Wrestling-Infos.de Hall of Fame 2017 – Die Ergebnisse – Ihr habt gewählt!

22.12.17, von Benjamin "Cruncher" Jung

Einführung

Ein herzliches Willkommen zum W-I Hall of Fame Jahrgang 2017. Zum dritten Mal ist nun die Abstimmungsphase vorüber, sind alle Stimmen auch gezählt und die weiteren Vorbereitungen – wenn auch mit einiger Verspätung, sorry dafür – abgeschlossen.

An dieser Stelle wieder einmal vielen Dank an die zahlreichen Stimmen und das Feedback zu unserem Hall of Fame Feature. Wir hoffen, dass die W-I Hall of Fame in den kommenden Jahren weiterhin so gut angenommen wird.

Eure Meinungen und Kritik wurden selbstverständlich auch berücksichtigt. Grundsätzlich steht unser Konzept für die Hall of Fame, wir behalten uns aber auch vor, in den kommenden Jahren kleine Änderungen vorzunehmen, um dieses Feature noch weiter zu verbessern.

Damit steht nun aber der Verkündung der Ergebnisse nichts mehr im Weg. Die Ergebnisse und Hall of Famer aus den einzelnen Kategorien könnt ihr dem jeweiligen Tab entnehmen. Dabei lassen wir die Karriere der Sieger noch einmal in einer Zusammenfassung Revue passieren lassen. Hier außerdem noch eine Übersicht der bisherigen Hall of Famer:

Wrestler Neuzeit

Bisherige Hall of Famer: „Stone Cold“ Steve Austin (2015) & The Undertaker (2016)

Wrestler Old School

Bisherige Hall of Famer: Ric Flair (2015) & Randy Savage (2016)

Wrestler International

Bisherige Hall of Famer: Kenta Kobashi (2015) & Keiji Mutoh/The Great Muta (2016)

Tag Teams/Stables

Bisherige Hall of Famer: D-Generation X (2015) & New World Order (2016)

Non-Wrestler

Bisherige Hall of Famer: Paul Heyman (2015) & Jim Ross (2016)

In diesem Sinne viel Spaß mit den Ergebnissen und den Texten. Auf ein Neues im nächsten Jahr!

Mit freundlichen Grüßen
Randy van Daniels

Wrestler Neuzeit

Die Ergebnisse

Shawn Michaels – 39,72 %
Bret Hart – 22,97 %
Chris Jericho – 19,72 %
The Rock – 12,43 %
Mick Foley – 5,13 %

Rund jeder vierte User hat in dieser Kategorie für Shawn Michaels gestimmt. Nachdem er in den beiden Vorjahren mit jeweils 28 Prozent auf dem zweiten Platz landete, klappte es nun im dritten Anlauf mit der Aufnahme in die W-I Hall of Fame. Damit folgt er Steve Austin und dem Undertaker, die in den vergangenen beiden Jahren in die Kategorie „Wrestler Neuzeit“ aufgenommen wurde.

Bret Hart (13,25 %) sicherte sich dieses Mal den zweiten Platz und konnte sich damit im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. Chris Jericho kam als Neuling sofort auf rund 20 Prozent, während The Rock (9,52 %) sein Ergebnis aus dem letzten Jahr leicht steigern konnte. Mick Foley landete als zweiter Neuling abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Der Sieger

Es ist allseits bekannt, dass Shawn Michaels‘ Karriere nicht reibungslos abgelaufen ist. Kein anderer Wrestler stand in den 90er-Jahren so sehr für die Backstage Politics aber auch die wrestlerische Klasse. Seine legendäre Fehde gegen den Dauerrivalen Bret Hart verhalf ihm zum Startum, bevor eine schwerwiegende Verletzung seiner Karriere ein jähes Ende bereitete. Einige Jahre später kam Michaels als geläuterter Mann zurück und bewies erneut seine Klasse im Ring und machte durch herausragende Matches gegen Chris Jericho, Kurt Angle, Ric Flair und dem Undertaker vor allem seinem Namen „Mr. WrestleMania“ alle Ehre.

Der Beginn einer großen Karriere

Bereits von klein auf hatte Michael Shawn Hickenbottom das Ziel Pro Wrestler zu werden. So nahm er unter anderem an einer Talent Show in seiner High School mit einer Wrestling Routine teil. Im zarten Alter von 19 Jahren debütierte er im Jahr 1984 als Shawn Michaels für das NWA-Territorium Mid-South Wrestling des späteren WCW Präsidenten Bill Watts. Standesgemäß verlor er dabei sein Debüt gegen Art Crews, beeindruckte jedoch mit seiner Leistung bereits mehreren Veteranen im Locker Room.

In den kommenden Monaten workte er für die NWA-Territorien World Class Championship Wrestling (Texas) und Central States Wrestling (Kansas). In Kansas teamte er erstmals mit seinem langjährigen Tag Team Partner Marty Jannetty und gewann mit der NWA Central States Tag Team Championship sein erstes Titelgold.

Wenig später kehrte er nach Texas zurück, wo er für Texas All-Star Wrestling in den Ring stieg. Dort bildete er mit Paul Diamond eine neue Version des American Force Tag Teams und konnte sich mit seinem neuen Partner zwei Mal die Tag Team Championships der Promotion sichern.

Erste Schritte auf der nationalen Bühne

Bereits im Alter von 20 Jahren wurde Michaels anschließend von der American Wrestling Association (AWA) unter Vertrag genommen, die nach personellen Abgängen zum Konkurrenten WWF nach neuen Talenten suchte, um ebenfalls den Schritt zur nationalen Promotion zu vollziehen. Wie es der Zufall will, wurde auch sein ehemaliger Tag Team Partner Marty Jannetty unter Vertrag genommen, sodass die beiden Freunde erneut ein Team bildeten.

Dort entwickelten ihr Pretty Boy Party Gimmick und firmierten unter dem Namen „The Midnight Rockers“. Bereits in ihrem ersten Jahr erhielten sie eine lange Fehde mit den Tag Team Champions Doug Somers und Buddy Rose, an deren Ende sie die AWA World Tag Team Championship erringen konnten.

Noch während sie die Titel hielten, machte Vince McMahon ihnen ein Angebot, das Michaels und Jannetty annehmen. Bei der WWF wurden sie jedoch nach zwei Wochen aufgrund von Partyexzessen wieder entlassen. Nachdem sie es sich mit den beiden großen Promotions verscherzt hatten, traten sie anschließend vor allem für die Championship Wrestling Association in Memphis auf, die eine Zusammenarbeit mit der AWA hatte.

Darüber erhielten die Rockers eine erneute Chance bei der AWA, wo sie mit den beiden legendären Teams The Midnight Express und The Rock ’n‘ Roll Express fehdeten und sich ein zweites Mal die AWA World Tag Team Championship sicherten. Da sich AWA Besitzer Verne Gagne jedoch weigerte den beiden Wrestlern einen festen Vertrag anzubieten, kündigten sie nach wenigen Monaten bereits wieder.

Die Rockers in der WWF

Glücklicherweise erhielten Michaels und Jannetty auch in der WWE eine zweite Chance. Dort etablierten sie sich schnell als Midcard Team, das für ihr Aussehen und ihre gute Leistungen im Ring bei den Fans beliebt war. Insbesondere die Fehde gegen die Brain Busters – bestehend aus den ehemaligen Four Horsemen Mitgliedern Arn Anderson und Tully Blanchard – erhielt Lob von allen Seiten. Die Fehde führte unter anderem auch zum ersten Main Event der Rockers in der WWE, als sich die beiden Tag Teams als Teil von Survivor Series Teams bei der Ausgabe im Jahr 1989 gegenüberstanden.

Ein weiteres Highlight war die Fehde gegen die Rougeau Brüder, die sich über mehrere Monate zog und neben einem PPV Match beim SummerSlam die ersten fünf Iron Man Matches in der Geschichte der WWE hervorbrachte, die jedoch allesamt bei Houseshows stattfanden und nie veröffentlicht wurden.

Eine Titelregentschaft blieb dem Team jedoch verwehrt. Zwar gewannen die Rockers am 30. Oktober 1990 die WWF Tag Team Championship gegen die Hart Foundation, jedoch wurde das Match nie ausgestrahlt und der Titelwechsel nie anerkannt. Da während des Matches das oberste Ringseil gerissen war, entschied sich die Führung dagegen, das Match im TV auszustrahlen. Damit waren die ersten Samen der späteren Michaels vs. Hart Fehde gepflanzt, denn Michaels selbst vermutete, dass die Hart Foundation aufgrund von Backstage Politics den Titel behalten durfte.

Die Geburt des Heartbreak Kids

Im Laufe des Jahres 1991 kam es Backstage zu Streitereien zwischen Michaels und Jannetty. Nach einer Show im Mai kam es zu einer Barschlägerei zwischen Michaels und Jannetty, nachdem Roddy Piper Michaels als die Zukunft des Business bezeichnet hatte. Darüber hinaus wollte Jannetty die WWF für ein Angebot der WCW verlassen. Ursprünglich hatte er die Kündigung für beide Wrestler eingereicht, welcher Vince McMahon bereits zugestimmt hatte. Michaels jedoch wollte die WWF überhaupt nicht verlassen und erreichte nach einem Gespräch mit McMahon, dass das Team gesplittet würde.

Es folgte das legendäre Segment im Barber Shop von Brutus Beefcake, an dessen Ende Michaels seinen nun ehemaligen Partner mit einem Superkick durch die Glasscheibe beförderte. Damit turnte Michaels Heel und bekam erstmals die Chance als Singles Wrestler aufzutreten. Schnell entwickelte er sein neues Gimmick des arroganten Heartbreak Kids und wurde von fortan von Sensational Sherri zum Ring begleitet, die sich auch in seinem neuen Theme Song „Sexy Boy“ verewigte.

Wenige Monate später gewann er sein erstes WrestleMania Singles Match gegen den früheren Intercontinental Champion Tito Santana und stieg umgehend selbst zum Titelherausforderer auf. Im allerersten Ladder Match der WWF-Geschichte – das jedoch nicht im TV ausgestrahlt wurde – unterlag er aber dem Champion Bret Hart. Wiederum einige Monate später gewann er den Titel jedoch vom British Bulldog und etablierte sich damit endgültig in der erweiterten Spitze der Promotion. Dies wurde auch durch ein WWF World Heavyweight Championship Match gegen Bret Hart bei der Survivor Series 1992 verdeutlich, bei dem Michaels jedoch erneut unterlag.

Von alten und neuen Partnern

Nachdem sich eine Fehde nach dem Split nicht ergeben hatte, kehrte zu Beginn des Jahres 1993 Marty Jannetty zur WWF zurück und verlor ein Titelmatch gegen Michaels beim Royal Rumble, das jedoch schlechte Kritiken erhielt. Jannetty wurde anschließend aufgrund von Gerüchte, dass er unter dem Einfluss von Drogen stand erneut entlassen.

Auf Betreiben von Mr. Perfect wurde Jannetty jedoch im Mai zurückgeholt, nachdem beide behaupteten, dass Michaels die Drogengerüchte gestreut habe, was die Feindschaft der beiden ehemaligen Partner weiter verstärkte. Vermutlich als Strafe verlor Michaels dieses Mal die Intercontinental Championship an Jannetty, konnte sie aber rund einen Monat später aufgrund eines Eingriffs seines neuen Partners Diesel zurückgewinnen.

Im September wurde diese zweite Titelregentschaft jedoch jäh beendet, als ihm die Intercontinental Championship aberkannt wurde. Offiziell geschah dies unter dem Deckmantel der 30-Tage Regel, in Wahrheit war Michaels jedoch positiv auf Steroide getestet worden, was angesichts des laufenden Steroidskandals zu einer Suspendierung führte. Im Rahmen der Survivor Series kehrte Michaels im November zurück.

Der History Maker

Zu Beginn des neuen Jahres wandte sich Michaels dem neuen Intercontinental Champion Scott Hall zu. Laut Storyline sah sich Michaels immer noch als rechtmäßiger Champion, da er den Titel nie im Ring verloren hatte. Dies führte zum ersten ausgestrahlten Ladder Match bei WrestleMania X, das bis heute einen legendären Status besitzt und als erstes WWE Match überhaupt eine 5-Sterne Wertung von Dave Meltzer erhielt.

Michaels verlor jedoch das Titelmatch und kurierte in den nächsten Monaten einige Verletzungen aus und trat hauptsächlich in seinem eigenen Talk Show Segment Heartbreak Hotel auf. In der Zwischenzeit gewann sein Partner Diesel den IC Titel von Hall. Nachdem HBK in den Ring zurückgekehrt war, gewannen die beiden zusammen die Tag Team Titel, jedoch kostete Michaels seinem Partner beim SummerSlam ein Rematch gegen Hall, indem er ihm aus Versehen die Sweet Chin Music verpasste.

Dieses Szenario wiederholte sich während eines Matches bei der Survivor Series, was zum Split führte. Michaels und Diesel vakantierten die Tag Team Titel und Diesel gewann wenige Tage darauf die WWF World Heavyweight Championship. Nachdem Michaels im Jahr 1995 den Royal Rumble gewinnen konnte, baute alles auf ein großes Titelmatch bei WrestleMania XI auf. Doch auch dieses Mal sollte Michaels der große Wurf verwehrt bleiben.

Backstage Politics der Kliq

Nach dem verlorenen Titelmatch nahm Michaels eine Auszeit und kehrte anschließend als Face zurück. Schnell konnte er sich zum dritten Mal die Intercontinental Championship sichern, sie er bis Oktober hielt. Nachdem er bei einem Vorfall in einer Bar verletzt worden war, musste er die Championship an seinen Fehdengegner Dean Douglas abgeben. Dieser wiederum wurde noch am selben Abend von Razor Ramon besiegt.

Dieser Titelgewinn von Scott Hall gilt bis heute als Machtdemonstration der Kliq, einer Backstage Gruppierung um Shawn Michaels, Triple H, Kevin Nash, Scott Hall und Sean Waltman, die sich in den vergangenen Jahren angefreundet hatten. Jedoch nutzten sie immer wieder ihre Stellung aus, um gegenseitig Titel zu sichern, wie auch in diesem Fall.

Im Januar 1996 gewann er schließlich zum zweiten Mal in Folge das Royal Rumble Match, was ihm ein World Heavyweight Championship Match bei WrestleMania XII gegen Bret Hart zusicherte. Nachdem er im vergangenen Jahr noch gescheitert war, gewann Michaels dieses Mal seine erste World Championship im ersten ausgestrahlten Iron Man Match.

Wenig später zerfiel die Kliq durch den Wechsel von Kevin Nash und Scott Hall zu WCW. Jedoch verabschiedeten sich die Freunde mit einem Knall, als sie sich beim legendären Curtain Call gegenseitig umarmten und damit Kayfabe brachen, da Nash und Hunter damals als Heels und Michaels und Hall als Faces agierten. Als amtierender World Champion hatte Michaels jedoch keine Konsequenzen zu befürchten.

Die Geschichte zweier Rivalen

Michaels verteidigte den Titel über die nächsten Monate unter anderem gegen den British Bulldog, Goldust oder Vader, bis er ihn im November an Sycho Sid verlor. Er gewann den Titel jedoch in einem Rematch beim Royal Rumble zurück, was seinerseits das große Rematch zwischen Michaels und Hart bei WrestleMania XIII aufbauen, bei dem er den Titel an diesen verlieren sollte.

Es folgte die berüchtigte Promo, in der Michaels den Titel aufgrund einer Knieverletzung vakantierte und den Fans mitteilte, dass er „sein Lächeln verloren“ habe und seine Karriere beenden müsse, um es wiederzufinden. Dies führte zu einer Verschärfung der Probleme mit Hart, der ihm hinter den Kulissen vorwarf, die Verletzung lediglich vorzutäuschen.

Michaels kehrte im Mai zurück und bildete für kurze Zeit ein Tag Team mit Steve Austin, was zu einer weiteren Tag Team Titelregentschaft führte. Backstage hingegen schwelte weiterhin der Konflikt mit Bret Hart, der auch immer mehr Einzug in die Shows fand, in denen die beiden Rivalen mit verbalen Giftpfeilen um sich schossen.

