wird jetzt nur ob McGregor nicht doch noch Ärger zu dem Brawl kriegt, da er, wie diverse Videos zeigen, anscheinend während es draußen zur Sache ging, doch als erster im Cage auf einen Betreuer losgegangen ist als er zurückgehalten wurde.

Die Strafen werden jedenfalls alles andere als milde ausfallen, da wie Dana schon sagte der Gouverneur anwesend war und währenddessen in Sicherheit gebracht wurde.

dann würden wir von ner anzeige, einer verhandlung oder einer bestrafung reden. das gericht ist nur das gebäude in dem der ganze sermon statt findet 😀 aber ich hätte auch gern ein eigenes gericht. wem muss ich dafür ne schubkarre durchs fenster schmeissen ?

DDP81 sagt:

Kovalev… selten soviel Bullshit gelesen, wie vor allem in der ersten Hälfte deines ersten Kommentars.

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