Eine dieser Bemerkungen implizierte, dass der verheiratete Hart eine Affäre mit der Diva Sunny habe. Dies brachte das Fass zum Überlaufen und es kam Backstage zu einer Schlägerei zwischen Michaels und Hart, die damit endete, dass Michaels suspendiert wurde. Zur Strafe wurde Michaels beim SummerSlam als Gastringrichter im Titelmatch zwischen Hart und dem Undertaker eingesetzt. Nachdem Michaels versehentlich den Undertaker mit einem Stuhl getroffen hatte, musste er seinem Erzfeind den Titel überreichen.

Geschichte wiederholt sich

Spätestens nach diesem Match deutete sich ein erneuter Run als Heel an. Dieser zementierte sich, als Michaels ausgerechnet in England den Lokalmatador British Bulldog besiegte und damit die European Championship gewann. Wie erwartet protestierten die Fans lautstark und bewarfen den verhassten Michaels mit Müll. Besonders pikant war dieser Sieg aufgrund der engen Verbindung des Bulldogs zur Hart Familie. Bis heute hält sich die Vermutung, dass Michaels auch deshalb das Match gewinnen wollte.

Der Sieg brachte ihm jedoch nicht nur einen Heel Turn ein, sondern auch die Grand Slam Championship. Als erster WWF Wrestler hatte er alle Titel der Promotion gewonnen. Nachdem sich die hässliche Seite von Michaels erneut gezeigt hatte, folgte aber wieder eine Sternstunde. Um die Fehde gegen den Undertaker zu beenden, traten die beiden im ersten Hell in a Cell Match der Geschichte an. Nach dem Iron Man und dem Ladder Match war dies bereits die dritte Matchart, die Michaels pioniert hatte. Nach einem großartigen Match, das Michaels durch einen Eingriff des debütierenden Kanes gewann, stand erneut eine 5-Sterne Wertung von Dave Meltzer.

Die Geschehnisse überschlagen sich

Zur gleichen Zeit begann Michaels mit seinem Freund Triple H und dessen Lebensgefährtin Chyna auch vor den Kameras zusammenzuarbeiten. Gemeinsam mit Rick Rude – der als Michaels‘ Bodyguard agierte – bildeten sie das beliebte wie kontroverse Stable D-Generation X, das regelmäßig mit zur damaligen Zeit unerhörten Segmenten provozierte.

Hauptfehdengegner der Gruppierung war eine wieder ins Leben gerufene Hart Foundation unter der Führung von Bret Hart, die als pro-kanadische Gruppierung agierte. Dies baute unweigerlich auf das große Rematch zwischen Hart und Michaels bei der Survivor Series auf, dass es bei WrestleMania XIII nicht gegeben hatte.

Dieses Match sollte die größte Kontroverse von Michaels‘ Karriere sein. Da Harts Abgang zu WCW bereits sicher war, sollte er den Titel vor seinem Wechsel an Michaels verlieren. Hart weigerte sich aber, ausgerechnet bei der Survivor Series vor seinen Heimfans aus Montreal den Titel an den Erzrivalen abzugeben und wollte ihn lieber zu einem späteren Zeitpunkt verlieren. Vince McMahon befürchtete aber, dass Hart die Promotion mit dem Titel verlassen würde.

So ging McMahon zwar auf Harts Vorschlag ein, plante aber gemeinsam mit Shawn Michaels und Referee Earl Hebner den Champion hinterrücks zu betrügen. Es folgte der Montreal Screwjob und jede Menge Backstage Drama, an dessen Ende jedoch Michaels als der Champion triumphierte, der nebenbei auch seinen großen Rivalen losgeworden war.

Das vorläufige Karriereende

Michaels schien nun aufgrund seiner exponierten Stellung in den Shows und im Backstage Bereich vor einer goldenen Zukunft zu stehen, jedoch machte ihm bereits sein nächstes großes Match einen Strich durch die Rechnung. Bei seiner Titelverteidigung gegen den Undertaker in einem Casket Match beim Royal Rumble 1998 verletzte sich Michaels so schwer am Rücken, dass er seine Karriere beenden musste.

Wie bereits so oft wollte Michaels, der den Titel gegen den aufstrebenden Star Steve Austin verlieren sollte, jedoch nicht den abschließenden Job machen. So musste der Locker Room Leader Undertaker Michaels erst davon „überzeugen“, sich für Austin bei WrestleMania XIV hinzulegen. Darüber hinaus turnte der Gastringrichter Mike Tyson während des Matches noch gegen Michaels und verhalf Austin damit zum Sieg.

In den folgenden Monaten trat Michaels vereinzelt in den Shows auf, ehe er im November 1998 zum On-Air Commissioner der Promotion bestimmt wurde. Zu seiner Zeit als Commissioner trat Michaels als klassische Heel Authority Figure auf und benachteiligte unter anderem seinen alten Freund Triple H, der nun die D-Generation X anführte. Bis zum August 1999 behielt er die Rolle ehe er bis zu seinem In-Ring Comeback im Jahr 2002 nur noch drei weitere Auftritte absolvieren sollte.

Comeback und Fehde mit Triple H

Am 3. Juni 2002 war es soweit und Michaels kehrte nach anderthalb Jahren Abstinenz zur WWE zurück. Sein Comeback feierte er als überraschendes neues Mitglied der unter dem WWE Banner neu formierten nWo. Wie bereits in den vergangenen Monaten stand die nWo Reunion aber unter keinem guten Stern und wurde wenige Wochen später nach einer Verletzung Kevin Nashs endgültig aufgelöst.

Michaels neuer Plan lautete nun, stattdessen die DX wieder zusammenzubringen. Triple H turnte jedoch umgehend gegen ihn, was der Startschuss für eine mehrjährige und intensive Fehde war. Beim SummerSlam fuhr Michaels in seinem ersten Match seit seiner Rückkehr den Sieg ein. Nachdem Triple H aufgrund des Brand Splits die World Heavyweight Championship erhalten hatte, standen auch noch Titelehren auf dem Spiel.

Michaels schrieb erneut Geschichte, indem er bei der Survivor Series nach dem ersten Ladder, dem ersten Iron Man und dem ersten Hell in a Cell Match auch das erste Elimination Chamber Match gewinnen und sich damit zum vierten und letzten Mal in seiner Karriere zum World Champion krönen konnte. Den Titel verlor er jedoch bereits einen Monat später in einem Three Stages of Hell bei Armageddon an Hunter zurück, nachdem Ric Flair Triple H zur Hilfe gekommen war.

Zu Beginn des Jahres 2003 folgte ein kurzes Intermezzo mit Chris Jericho, der ihn beim Royal Rumble eliminiert hatte, was zu einem Match bei WrestleMania XIX führte. Dieses konnte Michaels für sich gewinnen, der sich danach wieder Triple H und seinen Kollegen von Evolution zuwendete. Dabei blieb Michaels aber größtenteils erfolglos und verlor unter anderem beim zweiten Elimination Chamber Match beim SummerSlam sowie bei Unforgiven in einem Singles Match gegen Randy Orton.

Ende Dezember folgte ein weiteres Titelmatch gegen Triple H in seiner Heimat San Antonio, das letzten Endes von General Manager Eric Bischoff jedoch als Double Pin gewertet wurde, nachdem alles nach einem Sieg für Michaels aussah. Auch beim Royal Rumble wurde kein Sieger gefunden, als ein Last Man Standing Match in einem Draw endete. Dies führte zu einem Triple Threat Match bei WrestleMania, in das auch der Royal Rumble Sieger Chris Benoit involviert war, der den Titel schließlich gewinnen konnte. Das restliche Jahr über folgten weitere Rematches gegen Benoit und Triple H um den Titel, die er jedoch allesamt verlor, ehe er verletzungsbedingt pausieren musste.

Rückfall in alte Zeiten

Michaels kehrte im Rahmen des Royal Rumble 2005 zurück, bei dem er Angle eliminierte. Dieser war darüber so erbost, dass er in den Ring zurückkehrte und seinerseits HBK eliminierte. In den kommenden Wochen setzte Angle unter anderem den Ankle Lock gegen Michaels‘ ehemaligen Partner Marty Jannetty sowie seiner ehemaligen Managerin Sensational Sherri an, was zu einer Ansetzung bei WrestleMania 21 führte, die Angle gewann. Michaels konnte jedoch das Rematch beim Vengeance PPV für sich entscheiden.

Es folgte ein kleines Programm mit Muhammad Hassan und Daivari, für das sich Michaels auf die Suche nach einem Partner begeben musste. Michaels bat Hulk Hogan darum zurückzukommen und mit ihm zu teamen. Dieser kam auch bei einer der darauffolgenden Shows heraus und machte für Michaels den Save. Gemeinsam gewannen sie ein Tag Team Match bei Backlash, das sie gegen ihre Rivalen gewannen.

Wenige Wochen später turnte jedoch Michaels zum ersten Mal seit seiner Rückkehr Heel, als er Hogan die Sweet Chin Music verpasste. Dies führte zu einem Match beim SummerSlam, das letztendlich in die Geschichte eingehen sollte. In einem Rückfall in seine alten Ego-Zeiten oversellte Michaels alle Moves von Hogan, um das Match ins Lächerliche zu ziehen. Dies geschah, weil er angeblich unzufrieden mit der Entscheidung war, gegen einen wrestlerisch limitierten Gegner zu verlieren. Umgehend nach dem Match reichte Michaels Hogan jedoch die Hand, womit er erneut zum Face turnte.

Das Comeback der D-Generation X

Anschließend fehdete er den Rest des Jahres gegen Kurt Angle und Chris Masters und erhielt einige Titelchancen auf die WWE Championship gegen John Cena, die er jedoch allesamt verlor. Ebenso unterlag er mit Team RAW bei der Survivor Series dem Team SmackDown. Nach einer Konfrontation mit Vince McMahon über den Montreal Screwjob wurde Michaels während dem Royal Rumble 2006 von Shane McMahon eliminiert.

Dies führte zu einer Fehde gegen die McMahons und deren Handlanger der Spirit Squad. Im Zuge dessen wurde Michaels kurzzeitig von seinem alten Partner Marty Jannetty unterstützt, musste jedoch bittere Niederlagen einstecken. Zum einen wurde Michaels nach einer Attacke von Shane dazu gezwungen, dem Kiss my Ass Club von Vince McMahon beizutreten, zum anderen „besiegte“ Shane ihn in einem Street Fight, nachdem Vince McMahon in einer Kopie des Montreal Screwjobs das Läuten der Ringglocke angeordnet hatte.

Bei WrestleMania 22 konnte sich Michaels jedoch trotz Eingriffen von Shane und der Spirit Squad in einem No Holds Barred Match gegen Vince McMahon durchsetzen. Im Rahmen dessen deutete Michaels mit mehreren Gesten eine DX Reunion an. Bei Backlash unterlag er den McMahons in einem Tag Team Match an der Seite von „Gott“ (einem Lichtstrahl), nachdem die Spirit Squad eingegriffen hatte. Nach einer weiteren Attacke wurde Michaels kurzzeitig aus den Shows geschrieben, um sich einer Operation zu unterziehen.

Nachdem sich auch Triple H mit Vince McMahon angelegt hatte, kam es im Juni 2006 zur großen DX Reunion. Hunter hatte gerade ein Gauntlet Match gegen die Spirit Squad bestritten, in dessen Rahmen Michaels ihm zur Hilfe kam. In den kommenden Monaten agierten die ehemaligen besten Freunde und erbitterten Feinde wieder als Team und gewannen mehrere Matches gegen die Spirit Squad und die McMahons. Ein Sieg in einem Hell in a Cell Handicap Match bei Unforgiven gegen Vince, Shane und Big Show beendete die Fehde.

Als nächstes fehdete DX gegen das Rated RKO Tag Team von Edge und Randy Orton. Im ersten Aufeinandertreffen beim Cyber Sunday PPV verlor die DX ihr erstes Match seit der Wiedervereinigung, nachdem der Gastringrichter Eric Bischoff den Heels den Einsatz eines Stuhls erlaubt hatte. Bei der Survivor Series gelang die Revanche, indem das Team DX das Team Rated RKO vernichtend mit dem kompletten Team schlug. Beim New Year’s Resolution PPV verletzte sich Triple H jedoch während des Matches schwer, sodass sowohl die Reunion vorerst beendet war.

Letzte große Titelmatches und die Rückkehr von Mr. WrestleMania

Nach der Verletzung seines Partners teamte Michaels anschließend zusammen mit dem amtierenden WWE Champion John Cena. Gemeinsam konnten sie Rated RKO bezwingen und dadurch die World Tag Team Championship gewinnen. Nachdem Michaels ein Number One Contender Match gegen Edge und Orton gewonnen und sich damit einen Titelkampf gegen John Cena bei WrestleMania 23 verdient hatte, zeichneten sich jedoch immer mehr Animositäten zwischen den Tag Team Champions ab.

Cena verteidigte seinen Titel schließlich bei WrestleMania, woraufhin ihn Michaels bei der Raw Ausgabe am Folgetag hinterging, was dem Team die Titel kostete. Für den kommenden Backlash PPV wurde ein Fatal Four Way Match angesetzt, an dem auch Edge und Orton beteiligt waren. Erneut konnte Cena den Titel verteidigen, nachdem er nach einer Sweet Chin Music auf den am Boden liegenden Orton gefallen war, was ihm den Pinfall einbrachte.

Michaels nahm nun erneut seine Fehde mit Edge und Orton auf. Im Zuge seines Legend Killer Runs hatte Orton ihn erneut aufs Korn genommen und attackierte ihn mehrfach vor ihrem Match beim Judgement Day PPV. Im Laufe des Matches brach Michaels zusammen, sodass Orton der Sieg zuerkannt wurde. Mit einem weiteren Beatdown wurde er zunächst aus Verletzungsgründen aus den Shows geschrieben.

Rund fünf Monate später kehrte er zurück, als er Randy Ortons Titelfeier unterbrach und seinen Rivalen attackierte. In den folgenden Wochen setzte Michaels immer wieder die Sweet Chin Music ins Ziel, konnte aber beim Cyber Sunday PPV lediglich via DQ gewinnen, da Orton einen Low Blow eingesetzt hatte. Auch das Rematch bei der Survivor Series verlor Michaels, da ihm die Sweet Chin Music auf Betreiben Ortons verboten wurde. In einem kurzen Moment der Verlockung setzte Michaels den Kick an, brach jedoch in der Bewegung ab, was Orton zum RKO und der daraus resultierenden Titelverteidigung nutzen konnte.

Eine schwere Aufgabe und die Suche nach der letzten großen Fehde

Bei der nun anstehenden WrestleMania sollte Michaels eine schwere Aufgabe erwarten. Im Zuge der Storyline um Ric Flairs drohendes Karriereende, bei der Flair auf Befehl von Vince McMahon bei einer Niederlage umgehend in den Ruhestand treten müsste, wurde ausgerechnet Mr. WrestleMania als Gegner Flairs aus der größten Bühne auserwählt. In einem sehr emotionalen Match mit einem noch emotionaleren Finish setzte sich Michaels mit der Sweet Chin Music durch und beendete die legendäre Karriere seines Freunds.

Dies brachte ihm seine nächste Fehde gegen Batista ein. Der ehemalige Schützling Flairs bezeichnete HBK als egoistisch. Dies führte zu einem Match bei Backlash, bei dem Chris Jericho als Gastringrichter fungierte. Michaels täuschte während des Matches eine Knieverletzung vor, sodass Jericho Batista zurückhielt, ehe Michaels seinen Gegner mit der Sweet Chin Music überraschte. Ein angewiderter Jericho forderte Michaels nun auf, sich zu rechtfertigen, woraufhin Michaels die Täuschung zugab.

Dies führte zu einem weiteren Match der alten Rivalen Michaels und Jericho, das HBK beim Judgement Day für sich entscheiden konnte. Jedoch verlor er sein nächsten PPV Match beim One Night Stand in einem Stretcher Match gegen Batista. Er setzte seine Fehde mit Y2J fort, der ihm laut Storyline eine so schwere Augenverletzung hinzufügte, sodass Jericho ihr Match beim Great American Bash via Referee Stoppage gewann.

Aufgrund der Verletzung wollte Michaels laut der Storyline seine Karriere beenden, jedoch verpasste Jericho seiner Frau während der Abschiedsrede einen Faustschlag, was HBK so sehr reizte, dass er Jericho zu einem inoffiziellen Match beim Unforgiven PPV herausforderte. Dort dominierte dieses Mal Michaels so sehr, dass der Referee das Match zu seinen Gunsten beendete. Y2J bestritt aber noch am selben Abend als überraschender Ersatz für CM Punk das Scramble Match um die World Heavyweight Championship, die er auch gewinnen konnte. Mit einer Titelverteidigung in einem Ladder Match beim No Mercy PPV beendete Jericho die Fehde gegen Michaels.

Dieser begann nun eine Storyline mit JBL, nachdem er während der Finanzkrise angeblich die gesamten Familienersparnisse verloren hatte. JBL stellte ihn als persönlichen Mitarbeiter ein, zeigte sich jedoch schnell unzufrieden, da Michaels ihm beim Royal Rumble nicht zu einem Titelgewinn gegen John Cena verhalf. Schnell wurden die Animositäten so groß, sodass bereits einen Monat später ein alles entscheidendes Match stattfand, welches Michaels für sich entscheiden konnte und damit nicht mehr an den Vertrag gebunden war, aber trotzdem noch seine Bezahlung erhielt.

Besessen von der Streak

Die letzte große Storyline der Karriere Shawn Michaels startete wenig später ziemlich unspektakulär. Mit einem Sieg gegen den bis dahin ungeschlagenen Vladimir Kozlov erhielt Michaels das Recht darauf, den Undertaker bei WrestleMania herauszufordern. Die beiden größten Performer der größten Bühne sollten einen Sieger ausfechten. In einem herausragenden Match gewann der Undertaker schlussendlich und behielt damit seine Siegesserie beim größten Event des Jahres.

Dies setzte Michaels laut Storyline so sehr zu, dass er dem Business den Rücken kehrte und sich mehr schlecht als recht als Koch in einer Bürokantine verdingte. Nach mehreren Versuchen konnte ihn jedoch Triple H zu einer Rückkehr überreden. Wieder vereint fehdete die DX nun gegen die Legacy, bestehend aus Cody Rhodes und Ted DiBiase Jr., den Schützlingen ihres langjährigen Rivalen Randy Orton. Mit einem Sieg in einem Hell in a Cell Match gewann die DX schlussendlich die Fehde.

Anschließend kamen die originalen DX Mitglieder erstmals zu gemeinsamen Tag Team Titelehren, nachdem sie die Titel in einem TLC Match gegen Big Show und Chris Jericho gewannen. Der erneute Run der DX war aber nicht nur von Erfolg gekrönt, denn gemeinsam scheiterten die beiden Partner in einem Triple Threat Titelmatch gegen den WWE Champion John Cena.

Ein historischer Moment erfolgte im Januar bei Monday Night Raw, als sich Shawn Michaels und Bret Hart im Ring die Hand reichten. Wie beide Männer später beteuerten begruben sie in diesem Moment auch im realen Leben ihre Feindschaft, die seit den 90er-Jahren bestanden hatte und im Montreal Screwjob gegipfelt hatte. Wenige Jahre zuvor hatte Hart vor seiner Hall of Fame Einführung noch verkündet, dass er umgehend die Bühne verlassen werde, falls er Michaels unter den Zuschauern entdecke.

Trotz der Titelregentschaft mit Triple H zeigte sich Michaels jedoch immer noch besessen von dem Gedanken, den Undertaker bei WrestleMania zu besiegen. Zu diesem Zweck wollte er unbedingt den Royal Rumble gewinnen, um den amtierenden World Heavyweight Champion herauszufordern. Nachdem er dort jedoch tragisch gescheitert war, zeigte er sich immer mehr verzweifelt. Spätestens als die DX im Februar die Tag Team Titel verlor, hatte Michaels nur noch ein Ziel vor Augen.

Um dieses umzusetzen, griff Michaels nun zu drastischen Mitteln und kostete dem Taker den Titel beim Elimination Chamber PPV, um ihn so zu einem weiteren Match der beiden zu bewegen. Dies lehnte der Taker ursprünglich, jedoch war Michaels dazu bereit im Gegenzug seine Karriere aufs Spiel zu setzen. In einem nicht minder herausragendem Match als im Vorjahr setzte sich erneut der Undertaker durch, womit die glorreiche Karriere Michaels‘ ihr Ende fand. Bei der folgenden Raw Ausgabe erhielt er sein großes Abschiedssegment.

Weitere Auftritte als Non-Wrestler

Obwohl sich Michaels nun vermehrt seiner Familie und seinem Hobby Jagen widmete, blieb Michaels der WWE nicht dauerhaft fern. Bis zum heutigen Tage wehrt sich HBK zwar gegen den Rücktritt vom Rücktritt, trat aber immer wieder als Non-Wrestler in den Shows auf. Im Jahr nach seinem Karriereende wurde er von Triple H und weiteren Mitgliedern der Kliq in die WWE Hall of Fame aufgenommen.

Seine größte Rolle nach dem Karriereende wurde ihm bei WrestleMania XXVIII zuteil, als er den Posten des Ringrichters im Rematch zwischen dem Undertaker und Triple H einnahm. Obwohl er zu einem Zeitpunkt des Matches Partei für seinen langjährigen Freund und Partner ergriff, konnte sich auch dieses Mal der Undertaker zum zweiten Mal gegen eines der originalen DX Mitglieder durchsetzen. Ein weiteres Jahr später stand er bei WrestleMania 29 in der Ringecke von Triple H bei dessen Match gegen Brock Lesnar und half ihm mit einer Attacke gegen den eingreifenden Paul Heyman zum Sieg.

Im Oktober 2013 kehrte Michaels beim Hell in a Cell PPV erneut in der Rolle des Gastringrichters für das WWE Titelmatch zwischen Randy Orton und Daniel Bryan zurück. Überraschenderweise verpasste Michaels während des Matches nicht seinem langjährigen Rivalen Orton, sondern seinem ehemaligen Schüler Bryan die Sweet Chin Music, da sich dieser in einer Storyline mit Triple H befand. Damit turnte er erneut zum Heel und lieferte sich in weiteren Segmenten Auseinandersetzungen mit Bryan, die dieser jedoch allesamt für sich entscheiden konnte.

Auch bei den folgenden WrestleManias war Michaels – mittlerweile wieder als Face – Teil der Show. Bei WrestleMania 31 griff er gemeinsam mit den anderen DX Mitgliedern in das Match zwischen Triple H und Sting ein, was ihrem Stablekollegen den Sieg einbrachte. Ein Jahr später verpasste er der League of Nations gemeinsam mit Steve Austin und Mick Foley einen Beatdown. Zuletzt trat er im Rahmen einer Raw Show vor WrestleMania 33 auf, als er Roman Reigns Tipps vor seinem Match gegen den Undertaker gab. Aktuell ist er zusammen mit Terry Taylor für die Wrestler mit dem besten Entwicklungsstand im Performance Center verantwortlich.

Während seiner Karriere krönte sich Michaels viermal zum World Champion, konnte zweimal den Royal Rumble gewinnen und war darüber hinaus der erste Grand Slam Champion der WWE. Nicht nur diesbezüglich setzte er jedoch Maßstäbe. So war Michaels auch jeweils einer der ersten Teilnehmer in den Ladder, Iron Man, Hell in a Cell und Elimination Chamber Matcharten, wobei er sowohl für das Ladder als auch für das Hell in a Cell Match von Dave Meltzer mit einer 5-Sterne Matchwertung ausgezeichnet wurde. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen gewann er auch viermal die „Match of the Year“ Kategorie bei den Wrestling Observer Newsletter Awards und wurde in derselben Kategorie gar elfmal und von 2004 bis 2010 siebenmal in Folge von der Pro Wrestling Illustrated ausgezeichnet. Darüber hinaus ist Michaels Mitglied der WWE-, Wrestling Observer- und Pro Wrestling Hall of Fame.

Wrestler Old School

Die Ergebnisse

Roddy Piper – 32,42 %
Hulk Hogan – 28,88 %
Dusty Rhodes – 25,61 %
Bruno Sammartino – 11,17%
Harley Race – 1,90 %

Direkt bei seiner ersten Nominierung konnte sich Roddy Piper mit einem Drittel der Stimmen den Sieg in der Kategorie „Wrestler Old School“ sichern. Damit krönt er sich zum First Ballot Hall of Famer, was neben dem ersten Jahrgang bisher nur dem Undertaker im vergangenen Jahr gelang.

Sein ewiger Rivale Hulk Hogan (22,96 %) belegt wie bereits im vergangenen Jahr den zweiten Platz. Dusty Rhodes, der in diesem Jahr ebenfalls als neuer Kandidat dazu kam, erreichte mit einem Viertel der Stimmen ebenfalls ein starkes Ergebnis. Bruno Sammartino (20,04 %) verlor hingegen im Vergleich zum Vorjahr an Stimmen. Auch für die NWA-Legende Harley Race (3,75 %) gab es in diesem Jahr Verluste, die den letzten Platz bedeuten.

Der Sieger

Unbestritten einer der größten Stars der 80er-Jahre war Roddy Piper maßgeblich am Erfolg der nationalen Expansion der WWE und den ersten WrestleMania Events beteiligt. Mit seiner Klasse am Mic und seinem emotionalen Charakter schwang sich Piper zum großen Gegenspieler Hogans und damit dem größten Heel seiner Generation auf. Obwohl er nie eine bedeutende World Championship hielt, wurde Piper somit sogar einem Mainstream Publikum bekannt und erhielt mehrere Filmrollen, darunter im Kultstreifen „They Live“.

Schneller Aufstieg des Dudelsackspielers

Bereits sehr früh beginnen die Verbindungen Pipers zu seinem Gimmick und dem Pro Wrestling Business. So verdiente er sich in jungen Jahren als Laufbursche von Wrestlern etwas Geld hinzu und lernte das Spielen des Dudelsacks. Genauso gut hätte er jedoch auch Kampfsportler werden können, war er doch ein Golden Gloves Boxchampion und wurde vom legendären Gene LeBell mit einem schwarzen Gürtel im Judo ausgezeichnet.

Schon nach wenigen Matches in seiner Heimat Kanada wurde Piper in den Jahren 1973 und 1974 von der großen AWA als Jobber eingesetzt und durfte Matches gegen Legenden wie Larry Hennig und Baron von Raschke sowie die noch jungen Ric Flair und Billy Graham bestreiten. Zu dieser Zeit entstand auch der Grundstein für sein späteres Gimmick. Da seine Freunde während seinem Entrance den Dudelsack spielten, wurde er vom Announcer als „Roddy the Piper“ angekündigt.

Seinen ersten Push erhielt er im NWA Hollywood Wrestling Territorium, das von seinem alten Lehrmeister Gene LeBell und dessen Bruder Mike geleitet wurde. Dort fehdete er hauptsächlich gegen die Chavo Guerrero Senior und Gory Guerrero der legendären mexikanischen Wrestling Familie. Dabei entwickelte er den feurigen Teil seines Gimmicks. So sind Geschichten überliefert, dass Piper insbesondere die mexikanisch-stämmigen Fans so sehr provozierte, dass es zu Ausschreitungen kam.

Sportlich gesehen war es eine sehr erfolgreiche Zeit. So sicherte sich Piper jeweils fünfmal die NWA Americas Heavyweight und Americas Tag Team Championship sowie einmal die NWA World Light Heavyweight Championship. Aufgrund einer Partnerschaft mit New Japan Pro Wrestling nahm er auch an zwei Touren in Japan und sammelte dort mit weiteren Größen wie Antonio Inoki und Tatsumi Fujinami Erfahrung.

Weitere Karriere in der NWA

Nachdem er das NWA Hollywood Wrestling Territorium nach Beendigung der langjährigen Fehde gegen die Guerreros verlassen hatte, workte Piper unter anderem im Pacific Northwest Wrestling Territorium in Oregon. Dort wurde er ebenfalls als größerer Name präsentiert und konnte sich die Tag Team und die Heavyweight Championship der Promotion sichern.

Der endgültige Durchbruch gelang ihm, als er 1980 für das große Mid-Atlantic Territorium von Jim Crockett debütierte. Dort fehdete Piper mit etablierten Namen wie Ricky Steamboat und Jack Brisco um die NWA Television Championship und mit Ric Flair und Greg Valentine um die NWA United States Heavyweight Championship, die er im Laufe der Jahre jeweils zweimal gewinnen konnte. Seine Fehde mit Valentine führte zu einem Dog Collar Match bei der ersten Starrcade Ausgabe, bei dem sich Piper eine schwere Verletzung am Ohr zuzog, die sein Hörvermögen dauerhaft um 50 bis 75 Prozent einschränken sollte.

Zwischenzeitlich trat Piper darüber hinaus für Georgia Championship Wrestling, das zweite große Territorium der NWA an. Dort arbeitete er zuerst hauptsächlich als Kommentator, ehe eine Attacke von Don Muraco auf seinen Kollegen Gordon Solie der Startschuss für seine Wrestling Karriere in der Promotion werden sollte. Genau wie bei Crockett workte Piper zu dieser Zeit als beliebter Face. Im Sommer 1983 kehrte er zudem bei einer Tour für All Japan Pro Wrestling nach Japan zurück.

Eine legendäre Talkshow

Bereits 1983 wurde Vince McMahon auf den aufstrebenden Piper aufmerksam, der jedoch seinen Vertrag bei Jim Crockett erfüllen wollte und erst im darauffolgenden Jahr zur WWF wechselte. Aufgrund seiner Verletzung, die er sich beim Dog Collar Match zugezogen hatte, debütierte Piper – der allerdings schon 1979 drei Matches für die WWF absolviert hatte – vorerst als Manager. Zu seinen Schützlingen zählten David Schultz und Paul Orndorff, mit denen er nach seinem Comeback als Wrestler auch häufig im Team auftrat.

Seine herausragenden Fähigkeiten am Mic machte sich Vince McMahon zu Nutze, indem er Piper ein eigenes Talk Show Segment verschaffte. Das „Piper’s Pit“ sollte zum Prototyp aller Wrestling Talkshows werden und lieferte über die Jahre mehrere legendäre Momente. Gleich in einer der ersten Ausgaben musste Piper bei einem Interview mit dem Jobber Frankie Williams improvisieren, da dieser auf Pipers provokante Fragen sehr ungehalten reagierte. In einer kurzfristigen und ungeplanten Reaktion darauf, fing Piper einen Brawl an, um Williams vom Set zu werfen. Daraufhin ließ er das legendäre Zitat „Just when they think they got the answers, I change the questions.“ folgen.

Noch im selben Jahr folgte vielleicht das bekannteste Segment – das allerdings bereits drei Monate im Voraus aufgezeichnet worden war – des „Piper’s Pit“, das gleichzeitig der Startschuss seiner ersten großen Fehde war. In der Ausgabe spielte Piper seine übliche Rolle als Heel und beleidigte Snuka für dessen polynesische Herkunft. Zur endgültigen Eskalation kam es, als Piper seinem Kontrahenten eine Kokosnuss ins Gesicht schlug und den am Boden liegenden Snuka mit Gürtelhieben traktierte. Wieder einmal war der physische Kontakt im Voraus nicht abgesprochen gewesen. So dachte Piper laut eigener Aussage zuerst, dass er Snuka mit dem Schlag getötet habe. Die anschließende intensive Fehde zog sich über Monate, ehe Snuka sich in Drogentherapie begeben musste und durch Tonga Kid, den Storyline-Neffen Snukas, ersetzt wurde.

Die erste WrestleMania

Pipers größte Fehde sollte aber noch folgen. Auf dem Höhepunkt der Rock ’n‘ Wrestling Connection – bei der Vince McMahon auf Angles mit Stars aus anderen Branchen wie der Sängerin Cyndi Lauper setzte – kam die Idee eines großen Events auf, bei das Wrestling, die Showelemente und die prominenten Stars vereint präsentiert werden sollten: WrestleMania. McMahon setzte dabei sogar alles auf eine Karte, laut Berichten wäre die Promotion insolvent gegangen, wenn das Event kein Erfolg gewesen wäre.

Als großes Aushängeschild war der mittlerweile im Mainstream angekommene Hulk Hogan gesetzt. McMahon suchte jedoch noch nach einem Gegenspieler seines Stars und entschied sich schließlich für Piper. Bei einer Koproduktion mit MTV namens „The War to Settle the Score“ im Februar 1985 wurde mit einem Match zwischen Hogan und Piper, das in einer DQ gegen Piper endete, der Grundstein für das erste WrestleMania Main Event gelegt. Piper und Paul Orndorff auf der einen Seite mit „Cowboy“ Bob Orton als Manager sollten auf Hulk Hogan und den Filmstar Mr. T mit Jimmy Snuka als Manager auf der anderen Seite treffen. Darüber hinaus wurde die Boxlegende Muhammad Ali als Gastringrichter engagiert.

Selbstverständlich gewannen die Faces das Match, nachdem Orton versehentlich seinen Schützling Orndorff bei einem Eingriff traf, wonach Hulk Hogan den Pin einfuhr. Piper war als Oldschool Wrestler mit der Ansetzung jedoch nicht zufrieden, da es seiner Meinung nach dem Wrestling schade, wenn jemand aus einer anderen Branche gleichwertig dargestellt wird. Zudem war Mr. T absolut unbegabt im Ring, weshalb Piper dafür sorgte, dass der Schauspieler kaum zum Zuge kam. Daraus resultierte eine jahrelange Feindschaft der beiden, die sich Vince McMahon für die nächste WrestleMania zu Nutze machte.

Zwischen Film und Wrestling

Nach WrestleMania setzte Piper an der Seite von Orton seine Fehde gegen Jimmy Snuka fort, der nun von Paul Orndorff unterstützt wurde, der nach dem WrestleMania Match von seinen Partnern im Stich gelassen wurde. Darüber hinaus folgten noch mehrere Titelmatches gegen Hulk Hogan, den Intercontinental Champion Tito Santana und an der Seite von Orton gegen die Tag Team Champions des US Express, bei denen Piper jedoch stets unterlag.

Zur zweiten WrestleMania wurde dann seine Feindschaft mit Mr. T aufgegriffen und ein Boxkampf zwischen den beiden Kontrahenten als einer der Main Events des in drei Orten gleichzeitig stattfindenden Events angesetzt. Das Ergebnis war eines der schlechtesten Matches in der WrestleMania Geschichte, das mit einer DQ gegen Piper endete, nachdem dieser Mr. T einem Bodyslam verpasst hatte. Hinter den Kulissen hatte Piper deutlich gemacht, dass er keine cleane Niederlage gegen einen Schauspieler einstecken würde. Erst 30 Jahre später, als Mr. T in die WWE Hall of Fame eingeführt wurde, sprachen sich die beiden Männer aus.

Anschließend nahm Piper eine Auszeit, um seine erste Hauptrolle im Film „Body Slam“ abzudrehen. Piper kehrte als Face zur WWF zurück, nachdem Adrian Adonis das Piper’s Pit Segment ersetzt hatte und nun auch neuer Partner von Bob Orton war. Ein wütender Piper crashte mehrmals die Show, ehe er von Adonis, Orton und Don Muraco attackiert wurde, was seinen Faceturn zementierte und ein Hair vs. Hair Match zwischen Piper und Adonis bei WrestleMania III aufbaute. Anfang des Jahres 1987 führte eine seiner Piper’s Pit Ausgaben auch zum Heelturn von Andre the Giant gegen Hulk Hogan, der ihr großes Match bei derselben WrestleMania vorbereitete.

Pipers Match wurde als großes Abschiedsmatch präsentiert, da er sich zukünftig als Schauspieler verdingen wollte. Er gewann das Match und beendete vorerst seine Wrestling Karriere. In den folgenden beiden Jahren spielte er unter anderem seine wohl bekannteste Rolle im Kultfilm „They Live“, der ihn neben Hulk Hogan und Ric Flair auch endgültig zu einem der Mainstream Stars des Wrestlings werden ließ.

Comeback und Intercontinental Champion

Erst zwei Jahre später kehrte er im Rahmen von WrestleMania V zur WWF zurück. Schnell gewann er seinen Platz in der Card zurück und gewann Matches gegen Größen wie Ted DiBiase und Randy Savage. Anschließend startete er eine Fehde mit dem amtierenden Intercontinental Champion Rick Rude, dem er bei seiner Titelverteidigung gegen den Ultimate Warrior beim SummerSlam den Titel kostete. Bei der Survivor Series setzte sich das Team von Rude gegen das von Piper durch, der letztendlich jedoch die Fehde siegreich beendete.

1990 kehrte er bei WrestleMania VI auch erstmals wieder als aktiver Wrestler auf die größte Bühne zurück. Sein Match gegen Bad News Brown endete in einem Double Countout. Es folgte eine kurze Fehde gegen Savage, ehe Piper erneut für einige Monate pausierte. Erst Ende des Jahres kehrte er wieder zurück und startete wieder eine Fehde um die Intercontinental Championship. Erneut konnte er den Titel jedoch nicht gewinnen, da er den Champion Mr. Perfect lediglich stets via DQ oder Countout besiegen konnte.

Danach folgte eine Fehde mit Ted DiBiase, da er dessen früheren Angestellten Virgil in ihrer Fehde unterstützte. Die Fehde wurde jedoch durch einen Motorradunfall von Piper nie beendet. Nach seinem Comeback belebte er seine alte Fehde gegen den mittlerweile zur WWF gewechselten Ric Flair wieder, die sich über Monate zog. Beim Royal Rumble 1992 konnte Piper dann erstmals die Intercontinental Championship gewinnen, nachdem er den Mountie bezwingen konnte. Im Zuge seiner Fehde mit Flair gab es nun mehrere Champion vs. Champion Matches bei den Houseshows gegen den amtierenden World Champion und Piper verbündete sich selbst mit seinem alten Intimfeind Hulk Hogan gegen den gemeinsamen Rivalen Flair.

Seine Titelregentschaft sollte jedoch nicht lange halten. Bereits bei WrestleMania VIII verlor Piper den Titel an Bret Hart, dem er damit aus Respekt vor der Hart Familie – mit der er so ein gutes Verhältnis hatte, dass Bret, Owen Hart und er sich als Cousins bezeichneten – eine besondere Ehre erwies: Hart war der erste und einer der wenigen Wrestler, die Piper clean via Pinfall besiegen konnten. Anschließend verließ Piper die Promotion erneut. Rückblickend war dieses Match auch das endgültige Ende seiner Vollzeitkarriere als Wrestler.

Letzte Auftritte in der WWF

In den kommenden beiden Jahren trat Piper nur noch vereinzelt und nicht als Wrestler für die Promotion auf, so auch bei WrestleMania X als Gastringrichter im World Heavyweight Championship Match zwischen Bret Hart und Yokozuna. Dies führte zu Animositäten mit Jerry Lawler, der bei dem Event als Kommentator agierte und Piper in den folgenden Wochen immer wieder provozierte. Dies führte zu Pipers Comeback im Ring, als er Lawler beim King of the Ring 1994 besiegten konnte, ehe er erneut von der Bildfläche verschwand.

Ein weiteres Jahr später agierte er im Submission Match zwischen Bret Hart und Bob Backlund erneut als Gastringrichter, ehe er wieder für einige Monate verschwand. Anfang 1996 wurde Piper als Interimspräsident zurück in die Shows geholt und workte im Februar bei Houseshows als Ersatz von Razor Ramon noch drei Matches gegen das 1-2-3 Kid.

Als Präsident startete er eine Storyline mit Goldust, die zu einem Match bei WrestleMania XII führte. Es wurde als „Hollywood Backlot Brawl“ angekündigt und startete in einer Gasse hinter der Arena, ehe sich die beiden eine Verfolgungsjagd mit Autos lieferten, bei der jedoch die Videoaufnahmen von O.J. Simpsons berühmter Flucht gezeigt wurden. Die beiden kehrten letztendlich in die Halle zurück, wo Piper Goldust dessen Ringkleidung vom Leibe riss, womit die Storyline endete. Offiziell wurde das Match als No Contest gewertet.

Wechsel zu WCW

Überraschend kehrte Piper im Oktober 1996 zum Wrestling zurück, jedoch dieses Mal für den großen Konkurrenten WCW. Umgehend startete er eine erneute Fehde mit Hulk Hogan, dieses Mal jedoch unter umgekehrten Vorzeichen, war der frühere Publikumsliebling doch mittlerweile Anführer der New World Order. Darüber hinaus enthüllte er den WCW Präsidenten Eric Bischoff als nWo Mitglied und lehnte die Hilfe von Flairs Four Horsemen ab.

Sein erstes großes Match bei Starrcade 1996 konnte Piper gegen Hogan gewinnen, jedoch hatte die WCW World Heavyweight Champion nicht auf dem Spiel gestanden. Beim SuperBrawl VII kam es zwei Monate später zum großen Rematch, bei dem Hogan seinen Titel erfolgreich verteidigte. Als Resultat daraus entschied sich Piper nun doch die Hilfe der Horsemen anzunehmen.

Bei Uncensored 1997 führte er die restlichen Horsemen mit Ausnahme Flairs in einem Triangle Elimination Match gegen Teams der nWo und WCW an, unterlag jedoch erneut. Gemeinsam mit Flair trat er in den Folgemonaten weiterhin gegen die nWo an. Gemeinsam verloren sie ein Tag Team Titelmatch gegen die Outsiders beim Great American Bash 1997, ehe die Horsemen einen weiteren Monat später gegen Piper turnten.

Dies führte zu Pipers nächstem großen Singles Match gegen Flair bei Bash at the Beach 1997, aus dem er siegreich hervorging. Es folgte eine Pause über einige Monate, ehe er als Commissioner von WCW zurückkehrte, was kurzzeitig seine Fehde mit Hogan wiederbelebte. Bei Halloween Havoc 1997 verlor er in einem Steel Cage Match gegen seinen langjährigen Rivalen, ehe er ihn im März 1998 via DQ besiegen konnte.

Dies führte zu einem Baseball Bat on a Pole Match beim Spring Stampede PPV, bei dem Piper an der Seite des Giants gegen Hogan und Nash unterlag. Das restliche Jahr über fehdete er weiterhin in vereinzelten Matches gegen die nWo Hollywood und das nWo Wolfpac.

Letzter großer Titel und Rückkehr zur WWE

Im Februar 1999 folgte Pipers letzter großer Titelgewinn, als er Bret Hart um die United States Heavyweight Championship besiegte, die er bereits zu NWA-Zeiten zweimal gewonnen hatte. Bereits zwei Wochen später musste er den Titel jedoch wieder an Scott Hall abgeben.

Wie bereits im Jahr zuvor trat Piper nur noch vereinzelt an, ehe er Mitte des Jahres seine Fehde mit Flair wiederbelebte, bei der es unter anderem um die Kontrolle von WCW ging. Seinen letzten Auftritt hatte er beim SuperBrawl im Februar 2000, wo er als Gastringrichter des WCW World Heavyweight Championship Matches agierte. Im Juli 2000 wurde Piper endgültig von WCW entlassen.

Erst im Jahr 2003 kehrte Piper zum Wrestling zurück, als er in das WrestleMania Match zwischen Hulk Hogan und Vince McMahon eingriff, das Hogan jedoch trotzdem gewinnen konnte. Anschließend nahm er Sean O’Haire unter seine Fittiche, mit dem er gegen Rikishi fehdete. Dabei bestritt er auch sein erstes WWE seit sieben Jahren, das er via DQ gegen Rikishi verlor.

Anschließend setzte er seine Fehde mit Hogan fort, der mittlerweile als Mr. America in den Shows auftrat, da er offiziell von Vince McMahon verbannt wurde. Beim Judgement Day PPV verlor Piper sein Match gegen Mr. America. Im Juni unterlag er gemeinsam mit O’Haire in einem Tag Team Titelmatch den Champions Eddie Guerrero und Tajiri. Kurz darauf wurde Piper nach einem kontroversen Interview entlassen, da die Promotion der Ansicht war, dass Piper damit dem Business geschadet hatte.

Run bei TNA und erneute Rückkehr zur WWE

Nach der Entlassung debütierte Piper im September 2003 für TNA. Piper hatte die Offiziellen um etwas Zeit für eine Promo gebeten, ihnen aber nicht deren Inhalt mitgeteilt. Es folgte eine Shoot Promo gegen Vince Russo, der damals auch Teil der Shows war und sich während der Promo in den Ring begab, während der er ihn unter anderem für den Tod von Owen Hart verantwortlich machte.

Im darauffolgenden Jahr folgten noch zwei Ausgaben seines Pits, bei der unter anderem seine Storyline mit Jimmy Snuka aufgegriffen wurde. Seinen letzten Auftritt für TNA bestritt er im Januar 2005 als Gastringrichter in einem Match zwischen Jeff Hardy und Scott Hall.

Einen Monat später wurde er als Mitglied der WWE Hall of Fame angekündigt, was zu einer erneuten Rückkehr führte. In den folgenden Monaten kehrte er vereinzelt für Ausgaben des Piper’s Pit zurück und absolvierte im Herbst eine kurze Fehde gegen seinen alten Partner und Rivalen Bob Orton und dessen Sohn Randy.

Letzter Titelgewinn und letzte Auftritte

Im November 2006 gewann Piper an der Seite von Ric Flair beim Cyber Sunday PPV die World Tag Team Championship von der Spirit Squad. Die Regentschaft der Legenden hielt jedoch nur zwei Wochen, bis sie die Titel an Edge und Randy Orton verloren. Der Grund dafür war eine Krebserkrankung Pipers, die erst aufgrund von Untersuchungen im Rahmen des Matches erkannt und anschließend erfolgreich behandelt wurde.

In den folgenden Jahren kehrte Piper für einzelne Segmente immer wieder zurück und bestritt beim Royal Rumble Match 2008 und bei WrestleMania XXV an der Seite von Jimmy Snuka und Ricky Steamboat sogar noch vereinzelte In-Ring Comebacks. Sein letztes Match für WWE bestritt er bei einer RAW Ausgabe im Juni 2011, als er mit der Hilfe von Gastringrichter Alex Riley The Miz besiegen konnte.

Seine letzten großen Auftritte hatte er im Januar 2014 in einem Segment mit The Shield sowie bei WrestleMania XXX, als sich die Protagonisten des ersten WrestleMania Main Events – Hulk Hogan, Paul Orndorff, Mr. T und eben Piper – die Hand reichten und ihre Feindschaft begruben. Zuletzt erschien er in einem Backstage Segment bei WrestleMania 31, wurde jedoch im Juli 2015 aus seinem Legendenvertrag entlassen, nachdem er sich öffentlich mit Steve Austin gestritten hatte.

Sein allerletztes Match vor seinem Tod hatte Piper im August 2011 im Rahmen einer Legendenshow von Juggalo Championship Wrestling bestritten. An der Seite von Bob Orton konnten sie Mick Foley und Terry Funk besiegen. Bereits im Januar 2011 hatte Piper eine 20-Man Legend Battle Royal bei PWG gewonnen.

Am 31. Juli 2015 verstarb Piper im Alter von 61 Jahren in seinem Haus in Hollywood aufgrund eines Herzstillstands im Schlaf. Noch am selben Tag erhielt er einen Ten-Bell Salute im Rahmen eines Legenden Fan Fests, bei dem rund 600 Wrestling Persönlichkeiten anwesend waren. Diese besondere Ehre wurde ihm auch zu Beginn der nächsten RAW Ausgabe erteilt.

Bis heute gilt Piper als einer der besten Heels und Mic Worker aller Zeiten und ging als Teil des ersten WrestleMania Main Events in die Geschichte ein. Obwohl er sich nie zum World Champion krönen konnte, war er mit drei United States und einer Intercontinental Championship Regentschaft als Singles Wrestler erfolgreich. Vom Wrestling Observer Newsletter erhielt er mehrfach die Auszeichnungen „Best Heel“ und „Best on Interviews“ und wurde 1996 in die WON Hall of Fame aufgenommen. Darüber hinaus ist er Teil der WWE Hall of Fame sowie der Professional Wrestling Hall of Fame und des Cauliflower Alley Clubs.

Wrestler International

Die Ergebnisse

Jushin „Thunder“ Liger – 46,57 %
Antonio Inoki – 20,00 %
Mitsuharu Misawa – 13,42 %
Mil Mascaras – 10,28 %
Tatsumi Fujinami – 9,71 %

Mit fast der Hälfte der Stimmen und damit dem deutlichsten Abstimmungssieg in diesem Jahr wird die Junior-Legende Jushin „Thunder“ Liger in der Kategorie „Wrestler International“ aufgenommen. Genau wie Piper setzt er sich damit bei seiner ersten Nominierung durch und erhält das Prädikat First Ballot Hall of Famer.

Wie bereits im vergangenen Jahr sichert sich der New Japan Gründer Antonio Inoki (18,65 %) erneut den zweiten Rang. Ebenfalls deckungsgleich zum vergangenen Jahr sind die Plätze von Mitsuharu Misawa (18,42 %) und Mil Mascaras (15,95 %), die jedoch beide an Stimmen verloren. Tatsumi Funjinami fällt in seinem ersten Jahr mit dem schlechtesten Ergebnis für die Abstimmung im kommenden Jahr raus.

Der Sieger

Jushin „Thunder“ Liger ist vermutlich der Wrestler, der die Junior Heavyweight/Cruiserweight Division weltweit wie kein anderer geprägt hat. Neben seinem ikonischen Gimmick – das er der gleichnamigen Anime Serie entnahm – ist Liger vor allem für seinen revolutionären Stil bekannt. Bis heute zählt Liger zu den populärsten Wrestlern der Welt und war gleichzeitig jahrzehntelang das Vorbild zahlreicher Cruiserweights. Als einer der wenigen Juniors steht er damit auf einer Stufe mit den großen Legenden des Puroresu.

Aller Anfang ist schwer

Man kann nicht gerade sagen, dass Ligers Beziehung mit New Japan Pro Wrestling von Beginn an eine Erfolgsgeschichte war. Liger war zu Schulzeiten zwar ein erfolgreicher Ringer und verlor in seinem letzten Jahr erst im Finale der nationalen Meisterschaft gegen die spätere All Japan Legende Toshiaki Kawada, jedoch wurde er nach seinem Schulabschluss im New Japan Dojo abgelehnt.

Liger ließ sich davon jedoch nicht entmutigen und reiste nach Mexiko, um dort für eine Pro Wrestling Karriere zu trainieren. Auch dort sollte er jedoch nicht erfolgreich sein. Nach eigenen Angaben lief es so schlecht, dass er kurz vor dem Hungertod stand. Als eine Delegation von New Japan nach Mexiko reiste, hatten sie so großes Mitleid mit ihrem Landsmann, dass er mit zurück in die Heimat reisen und im Dojo trainieren durfte.

Dort war er Teil der legendären Dojo Class von 1984, die neben ihm auch die „drei Musketiere“ Keiji Mutoh, Masahiro Chono und Shinya Hashimoto hervorbrachte. Einmal bei New Japan angekommen, konnte er unter seinem bürgerlichen Namen Keiichi Yamada sofort erste Erfolge feiern. So stand er im Finale der ersten Auflage des Young Lion Cups und nahm an einem Turnier teil, dass den ersten IWGP Junior Heavyweight Champion krönen sollte. Zwar war er beide Male erfolglos, konnte aber im März 1986 die zweite Auflage des Young Lion Cups gewinnen und erhielt dadurch im Juli desselben Jahres sein erstes Titelmatch, das er jedoch standesgemäß gegen Nobuhiko Takada verlor.

Auslandsexkursion und Rückkehr nach Japan

Anschließend begab er sich auf die fast schon obligatorische Auslandsexkursion, die den meisten New Japan Talenten zugestanden wird. Zuerst begab er sich für ein knappes Jahr nach England, wo er für All Star Wrestling antrat und zweimal die World Mid-Heavyweight Championship der Promotion erringen konnte. Dabei fehdete er gegen den Briten Mark Rocco, den er bereits in Japan unter seinem Gimmick Black Tiger kennengelernt hatte.

Anschließend schickten ihn die Verantwortlichen von New Japan noch für einige Monate zur Stampede Wrestling Promotion der Hart Familie. Dort trainierte Liger unter anderem im legendären Dungeon mit Stu Hart, der ihm den letzten Schliff verpasste.

Im August 1987 kehrte er schließlich nach Japan zurück, wo er im selben Monat erstmals seine Shooting Star Press in einem Match zeigte. In den folgenden beiden Jahren gewann er nicht zuletzt durch den Move, aber auch eine Weiterentwicklung im Ring, immer mehr an Popularität, auch wenn ihm der Durchbruch in Form eines Titelgewinns nicht gelang.

Das Debüt eines ikonischen Gimmicks

Deshalb wurde er Anfang 1989 ein zweites Mal nach Kanada geschickt, bevor eine plötzliche Wendung seine Karriere so richtig ins Rollen bringen sollte. Nachdem bereits das auf einem Anime basierende Tiger Mask Gimmick ein voller Erfolg war, das jedoch mittlerweile beim Konkurrenten All Japan auftrat, suchten die Verantwortlichen nach einem Ersatz. Die Wahl fiel auf Yamada, der bereits im April 1989 nach Japan zurückkehrte, um nun die Rolle des Superhelden Jushin Ligers einzunehmen.

Das Gimmick erfreute sich sofort einer großen Beliebtheit, sodass er bereits im Mai desselben Jahres zum ersten Mal die IWGP Junior Heavyweight Championship gewinnen konnte. Im Zuge seines ersten Titelruns wurde auch die Fehde mit Mark Rocco aus England wiederbelebt, der hierfür erneut das Black Tiger Gimmick einnahm.

Nach etwas über zwei Monaten gab er den Titel an Naoki Sano, konnte ihn sich jedoch im Januar 1990 zurückholen. Kurz zuvor hatte Liger den Namenszusatz „Thunder“ adaptiert, der in der Folgezeit zum Mittelnamen seines Gimmicks werden sollte. Seine zweite Titelregentschaft war von der Fehde mit seinem langjährigen Rivalen Chris Benoit geprägt, der damals noch mit Maske als Pegasus Kid auftrat.

Der Titel wechselte jeweils einmal zwischen den beiden Wrestlern, ehe Liger den Titel nach 165 Tagen in seiner dritten Regentschaft für vakant erklärte, um ihm als Preis für den Sieger des Top of the Super Juniors Turnier zur Verfügung zu stellen. Während der zweiten Auflage des künftig jährlich stattfindenden Turniers konnte Liger zwar erneut seinen Rivalen Pegasus Kid besiegen, verlor jedoch das Turnierfinale gegen Norio Honaga.

Rekordregentschaft und das beste Turnier aller Zeiten

In den Jahren 1991 und 1992 konnte Liger den Titel jeweils ein weiteres Mal gewinnen und feierte auch sein Debüt für die Partnerpromotion WCW. Dort fehdete er vor allem mit Brian Pillman, den er um dessen WCW World Light Heavyweight Championship besiegen konnte. 1992 gewann er zudem erstmals das Top of the Super Juniors Turnier und wurde damit zum ersten Junior Heavyweight, das als amtierender Champion den Turniersieg errang. Ebenfalls im selben Jahr erhielt er für ein Match mit El Samurai seine erste 5-Sterne Matchwertung von Dave Meltzer

Sein endgültiger Aufstieg zum Superstar erfolgte in den kommenden beiden Jahren. Im Januar 1993 gewann Liger zum sechsten Mal die IWGP Junior Heavyweight Championship, die er sensationelle 628 Tage halten sollte – bis heute einsamer Rekord. Auf der Höhe seines Schaffens bestritt er unter anderem Matches in einer herausragend besetzten Division gegen Ultimo Dragon, El Samurai, Dean Malenko, Pegasus Kid (Chris Benoit), Eddie Guerrero und Lightning Kid (Sean Waltman).

Sein Meisterstück legte er jedoch als Organisator des Super J-Cups ab. Entgegen dem mehrtätigen Top of the Super Juniors Event entwickelte Liger das Konzept eines eintägigen Eliminierungsturniers, zu dem auch Wrestler von Frontier Martial-Arts Wrestling, Wrestle Association R, Michinoku Pro Wrestling und dem Consejo Mundial de Lucha Libre eingeladen wurden.

Bis heute gilt dieses Turnier als das beste Tagesturnier aller Zeiten. Das mit Toptalenten wie Liger selbst, Great Sasuke, Hayabusa, Chris Benoit, Eddie Guerrero oder Dean Malenko gespickte Turnier produzierte mehrere herausragende Matches. Das Turnierfinale zwischen Sasuke und Benoit als Pegasus Kid erhielt von Dave Meltzer eine 5-Sterne Wertung, darüber hinaus wurde das Turnier bei den Wrestling Observer Newsletter Awards als Event des Jahres ausgezeichnet.

Schwere Verletzung und Comeback

Bei der ersten Auflage des Super-J Cups scheiterte Liger zwar im Halbfinale an Sasuke, gewann aber einen Monat später sein zweites Best of the Super Juniors Turnier, das nun unter neuem Namen fungierte. Bis zum September 1994 konnte Liger nebenbei weiterhin seinen Titel verteidigen, ehe ein Knöchelbruch seiner Rekordregentschaft ein plötzliches Ende bereitete.

Es dauerte fast ein ganzes Jahr, ehe Liger im August 1995 sein Comeback feiern sollte. Im selben Jahr kehrte er kurzzeitig auch zu WCW zurück, wo er sich zusammen mit Brian Pillman als Teilnehmer des ersten Matches von Nitro ebenfalls in die Geschichtsbücher einschrieb.

Der Weg zurück an die Spitze der Division dauerte hingegen einige Monate. Im Dezember 1995 wurde nach dem großen Erfolg des Vorjahres eine zweite Auflage des Super-J Cups veranstaltet, dieses Mal jedoch von Ultimo Dragon und der Wrestle Association R. Aufgrund des Einladungscharakters nahm Liger erneut teil und gewann dieses Mal das Turnier.

Im Januar 1996 folgte nach einem Sieg über Koji Kanemoto auch seine siebte Titelregentschaft. Dieses Jahr sollte eine weitere Zäsur seiner Karriere bedeuten, denn nach einer Hirnoperation im August stellte Liger langsam seinen Stil des revolutionären High Flyers auf ein eher Grappling und Power Move lastiges Moveset um. Exemplarisch dafür steht sein Wechsel beim Finisher von der Shooting Star Press auf die Liger Bomb.

Dominanz der Junior Heavyweight Division

Auch mit seinem neuen Stil blieb Liger der große Fixpunkt der Junior Heavyweight Division und sollte sie noch einige weitere Jahre dominieren. Im Januar 1997 gewann er zum achten Mal die IWGP Junior Heavyweight Division gegen Ultimo Dragon und sicherte sich im Zuge dessen auch die sogenannte J-Crown, die aus sieben weiteren Titeln bestand.

Im Juni verlor Liger jedoch mit der WAR International Junior Heavyweight Championship einen einzelnen Titel, ehe er die anderen sieben einen Monat später an El Samurai abgeben musste. Bereits im Februar 1998 errang Liger die IWGP Junior Heavyweight Championship erneut und konnte sie ein zweites Mal über ein Jahr verteidigen, ehe die Regentschaft im März 1999 ihr Ende fand.

Im selben Jahr gewann Liger den Titel ein zehntes Mal und begab sich als amtierender Champion erneut auf die Reise zu WCW, wo er ein Fehdenprogramm mit Psicosis und Juventud Guerrera absolvierte. Im Zuge der Fehde verlor er den Titel an Guerrera nach einem Schlag mit einer Tequila Flasche, ehe er ihn eine Woche später gegen Psicosis – der den mittlerweile verletzten Guerrera ersetzte – wieder zurückgewinnen konnte. New Japan war über dieses Booking jedoch so erbost, dass es die Titelwechsel nicht anerkannte, sodass in Japan auch nicht darüber berichtet wurde. Erst 2007 erkannte die Promotion die Titelwechsel offiziell an, womit Liger als elffacher Champion in den Rekordbüchern steht.

Das Ende einer Ära

Das Jahr 2000 sollte sich nicht nur für Liger, sondern auch für die gesamte Junior Heavyweight Division als Ende einer Ära erweisen. Nachdem viele der Gaijins wie Benoit, Guerrero und Malenko im Laufe der Jahre den Weg zu WCW angetreten waren, entschied sich der damalige Booker Riki Choshu den Fokus nicht mehr so stark auf die Junior Heavyweight Division zu legen. Sein letzter Erfolg sollte der Gewinn der dritten Ausgabe des Super-J Cups, der dieses Mal von Michinoku Pro Wrestling veranstaltet wurde, sein.

Liger musste als ihr größter Star den Titel im Juli an Tatsuhito Takaiwa abgeben und trat folglich in der Heavyweight Division an. Ohne die Hörner auf seiner Maske und den oberen Teil der Ringkleidung fand Liger in der Heavyweight Division jedoch keinen großen Erfolg. Sowohl beim G1 Climax als auch bei der G1 Tag League schied der einst so dominante Liger frühzeitig aus.

Bereits ein Jahr später kehrte Liger in die Junior Heavyweight Division zurück, wo er gemeinsam mit El Samurai die IWGP Junior Heavyweight Tag Team Championship gewinnen konnte. In der Division sollten ihm jedoch das neue Talent Minoru Tanaka und der ein Jahr später debütierende Tiger Mask IV den Rang ablaufen, sodass Liger nie wieder die Singles Championship erringen konnte.

Sein größter Erfolg in dieser Zeit sollte der dritte Turniergewinn des Best of the Super Juniors im Jahr 2001 bleiben. Bei diesem Turnier trug sich Liger erneut in die Geschichtsbücher ein, indem er zum einen als erster Wrestler einen dritten Turniersieg feiern konnte und zum anderen als erster Wrestler im gesamten Turnier ungeschlagen blieb. Sein dennoch gesunkener Stellenwert drückte sich aber auch darin aus, dass er trotz des dominanten Turniersiegs nie den obligatorischen Titelkampf um die IWGP Junior Heavyweight Championship erhielt.

Mit der Control Terrorism Unit zurück ins Rampenlicht

In den folgenden Jahren zählte Liger zwar immer noch zum Kreise der besten Juniors, konnte jedoch nur noch jeweils einmal mit Minoru Tanaka sowie Koji Kanemoto die IWGP Junior Heavyweight Tag Team Championship gewinnen. Als er 2004 seinen Block beim Best of the Super Juniors gewann, kam auch noch Verletzungspech hinzu, sodass er das Finale nicht bestreiten konnte.

Erst die Gründung des Control Terrorism Unit Stables mit Gedo, Jado und Katsushi Takemura an seiner Seite sorgte für einen Umschwung. Der langjährige Publikumsliebling trat nun mit seinem Heel Stable an und verprügelte in der Folge immer wieder die Young Lions, um Heat zu generieren.
In diesem Zeitraum trat Liger auch vermehrt für andere Promotions auf, sowohl in Japan als auch in den USA. Bei Osaka Pro Wrestling gewann er gemeinsam mit Takehiro Murahama die Tag Team Titel, während die beiden bei NOAH in einem Turnierfinale um die GHC Junior Heavyweight Tag Team Titel scheiterten. Dafür konnte sich Liger 2004 für ein halbes Jahr die GHC Junior Heavyweight Championship sichern.

Im November 2004 veranstaltete Ring of Honor mit großem Erfolg das „Weekend of Thunder“, bei dem Liger erstmals seit fünf Jahren in die USA zurückkehrte und seine Fehde mit Bryan Danielson fortführte, die im Rahmen des Best of Super Juniors begonnen hatte. Im Oktober 2005 erhielt er ein Match mit Samoa Joe bei TNAs größtem Event Bound for Glory und kehrte 2006 als Captain des Team Japans während dem World X Cup noch einmal zurück.

Legend und Erfolge in Mexiko

Nachdem sich das CTU Stable im Jahr 2007 aufgelöst hatte, schloss sich Liger dem Legend Stable um Masahiro Chono an, das vornehmlich gegen jüngere Wrestler fehdete. Dabei arbeitete er vor allem mit den aufstrebenden Hiroshi Tanahashi, Hirooki Goto, Prince Devitt und Ryusuke Taguchi. Während seiner Zugehörigkeit gewann er gemeinsam mit Akira seine fünfte IWGP Junior Heavyweight Tag Team Championship.

Auch als Teil des Legend Stables, das sich nach Chonos Abgang im Jahr 2010 auflöste, schaffte es Liger jedoch nicht mehr zurück an die Spitze der Junior Division. Seinen letzten großen Erfolg im Singles Bereich feierte er stattdessen bei der mexikanischen Partnerpromotion CMLL, für die er in den Jahren 2009 bis 2011 vermehrt antrat. So besiegte er im Mai 2010 Negro Casas um die CMLL World Middleweight Championship.

Als amtierender Champion nahm Liger am Universal Championship Turnier teil, das er im Finale gegen den aufstrebenden Star La Sombra für sich entscheiden konnte. In der anschließenden Fehde gegen La Sombra verteidigte er seinen Titel unter anderem zweimal erfolgreich. Im September 2011 trat Liger erstmals als Tecnico beim Consejo an, nachdem er nach der Auflösung von Legend auch in Japan wieder als Face unterwegs war. In Mexiko konnte er sich für das Finale des prestigeträchtigen Leyenda de Plata Turniers qualifizieren, unterlag jedoch Volador Jr. Im November verlor er die CMLL World Middleweight Championship nach 564 Tagen Regentschaft und vier Titelverteidigungen an Dragón Rojo Jr und beendete im Dezember seinen Run bei CMLL.

Die letzten Jahre der Legende

Anfang 2012 kehrte Liger nach Japan zurück und wurde in den Folgejahren vor allem in Multi-Man Matches oder im Team mit Tiger Mask IV eingesetzt. Gemeinsam gewannen die beiden die IWGP Junior Heavyweight Tag Team Championship sowie im Jahr darauf auch die GHC Junior Heavyweight Tag Team Championship bei New Japan. Darüber hinaus konnte Liger gemeinsam mit Hiroshi Tanahashi auch die CMLL World Tag Team Championship gewinnen.

Nachdem Liger in den Jahren zuvor bereits für einige weitere US-amerikanische Promotions wie PWG oder Chikara vereinzelt in den Ring gestiegen war, erhielt er im Zuge der Partnerschaft zwischen New Japan und Ring of Honor auch stets Matches bei den gemeinsamen Events in den Staaten. Ein besonderes Highlight für den bekennenden USA-Fan war sein WWE Debüt im Rahmen des NXT TakeOver: Brooklyn Specials im August 2015, für das der Marktführer extra bei New Japan angefragt hatte. Unter großartigen Reaktionen konnte Liger bei dem Event Tyler Breeze bezwingen.

Bei New Japan hingegen rutsche Liger immer weiter in Richtung Undercard ab. Im Zuge der Kooperation mit der National Wrestling Alliance gewann er 2014 noch einmal die NWA Junior Heavyweight Championship, die er bereits 1997 als Teil der J-Crown gehalten hatte. Sein letztes Titelmatch erhielt er im Mai 2016 bei Wrestling Dontaku gegen den amtierenden IWGP Junior Heavyweight Champion KUSHIDA, das er jedoch verlor. In diesem Jahr nahm Liger zum 26. und letzten Mal am Best of the Super Juniors teil, was auf ein baldiges Karriereende des mittlerweile 52-Jährigen hindeutet.

Im Laufe seiner Karriere hat sich Liger nicht nur mit seinem Gimmick, sondern auch als Revolutionär und Vorreiter des High Flying und Cruiserweight/Junior Heavyweight Stils einen Namen gemacht. Mit der Shooting Star Press erfand er bis einen der populärsten Moves aller Zeiten. Elf IWGP Junior Heavyweight Championships, drei Best of the Super Juniors Siege und 26 Teilnahmen bedeuten jeweils Rekord bei seiner Heimatpromotion New Japan. Neben zahlreichen anderen Titeln kommen acht Tag Team Titelregentschaften bei New Japan, NOAH und CMLL hinzu. Bei den Wrestling Observer Newsletter Awards räumte Liger mehrmals den Sieg in den Kategorien Most Outstanding Wrestler, Best Flying Wrestler und Best Technical Wrestler ab und gewann darüber hinaus jeweils einmal die Kategorie Match of the Year, Best Gimmick und Rookie of the Year. Zwei seiner Matches erhielten von Dave Meltzer die Höchstwertung von fünf Sternen und 1999 wurde er in die Wrestling Observer Hall of Fame aufgenommen.

Tag Teams/Stables

Die Ergebnisse

Four Horsemen (Ric Flair, Arn Anderson, Ole Anderson, Tully Blanchard & Barry Windham) (w/ J.J. Dillon) – 35,42 %
The Hart Foundation (Bret Hart & Jim Neidhard) (w/ Jimmy Hart) – 22,61 %
The Dudley Boyz (Bubba Ray Dudley & D-Von Dudley) – 22,07 %
The Road Warriors/Legion of Doom (Road Warrior Hawk & Road Warrior Animal) (w/ Paul Ellering) – 14,71 %
The Steiner Brothers (Scott Steiner & Rick Steiner) – 5,17 %

Aller guten Dinge sind Drei heißt es für die Four Horsemen (20,87 %), die im Vorjahr noch auf dem zweiten Platz landeten. In diesem Jahr sicherte sich das Stable mit der Mischung aus Original- und Bestbesetzung den Platz in der W-I Hall of Fame.

Die Hart Foundation (20,25 %) konnte ihr Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls verbessern und landete damit noch knapp vor den Dudley Boyz, die erstmals zur Wahl standen. Auch die Road Warriors (13,36 %) konnten leichte Zuwächse verzeichnen, während die Steiner Brothers sich nach einem Jahr wieder aus der Abstimmung verabschieden müssen.

Die Sieger

Wann immer Stables Thema bei den Wrestling Fans sind, dürfen die Four Horsemen nicht fehlen. Nicht nur war es eines der ersten dominanten Stables, das als Vorbild für zahlreiche Nachfolger in den kommenden Jahrzehnten diente, sondern auch qualitativ eine der begabtesten Ansammlungen an Wrestlern. Die Horsemen waren jahrelang eines der letzten Aushängeschilder der NWA und sorgten nicht zuletzt für den endgültigen Aufstieg Ric Flairs zum Superstar. Nach den legendären ersten Jahren konnte das Stable in späteren Inkarnationen jedoch nicht mehr das Niveau aus den Anfangsjahren erreichen.

Von Cousins und Neffen

Bereits seit Jahren in verschiedenen Konstellationen gefürchtet war das Tag Team der Minnesota Wrecking Crew. Nachdem in den 60er-Jahren Gene und Lars Anderson unter diesem Namen auftraten, ersetzte Ole Anderson im Jahr 1969 Lars. Diese Variante der Crew – die hin und wieder auch mit Lars ergänzt wurde – hielt sich bis 1981, als Gene Anderson seine Karriere beendete.

Erst 1985 wurde die Crew zurückgebracht, als der Neuling Arn Anderson aufgrund seiner Ähnlichkeit mit Ole als dessen Neffe für das Mid-Atlantic Territorium von Jim Crockett debütierte. Noch im selben Jahr begannen sie Ric Flair – der in den 70er-Jahren als Cousin der Anderson Familie vorgestellt wurde – bei seinen Fehden gegen Dusty Rhodes, Magnum T.A. und Sam Houston zu helfen. Damit fehdeten die drei Heels mit denselben Gegnern wie Tully Blanchard und dessen Manager James J. Dillon.

Wenige Wochen später griffen die beiden Andersons in ein Match zwischen Blanchard und Houston ein und zusammen fertigten die drei Heels ihren Gegner ab. Während die vier Männer in der zweiten Jahreshälfte 1985 noch nicht offiziell als Team in Multi-Man Tag Team Matches antraten, hatten sich die vier originalen Mitglieder der Horsemen damit bereits gefunden.

Der Zorn der Apokalypse

Offiziell sollten die vier Wrestler und Manager Dillon erst nach einer mittlerweile legendären Promo von Arn Anderson zu einem Team werden. Dabei war der Name „Four Horsemen“ jedoch nicht von Anfang an vorgesehen. Bei einem improvisierten Interview mit den vier Männern bei einem TV Taping verglich Anderson sich und seine Mitstreiter und ihre Taten mit dem Zorn der vier Apokalyptischen Reiter, nachdem sie gemeinsamen versucht hatten Dusty Rhodes‘ Bein zu brechen.

Mit Beginn des Jahres 1986 traten die vier Mitglieder endgültig unter dem „Namen“ Four Horsemen auf und nutzten ihre nummerische Überzahl immer wieder zu ihrem Vorteil gegen die Faces. Schnell wurde aus ihnen eine dominante Gruppierung. Neben Ric Flair als NWA World Heavyweight Champion konnte sich Arn Anderson die NWA World Television Championship und Tully Blanchard die NWA National Heavyweight Championship sichern. Zuvor waren die Andersons bereits NWA National Tag Team Champions, mussten den Titel jedoch nach einer Verletzung von Ole abgeben.

Nicht zuletzt aufgrund ihrer hochrangigen Titel fehdeten die Horsemen gegen die Top Babyfaces der NWA wie Dusty Rhodes, Magnum T.A., Wahoo McDaniel, Nikita Koloff oder den Rock ’n‘ Roll Express. Zwar verloren Anderson und Blanchard ihre Titel an Rhodes bzw. McDaniel, jedoch konnte Blanchard die Television Championship bei Starrcade 1986 zurück in die Kontrolle der Horsemen bringen. Bei diesem Event scheiterten die Andersons jedoch in einem NWA World Tag Team Titelmatch am Rock ’n‘ Roll Express, was zu ersten Rissen im Team führte.

Ein neues Mitglied

Die restlichen Horsemen gaben Ole Anderson die Schuld, dass nun nicht alle Mitglieder die wichtigsten Titel neben der NWA United States Heavyweight Championship hielten und begannen ihn mehr und mehr zu schneiden und in den Matches außen vorzulassen. Im Februar 1987 wurde der Wechsel vorbereitet, als der Neuling Lex Luger als Partner der Horsemen debütierte.

Einen Monat später machte man ihn zum offiziellen Mitglied und warf Ole Anderson aus der Gruppierung, nachdem dieser eine Show verpasst hatte, um seinen Sohn Brian beim Ringen zuzuschauen. Die Ringerkarriere seines Sohnes war auch der Grund dafür, dass Ole daraufhin vorrübergehend seine Karriere beendete.

Luger etablierte sich schnell in der Gruppierung und gewann bereits im Juli 1987 die United States Heavyweight Championship von Nikita Koloff in einem Steel Cage Match. Damit waren die drei wichtigsten Singles Championships der NWA in der Hand der Horsemen, da Flair nach wie vor die World Heavyweight Championship und Blanchard die World Television Championship hielt.

Ebenfalls im Sommer 1987 lieferten sich die Horsemen mit ihren Rivalen Dusty Rhodes, Nikita Koloff, Ron Garvin und den Road Warriors die ersten drei WarGames Matches, welche die Horsemen jedoch allesamt verloren. Kurze Zeit darauf verloren sie auch kurzzeitig alle Titel. Flair musste sich im September Garvin geschlagen geben, Luger im November Rhodes und Blanchard bereits im August Koloff.

Erneute Dominanz und die beste Gruppierung der Welt

Die Erfolge blieben jedoch nur kurzzeitig aus. Fortan traten Arn Anderson und Tully Blanchard als festes Tag Team der Horsemen auf und gewannen im September die NWA World Tag Team Championships vom Rock ’n‘ Roll Express und Flair holte sich im November die World Heavyweight Championship gegen Garvin zurück.

Lediglich Luger blieb titellos und beschuldigte Manager Dillon, da dieser ihm mit einem missglückten Eingriff die United States Heavyweight Championship gekostet hatte. Luger kostete daraufhin Dillon den Sieg in einem Bunkhouse Stampede Match, womit das Stable nicht in voller Stärke beim finalen Bunkhouse Stampede Match im Januar 1988 vertreten war.

Damit war Luger effektiv aus dem Stable ausgetreten und fehdete fortan an der Seite von Barry Windham gegen seine ehemaligen Partner. Gemeinsam konnten Luger und Windham im März die World Tag Team Championships von Anderson und Blanchard gewinnen, jedoch turnte Windham nur einige Wochen später gegen seinen Partner, um seinerseits den Horsemen beizutreten, wodurch Anderson und Blanchard das Rematch um die Titel gewinnen konnten.

Bis heute gilt die Inkarnation mit Windham als beste und stärkste Version der Four Horsemen. Nachdem Windham im Mai 1988 die United States Heavyweight Championship gegen Nikita Koloff gewann, hatten die Horsemen erneut die wichtigsten Titel der NWA unter ihrer Kontrolle. Wie bereits im vergangenen Jahr verloren sie jedoch eine ganze Reihe an WarGames Matches gegen ihre Rivalen, die jedoch alle bei House Shows ausgetragen wurden.

Das vorläufige Ende und die beste Matchserie der Welt

Die Dominanz der Horsemen hielt jedoch nur vier Monate an, ehe Anderson und Blanchard die Tag Team Titel an den Midnight Express verloren. Dies war jedoch keine freiwillige Entscheidung, denn Anderson und Blanchard hatten Verträge beim Konkurrenten WWF unterschrieben und verließen die NWA kurz darauf.

Das verbliebende Trio Flair, Windham und Dillon trat zwar weiter unter dem Horsemen Namen auf, rekrutierte aber erst im Februar 1989 mit Barrys Bruder Kendall Windham ein neues Mitglied, obwohl zu dieser Zeit mit Butch Reed bereits ein weiterer Wrestler von Dillon gemanagt wurde. Wenig später wechselte jedoch auch Dillon zur WWF, weshalb der Horsemen Name vorläufig begraben wurde. Als neuer Manager wurde Hiro Matsuda angeheuert, der zwei Jahre zuvor ebenfalls ein Schützling von Dillon war.

Matsuda kaufte laut Storyline den Vertrag von Reed aus und bildete mit ihm, Flair und den Windham Brüdern die Yamazaki Corporation, sozusagen den inoffiziellen Nachfolger der Horsemen. Die Gruppierung fehdete vor allem gegen den alten Rivalen Luger, Kendalls ehemaligen Partner Eddie Gilbert sowie den aufstrebenden Star Sting und Flairs neuem Rivalen Ricky Steamboat, der kurz zuvor von der WWF zurückgebracht wurde.

Dies führte zur damals besten Matchserie der Welt zwischen Flair und Steamboat, die vor allem aufgrund ihrer Unterschiede als Familienmensch (Steamboat) und Draufgänger (Flair) sowie ihrer herausragenden wrestlerischen Fähigkeiten in Erinnerung blieb. Steamboat konnte die NWA World Heavyweight Championship im Februar beim Chi-Town Rumble gewinnen und verteidigte sie im April bei Clash of the Champions VI in einem Two out of Three Falls Match, ehe er sie bei WrestleWar im Mai wieder an Flair zurück. Alle drei Matches erhielten von Dave Meltzer die Höchstwertung von fünf Sternen und wurden in diversen Medien als Match of the Year ausgezeichnet.

Insgesamt war es um die Gruppierung jedoch nicht gut bestellt. Barry Windham verlor den US Titel im Februar beim Chi-Town Rumble an Lex Luger und fiel danach mit einer gebrochenen Hand aus, ehe er ebenfalls zur WWF wechselte. Sein Bruder Kendall wurde daraufhin nur noch als Jobber eingesetzt, sodass für eine kurze Zeit Michael Hayes als Ersatz gewonnen werden konnte. Dieser belebte jedoch im Mai die Freebirds wieder und nachdem auch Manager Matsuda die NWA verließ, war die Yamazaki Corporation ebenfalls Geschichte. Bis auf Ric Flair und Lex Luger hatten damit alle ehemaligen Stars der Horsemen entweder ihre Karriere beendet (Ole Anderson) oder waren zur WWF gewechselt (Arn Anderson, Tully Blanchard, Barry Windham, J.J. Dillon). In der Tat sollte auch keine weitere Inkarnation der Horsemen an die Stärke der ersten Jahre heranreichen.

Das überraschende Comeback der Horsemen

Umso überraschender kam es, dass bereits im Dezember 1989 die Horsemen ihr Comeback feierten. Trotz eines erfolgreichen Runs bei WWF als Tag Team wollten Arn Anderson und Tully Blanchard zum mittlerweile in WCW umbenannte NWA Territorium zurückkehren. Dies zerschlug sich jedoch, nachdem Blanchard zum Ende seiner WWF Zeit angeblich positiv auf Kokain getestet wurde, weshalb lediglich Anderson unter Vertrag genommen wurde, der sich schon im Januar die NWA World Television Championship zum zweiten Mal sichern konnte.

Stattdessen bestand die Gruppe nun aus Flair, Arn Anderson, dem aus dem Ruhestand zurückkehrenden Ole Anderson sowie Flairs Rivalen Sting. Das Stable agierte erstmals in seiner Geschichte als Face-Gruppierung turnte jedoch wenige Monate später wieder Heel, als Sting rausgeworfen wurde, nachdem er einen Titelkampf gegen Flair forderte. In Wahrheit handelte es sich um eine Bookingentscheidung, da Sting eine Rolle als Singles Wrestler bevorzugte.

Im Mai 1990 wurden daraufhin mit dem ebenfalls zurückkehrenden Barry Windham sowie Sid Vicious zwei neue Mitglieder vorgestellt. Ole Anderson beendete wieder seine Karriere und agierte fortan als Manager der anderen vier Wrestler. Zusammen fehdeten sie hauptsächlich gegen ihre Dauerrivalen Sting und Luger sowie die Steiner Brothers, Paul Orndorff und den Junkyard Dog.

Erneutes Ende und Wechsel von Flair

Dieses Mal schafften es die Horsemen jedoch nicht mehr, ihre Dominanz aus alten Tagen zu erreichen. Flair verlor die World Heavyweight Championship im Juli an Sting, der sie anschließend auch gegen Sid Vicious verteidigen konnte. Sid und Windham hatten zwar eine Täuschung vorgeführt, indem sich Windham als Sting verkleidet pinnen ließ, nachdem Vicious und der echte Sting während dem Match im Backstage Bereich verschwanden, jedoch wurde das Match neu gestartet und Sting konnte seinen Titel verteidigen.

Bereits Ende des Jahres zeigten sich die ersten Auflösungserscheinungen. Manager Ole Anderson verließ WCW bereits wieder. Im Januar 1990 konnte sich Flair die World Heavyweight Championship erneut sichern und auch Arn Anderson sicherte sich erneut die World Television Championship, die er einen Monat zuvor verloren hatte, jedoch verließ Vicious im Mai die Promotion, um zur WWF zu wechseln.

Den letzten Sargnagel schlug Ric Flair persönlich ein, nachdem er sich als amtierender NWA & WCW World Heavyweight Champion mit WCW Präsident Jim Herd überwarf und im Juli gefeuert wurde. Arn Anderson und Barry Windham verblieben derweil bei WCW und gingen ihrer eigenen Wege. Ende des Jahres 1991 fehdeten die beiden ehemaligen Horsemen sogar gegeneinander.

Die Three Horsemen

Nachdem Flair Anfang 1993 von der WWF zur WCW zurückkehrte, schloss er sich schnell wieder seinem ehemaligen Partner Arn Anderson an. Die beiden versprachen ein erneutes Horsemen Comeback beim Slamboree PPV im Mai. Ursprünglich war ein Comeback von Tully Blanchard vorgesehen, der sich mit den WCW Offiziellen jedoch nicht auf einen Vertrag einigen konnte.

Stattdessen debütierte Paul Roma als dritter Horsemen und Ole Anderson kehrte kurzzeitig erneut als viertes Mitglied zurück, absolvierte jedoch nur einen Auftritt. Zu dritt fehdeten die verliebenden Horsemen gegen den ehemaligen Partner Barry Windham und die Hollywood Blondes, bestehend aus Steve Austin und Brian Pillman. Flair konnte sich von Windham die NWA World Heavyweight Championship sichern, während Anderson und Roma die NWA & WCW World Tag Team Championships gewinnen konnten. Während beiden Regentschaften verließ WCW die NWA, sodass Flairs Titel in WCW International World Heavyweight Championship umbenannt wurde und Anderson und Roma die NWA Tag Team Titel entzogen wurden.

Obwohl die Gruppierung damit erfolgreich war, wurde sie von den Fans nicht angenommen, da Roma in den Jahren zuvor vor allem als Jobber aufgetreten war. Auch Anderson selbst soll mit der Besetzung nicht zufrieden gewesen sein. Spätestens nachdem Anderson und Sid Vicious im Oktober nach einer Streitigkeit in einen Kampf verwickelt waren, bei dem beide viel Blut verloren und Roma im November an die Seite von Paul Orndorff turnte, war diese Version der Horsemen ohnehin beendet.

Das nächste Comeback

Das nächste Comeback wurde 1995 gestartet, nachdem sich die Wege von Flair und Arn Anderson erneut kreuzten. Gemeinsam mit Vader fehdeten sie gegen Hulk Hogan und Randy Savage, bis Flair nach einer Niederlage Vaders gegen ihn turnte. Im August verloren sie bei Clash of the Champions XXXI ein Handicap Match gegen Vader.

Im Anschluss an das Match beschuldigten die langjährigen Partner sich gegenseitig, was zu einem Match bei Fall Brawl im September führte, das Anderson durch einen Eingriff von Pillman gewinnen konnte. Flair flehte daraufhin seinen langjährigen Rivalen Sting an, ihm zu helfen, hinterging ihm jedoch im Tag Team Match bei Halloween Havoc im Oktober, um zusammen mit Anderson und Pillman die Four Horsemen wiederzubeleben.

Als viertes Mitglied wurde kurze Zeit später Chris Benoit vorgestellt und gemeinsam fehdeten sie gegen Hogan, Savage, Sting und Lex Luger. Pillman wurde jedoch im Februar 1996 schon wieder entlassen, sodass die verbliebenden Horsemen nun mit dem Dungeon of Doom eine Allianz gegen Hogan eingingen. Diese zerschlug sich jedoch schnell, woraufhin die beiden Gruppierungen gegeneinander fehdeten. Dies führte unter anderem zur berüchtigten Fehde zwischen dem Dungeon of Doom Leader Kevin Sullivan und Chris Benoit, in dessen Verlauf Sullivans Storyline- und echte Ehefrau Woman an die Seite von Benoit turnte und ihn später auch im Real Life zugunsten Benoits verließ.

Fehde gegen die nWo und innerer Zerfall

Erst im Juni wurde mit dem bis dato als Kommentator agierenden ehemaligen Football Spieler Randy McMichael ein neues viertes Mitglied der Horsemen vorgestellt. Nachdem im selben Jahr die nWo debütierte, turnten die Horsemen wie das restliche WCW Roster zu Faces, um sich den neuen Feinde entgegenzustellen.

In einem ersten großen Aufeinandertreffen schlossen sich Flair und Anderson ihren bitteren Rivalen Sting und Lex Luger an, um die nWo in einem WarGames Match beim Fall Brawl im September zu besiegen. Luger verlor jedoch das Match, was Anderson so sehr verärgerte, dass die beiden umgehend miteinander fehdeten.

Noch während die beiden Gruppierungen fehdeten, wechselte Jeff Jarrett von der WWF zu WCW und wollte sich den Horsemen anschließen. Während Flair einem weiteren Mitglied offen gegenüberstand, waren die anderen Horsemen alles andere als begeistert. Zwischen Jarrett und McMichael entwickelte sich sogar eine Fehde, die sich um McMichaels Valet Debra drehte. Diese griff beim SuperBrawl VII im Februar 1997 zugunsten Jarretts ein, womit dieser zum offiziellen Mitglied der Horsemen wurde.

Obwohl McMichael und Jarrett als Team gut zusammenarbeiteten, kam es immer wieder zu Streitigkeiten. Nachdem Jarrett im Juni die United States Championship ging, hatte Flair genug und warf ihn wenige Wochen später aus der Gruppierung. Uncharakteristisch war hingegen, dass die restlichen Mitglieder ihm keinen Beatdown verpassten und Debra sogar McMichael für Jarrett verlassen durfte. Bis heute wird gemunkelt, dass Jarrett vor allem auf Bestreben der WCW Offiziellen Teil der Horsemen war und wird deshalb von vielen Fans und auch Arn Anderson selbst nicht als offizielles Horsemen Mitglied anerkannt.

Im August erhielt McMichael jedoch seine Rache und gewann die United States Championship von Jarrett. Die Horsemen drohten jedoch erneut auseinanderzufallen, da Anderson beinahe zeitgleich aufgrund der vielen Verletzungen über die Jahre seine Karriere beendete. Seine letzte Amtshandlung als Horsemen war es, Curt Hennig seinen Platz im Stable anzubieten.

Dies führte zu einem weiteren WarGames Match zwischen der nWo und den Horsemen beim Fall Brawl im September. Auch dieses Mal sollten die Horsemen das Match jedoch verlieren, da Hennig sich als Verräter erwies und während dem Match zugunsten der nWo turnte, um ihr zum Sieg zu verhelfen. Flair verkündete anschließend das Ende der Horsemen, sodass die restlichen Mitglieder ihrer Wege gingen.

Ein letztes Comeback

Jedoch sollte dies nicht das letzte Kapitel in der Geschichte der Horsemen sein. Fast genau ein Jahr später sollte es im September 1998 zu einem letzten Comeback kommen. Chris Benoit und Dean Malenko hatten zuvor wochenlang Arn Anderson darum gebeten, die Horsemen zusammenzuführen, um sich der nWo entgegenzustellen. Selbst der ehemalige Horsemen Manager J.J. Dillon, der nach jahrelanger Arbeit bei der WWF zurückgekehrt war, bat seinen ehemaligen Schützling darum, ein gutes Wort einzulegen.

So kam es, dass Anderson gemeinsam mit Steve McMichael, Benoit und Malenko Flair zurückholte, der nach einem Rechtsstreit mit WCW Präsident Eric Bischoff monatelang aus den Shows verschwunden war. Anderson agierte fortan an Manager der vier Wrestler, die gegen die nWo und den WCW Präsidenten Eric Bischoff fehdeten.

Das Stable konnte dabei im Dezember 1998 und im Januar 1999 zwei große Erfolge feiern. Zum einen besiegte Flair Bischoff um den Posten als WCW Präsidenten, zum anderen gewann er die WCW World Heavyweight Championship gegen Hulk Hogan. Darüber hinaus gewannen Benoit und Malenko im März 1999 die WCW World Tag Team Championships, konnten sie jedoch nur zwei Wochen halten. Im Zuge der nächsten Monate turnten die Horsemen um den machtbesessenen Flair erneut Heel.

Nachdem McMichael seine Wrestling Karriere beendet hatte, wurde Flairs Sohn David als inoffizielles viertes Mitglied an Bord gebracht. Aufgrund seiner Position als Präsident, verschaffte Flair seinem Sohn die WCW United States Championship und setzte die anderen beiden Mitglieder darauf an, ihm bei Titelverteidigungen zu unterstützen. Enttäuscht von Flairs Egoismus verließen Benoit und Malenko die Horsemen schnell zugunsten von Shane Douglas‘ Revolution, womit auch die letzte Inkarnation der Horsemen zu Grunde ging.

Bis heute gelten die Four Horsemen als Vorreiter des dominanten Heel Stables und damit auch als Vorbild für die New World Order, die D-Generation X und Evolution. Insbesondere die originale Version und die Inkarnation mit Barry Windham glänzte durch herausragende Leistungen im Ring und am Mikrofon sowie zahlreichen Titelregentschaften. Nicht selten hielten die Horsemen alle bedeutenden Titel der NWA in den eigenen Händen. Vom Wrestling Observer und der Pro Wrestling Illustrated erhielt das Stable zahlreiche Auszeichnungen und wurde 2012 in der Version mit Barry Windham in die WWE Hall of Fame eingeführt.

Non-Wrestler

Die Ergebnisse

Bobby Heenan – 40,93
Vince McMahon – 36,81 %
Eric Bischoff – 18,40 %
Jesse Ventura – 3,02 %
Captain Lou Albano – 0,82 %

In unserer letzten Kategorie setzte sich der kürzlich verstorbene Bobby Heenan (17,32 %) durch, der sein Ergebnis aus dem Vorjahr damit mehr als verdoppeln konnte. Im ersten Jahr der W-I Hall of Fame hatte die Legende sogar nur magere 4 Prozent erreicht.

Damit reichte es zum dritten Mal in Folge für den WWE Chairman Vince McMahon (26,51 %) nur für Platz 2. Ebenfalls seinen Platz halten konnte der frühere WCW Präsident Eric Bischoff (18,37 %), während die beiden Neulinge Jesse Ventura und Captain Lou Albano den vorletzten beziehungsweise letzten Platz unter sich ausmachten.

Der Sieger

Egal ob als Manager oder Kommentator, Bobby „The Brain“ Heenan gilt in beiden Rollen als ultimatives Vorbild eines Heels. Obwohl er selbst ein begabter Wrestler war, sind es diese beiden Rollen, die ihn berühmt gemacht haben. Als Kopf der Heenan Family war er jahrzehntelang Teil der größten Promotions und bildete zusammen mit Gorilla Monsoon eines der legendärsten Kommentatorenduos des Business. Eine schwere Krebserkrankung prägte die letzten Jahre seines Lebens, in denen er trotz großer gesundheitlicher Probleme jedoch weiterhin bei Fan Conventions auftrat.

Aus einem Fan wird ein aufstrebender Star

Bereits seit seiner Kindheit war Raymond, genannt Bobby, Heenan ein großer Fan des Wrestling Business. So war es wenig verwunderlich, dass er bereits 1965 im Alter von 17 Jahren für die in Indiana ansässige regionale Promotion World Wrestling Association (WWA) debütierte. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt begann Heenan neben seiner aktiven Rolle als Wrestler damit, andere Wrestler als Manager zu begleiten.

So machte er sich schnell einen Namen, indem er zahlreiche etablierte und aufstrebende Namen betreute. Unter anderem nahm er das Devil’s Duo (Angelo Poffo & Chris Markoff), die Assassins (Guy Mitchell & Joe Tomasso), die Valiant Brothers (Jimmy & Johnny Valiant) und die Blackjacks (Blackjack Mulligan & Blackjack Lanza) unter seine Fittiche. Insbesondere die Kombination mit Lanza sorgte für großen Erfolg, da dieser zu einem der bekanntesten Heels im Land aufstieg.

Dies beeindruckte Sam Muchnik – den langjährigen NWA Präsidenten und Promoter des St. Louis Wrestling Club Territoriums – so sehr, dass ihn dieser auch für seine Events bookte, obwohl er ein bekennender Gegner von Managern und insbesondere Heel Managern im Wrestling war. Bis heute gilt Heenan als einziger Heel Manager, den Muchnik in seinen Shows einsetzte.

Durchbruch in der AWA

Bereits ab dem Jahr 1969 trat Heenan vereinzelt für die American Wrestling Association (AWA) auf, die in den kommenden Jahren zu seinem Hauptarbeitgeber werden sollte. Spätestens nachdem er seine Heimatpromotion WWA im Jahr 1974 im Streit verließ, trat er Fulltime für die AWA auf. Dort gab er sich auch erstmals seinen später legendär gewordenen Spitznamen „The Brain“.

Obwohl Heenan auch für AWA aktiv in den Ring stieg, betreute er auch in dieser Promotion nebenbei andere Wrestler. Zu seinen ersten Schützlingen zählten die beiden Stars Nick Bockwinkel und Ray Stevens, die mit Heenan an ihrer Seite dreimal die AWA World Tag Team Championship gewannen. Insbesondere mit dem Team bestehend aus The Crusher und Dick the Bruiser lieferten sich die beiden eine intensive Fehde. Diese führte auch dazu, dass ihn der Bruiser als „Weasel“ bezeichnete, was Zeit seiner Karriere von seinen Rivalen immer wieder aufgegriffen wurde.

Darüber hinaus war die AWA der Startpunkt seiner Heenan Family, die er bei seinen späteren Arbeitgebern immer wieder mit verschiedenen Mitgliedern wiederbelebte. Da Heenan den Ausdruck „Stable“ verachtete, da er seine Schützlinge nicht mit Pferden vergleichen wollte, bezeichnete er sie bewusst als seine Familie. Zu AWA-Zeiten gehörten Bockwinkel, Stevens, Bobby Duncum Sr. sowie Blackjack Mulligan und Blackjack Lanza zu den ersten Mitgliedern.

Seine großartige Arbeit als Heel machte sich im Januar 1975 in einem schlimmen Zwischenfall bemerkbar. So feuerte ein Zuschauer während einem Event in Chicago mit seiner Waffe auf Heenan, verfehlte ihn aber und verletzte stattdessen fünf Zuschauer in der ersten Reihe, einen davon lebensgefährlich.

Sein vorläufiges Meisterstück gelang Heenan im November 1975, als er seinen Schützling Nick Bockwinkel zu dessen erster AWA World Heavyweight Championship managte. Dieser Sieg über den Gründer der Promotion und Dauerchampion Verne Gagne, der den Titel zuvor sieben Jahre gehalten hatte, machte Bockwinkel zum Aushängeschild der großen AWA. Bockwinkel selbst sollte den Titel ebenfalls über viereinhalb Jahre halten. Darüber hinaus kamen Bobby Duncum und Blackjack Lanza im Oktober 1976 zu Tag Team Titelehren, womit Heenan als erster Manager in der Geschichte des Pro Wrestlings sowohl den World als auch die Tag Team Champions einer bedeutenden Promotion unter seiner Fittiche hatte.

Intermezzo in Georgia und die letzten Jahre bei der AWA

Trotz seines großen Erfolgs verließ Heenan im Jahr 1979 die AWA und heuerte beim Georgia Championship Wrestling (GCW) Territorium an. Als Storylinegrund gab die Promotion eine einjährige Suspendierung bekannt. In Georgia sollte Heenan jedoch aufgrund von Differenzen mit dem Head Booker Ole Anderson nie glücklich werden.

Bereits nach einem Jahr beendete Heenan sein Intermezzo in Georgia und kehrte zur AWA zurück. Trotzdem war auch sein Run bei GCW vom Erfolg begleitet. So führte er auch in Georgia eine Variante der Heenan Family an, die aus Blackjack Lanza, dem Masked Superstar, Killer Karl Kox, Professor Toru Tanaka und Ernie Ladd bestand. Seine Schützlinge gewannen unter anderem fünfmal die Heavyweight und zweimal die Tag Team Championship der Promotion, sowie dreimal die NWA National Heavyweight und zweimal die NWA National Tag Team Championship.

Darüber hinaus gilt Heenan als der Entdecker Hulk Hogans, der zwei Monate mit Heenan in Georgia verbrachte. So empfahl er den jungen Hogan Verne Gagne, der ihn zwei Jahre später für die AWA verpflichtete. Dort stieg Hogan schnell zu einem der großen Stars auf, insbesondere durch seine Rolle als Gegenspieler von Nick Bockwinkel, den Heenan seit seiner Rückkehr erneut zur AWA World Heavyweight Championship gemanagt hatte. In den nächsten Jahren sollten Hogan und Heenan noch öfter als Gegenspieler aufeinandertreffen, nachdem Heenan ihn später auch an die WWF weiterempfohlen hatte.

Während einer Tour der AWA in Japan zog sich Heenan 1983 eine Nackenverletzung, die seine aktive Wrestling Karriere stark einschränken sollte. Zwar bestritt er bis 1991 noch regelmäßig Matches, konzentrierte sich aber noch mehr als zuvor auf seine Karriere als Manager.

Im selben Jahr wurde Vince McMahon im Zuge der nationalen Expansion der WWF auf Heenan und viele weitere Talente der AWA aufmerksam. Um dem größten Konkurrenten auf dem Wrestlingmarkt zu schaden, bezahlte er mehrere AWA Worker extra dafür, dass sie vorzeitig zur WWF wechselten und nicht ihre restlichen Auftritte bei der AWA absolvierten. Aus Aufzeichnungs- und Bookinggründen forderte die AWA von ihren Workern eigentliche eine sechswöchige Frist, um sie ordentlich aus den Shows zu schreiben.

Heenan war jedoch der Einzige, der das Angebot eines vorzeitigen Wechsels ablehnte, da er ein sehr respektvolles Verhältnis mit den Besitzern der Gagne-Familie besaß. Heenan wurde mit einem Interview Segment mit den Fabulous Ones, bei dem er einen Brawl initiierte, aus den Shows geschrieben, da er danach laut Storyline auf unbestimmte Zeit suspendiert wurde.

Das Hirn des Marktführers

Ursprünglich wollte Vince McMahon seinen neuen Star-Manager an die Seite von Jesse Ventura stellen, der jedoch aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere beenden musste. Stattdessen trat Heenan nun als Manager von Big John Studd auf, um dessen Fehde gegen Andre the Giant weiter zu intensivieren. Dies führte zu einer Bodyslam Challenge der beiden Giganten bei der ersten WrestleMania Ausgabe, bei der 15.000 Dollar und Andres Karriere auf dem Spiel standen.

Letzten Endes setzte sich mit Andre der größere Star durch, jedoch kreierte Heenan einen ersten WrestleMania Moment, indem er dem siegreichen Riesen die Tüte mit dem Geld entriss und damit flüchtete, nachdem dieser es an die Zuschauer verteilen wollte. Dies sollte gleichzeitig der Starschuss einer langfristigen Rivalität mit Andre werden.

Schnell fand die Heenan Family auch in der WWF weitere Mitglieder, darunter vor allem zu Beginn Ken Patera sowie später unter anderem Buddy Rose, Adrian Adonis und Missing Link. Bekannt wurde vor allem ein Segment, in dem Studd und Patera ihren Rivalen Andre attackierte und ihm einige seiner Haarsträhnen abschnitten, ehe der Riese zurückschlagen konnte. Wenig später tauschte Heenan seine Schützlinge Adonis und Missing Link gegen King Kong Bundy aus, der zuvor von Jimmy Hart gemanagt wurde.

Gemeinsam mit Studd besaß Heenan nun zwei eigene Riesen im Kampf gegen Andre, der seinerseits bei Hulk Hogan und Tony Atlas um Hilfe suchte. Dies führte indirekt zum Main Event der zweiten WrestleMania, als Heenans neuer Schützling Bundy ein World Heavyweight Championship Titelmatch gegen Hogan erhielt, in dem er jedoch unterlag. Spätestens damit hatte sich Heenan auch in der WWF etabliert, indem seine Heenan Family gegen die beiden größten Babyfaces der Promotion fehdeten.

Freundschaftsdienst und der Coup des Jahrhunderts

Im Mai 1986 gelang Heenan die nächste Starverpflichtung in seiner Fehde gegen Hogan. So debütierte der damalige NWA World Heavyweight Rekordchampion Harley Race für die WWF und schloss sich umgehend der Heenan Family an. Hinter den Kulissen verband Heenan und Race eine langjährige Freundschaft. Da die WWF jedoch eine Politik verfolgte, die eine Nennung anderer Promotions nicht vorsah, bookte man Race zum Gewinner des King of the Ring Turniers, um ihm so ein hohes Profil zu verleihen.

Genau wie zuvor bereits Studd und Bundy und später auch Paul Orndorff blieb jedoch auch Race erfolglos gegen Hogan. In einem weiteren Versuch Hogan zu entthronen, kaufte Heenan den Vertrag des ehemaligen Bodybuilders Hercules von seinem Managerkollegen Slick auf, scheiterte jedoch erneut mit seinem Vorhaben.

Heenan ließ jedoch nicht locker und landete Anfang 1987 den Coup des Jahrhunderts. Indem er sich die Eifersucht Andres auf Hogan zu Nutze machte, konnte er seinen früheren Rivalen tatsächlich davon überzeugen, der Heenan Family beizutreten. Dies sollte zum vielleicht größten Match der Wrestling Geschichte führen: Hulk Hogan vs. Andre the Giant im Main Event von WrestleMania III. Doch selbst mit Andre, der nach der Niederlage vorerst pausierte, sollte Heenan erfolglos bleiben. Im selben Jahr wurde die Heenan Family noch um die Islanders (Haku & Tama) sowie Rick Rude erweitert. In einem Wettlauf der Manager auf Bam Bam Bigelow konnte sich Heenan jedoch nicht durchsetzen.

Im Oktober kehrte Andre im Rahmen der ersten Ausgabe der Survivor Series zurück und führte Heenans Team im Main Event gegen Hogans Team zum Sieg. Dies führte zu weiteren Titelmatches von Bundy und Andre gegen Hogan, die aber erneut nicht von Erfolg gekrönt waren. Nachdem Bundy wie zuvor schon Studd die WWF verließ, verkaufte Heenan Andres Vertrag an Ted DiBiase, womit sein Feldzug gegen Hogan endete.

Durststrecke der Heenan Family

Stattdessen konzentrierte sich Heenan nun auf die restlichen Mitglieder seiner Familie. Haku und Tama starteten eine Fehde gegen die British Bulldogs, während der sie das Maskottchen von Davey Boy Smith und Dynamite Kid, die Bulldogge Matilda entführten. Dies führte zu einem Six-Man Tag Team Match mit Heenan an der Seite der Islanders und Koko B. Ware an der Seite der Bulldogs bei WrestleMania IV, bei der die Heenan Family siegreich blieb.

In den folgenden Monaten begann jedoch eine lange Durststrecke der Heenan Family. Zuerst verletzte sich Harley Race und fiel für den Rest des Jahres aus, anschließend verkaufte Heenan den Vertrag Hercules‘ an Ted DiBiase. Die Lücken wurden mit den debütierenden Brain Busters, bestehend aus den ehemaligen Horsemen Arn Anderson und Tully Blanchard, sowie Terry Taylor gefüllt. Insbesondere Taylor sollte aber mit seinem Red Rooster Gimmick zur Erfolglosigkeit der Heenan Family beitragen. So wurde er im Main Event der Survivor Series schnell eliminiert und Heenans Team verlor schlussendlich das Match.

Heenan zeigte sich schnell genervt vom Red Rooster und ohrfeigte ihn im Januar 1989 nach einer Niederlage gegen Tito Santana, was das Fass zum Überlaufen brachte. Gemeinsam mit seinem neuen Schützling Steve Lombardi, der nun den Brooklyn Brawler verkörperte, fehdete er gegen den Red Rooster, der jedoch siegreich aus der Fehde hervorging und bei WrestleMania V einen 30-sekündigen Squash gegen Heenan gewann.

Die fetten Jahre der Heenan Family

Bei demselben Event sollte jedoch die Durststrecke der Heenan Family endlich enden. Nachdem sich die Kommentatoren und allen voran Gorilla Monsoon bereits seit geraumer Zeit darüber lustig gemacht hatten, dass noch nie ein Mitglied der Heenan Family einen Titel gewonnen hatte, war es bei WrestleMania V so weit. Durch seine Hilfe konnte Rick Rude die Intercontinental Championship des Ultimate Warriors gewinnen, da Heenan beim Cover das Bein des Champions unten hielt, sodass dieser nicht auskicken konnte.

Nur wenige Monate später führte Heenan auch die Brain Busters zur Tag Team Championship. Anderson und Blanchard verloren die Titel jedoch bereits zwei Monate später wieder an Demolition zurück, da sie einen weiteren Monat später zur WCW zurückkehrten. Nachdem Andre the Giant aber in die Dienste Heenans zurückgekehrt war, gewann er zusammen mit Haku erneut die Tag Team Championship für die Heenan Family.

Bei WrestleMania VI verlor das Team jedoch die Titel zurück an Demolition, woraufhin Heenan seinen Ärger an Andre ausließ. Dieser hatte nun allerdings genug, sodass er mit einem Schlag gegen Heenan erneut zum Face turnte. Heenan hatte jedoch ein weiteres Ass im Ärmel, als er während eines Turnierfinals zwischen Tito Santana und Mr. Perfect um die vakantierte Intercontinental Championship zum Ring kam und damit Santana so ablenkte, dass sich Mr. Perfect den Titel sichern konnte. Wenig überraschend stellte sich der neue Champion als Mitglied der Heenan Family vor. Im selben Jahr kaufte Heenan auch den Vertrag des Barbarian bei Mr. Fuji auf.

Erstmals seit zwei Jahren nahm Heenan auch einen neuen Anlauf auf die World Heavyweight Championship, die mittlerweile vom Ultimate Warrior gehalten wurde. Sowohl Haku als auch Rude blieben jedoch erfolglos und beim SummerSlam 1990 verlor auch Mr. Perfect den Titel an Kerry von Erich. Nachdem auch Rick Rude die WWF im September verließ, verblieben Mr. Perfect, Haku und der Barbarian als einzige Mitglieder der Heenan Family. Ende des Jahres konnte Mr. Perfect jedoch erneut den IC Titel erringen.

Das Ende der Family und Wechsel ans Kommentatorenpult

Durch die geringe Zahl der Mitglieder deutete sich Anfang 1991 bereits die Auflösung der Heenan Family an. Mr. Perfect verteidigte seinen Titel bei WrestleMania VII zwar gegen den Big Boss Man, jedoch nur via DQ, nachdem Haku und der Barbarian in das Match eingegriffen hatten. Im Mai 1991 löste Heenan die Family endgültig auf und gab sein Karriereende als Manager bekannt.

Ursprünglich war Heenan als Manager des frisch verpflichteten Ric Flairs eingeplant, jedoch war er nach Langzeitfolgen seiner Nackenverletzung aus dem Jahr 1983 nicht mehr bereit die regelmäßigen Bumps zu nehmen, die er Zeit seiner Karriere als Manager nicht gescheut hatte. Zudem konnte Heenan, der auch gemeinsam mit Flair reisen sollte, nicht bei dessen Party-Lifestyle mithalten, sodass er sich für einen dauerhaften Wechsel an das Kommentatorenpult entschied.

Dort agierte Heenan bereits seit 1986 in den unterschiedlichen Sendeformaten an der Seite von Gorilla Monsoon. Hinter den Kulissen verband die beiden eine tiefe Freundschaft, vor den Kameras sorgten sie mit ihren Streitigkeiten jedoch immer wieder für unterhaltsame Sendungen. Während Monsoon als fairer Sportsmann stets die Faces unterstützte, schlug sich Heenan voll und ganz auf die Seite der Heels und wurde so auch zu einem der größten Unterstützer Flairs.

Nach rund zweieinhalb Jahren war Heenan jedoch auch die stundenlange Arbeit als Kommentator zu belastend, sodass er sich für einen Weggang von der WWF entschloss. Vor den Kameras wurde er aus den Shows geschrieben, indem Monsoon endgültig genug von Heenan hatte und ihn und seine Sachen aus der Arena warf. Laut Aussagen von Heenan gab es hinter den Kulissen im Hotel jedoch einen emotionalen Abschied der beiden Freunde.

Die Jahre bei WCW

Ursprünglich wollte Heenan nun seine Karriere komplett beenden und sich um seine Familie kümmern. Kurze Zeit nach seinem Weggang von der WWF erhielt er jedoch ein Angebot vom Konkurrenten WCW. Dieser bot ihm einen leichteren Arbeitsalltag sowie eine Krankenversicherung an, zudem lag der Arbeitsplatz in Atlanta nah. Aus diesen Gründen entschied sich Heenan trotz einigen Zweifeln für das Engagement bei WCW.

Heenan wurde umgehend als Color Commentator bei allen wichtigen Übertragungen von WCW eingesetzt und fungierte ab September 1995 auch bei der neuen Flaggschiff-Show WCW Monday Nitro in dieser Position. Während er zuerst Teil des Teams um Eric Bischoff und Steve McMichael war, arbeitete er über die Jahre vor allem mit den Play-by-Play Kommentatoren Tony Schiavone und Mike Tenay zusammen.

Aufgrund seiner langjährigen Nackenprobleme, die sich 1995 erneut zeigten, als Brian Pillman ihm während eines Matches an den Kragen packte, sodass Heenan während der Übertragung hörbar fluchte, trat er bei WCW lediglich ein einziges Mal beim Great American Bash 1996 als Manager auf. An der Seite seiner ehemaligen Schützlinge Ric Flair und Arn Anderson konnte er dabei seinen Kommentatorenpartner Steve McMichael davon überzeugen, den Four Horsemen beizutreten.

Während seiner Zeit pflegte Heenan auch weiterhin seine On-Air Abneigung gegenüber dem langjährigen Rivalen Hulk Hogan. Selbst nachdem dieser als Kopf der New World Order Heel geturnt war, verlor Heenan kein einziges Mal ein gutes Wort über Hogan. Für einen besonderen Moment sorgte er außerdem im Oktober 1999, als er während einer Nitro Übertragung seinen kürzlich verstorbenen Freund Gorilla Monsoon ehrte, obwohl dieser niemals bei der WCW tätig war.

Im Januar 2000 wurde Heenan als Kommentator bei Nitro und den PPVs abgesetzt und war fortan nur noch bei Thunder als Kommentator tätig. Im Juli desselben Jahres wurde Heenan jedoch auch dort abgesetzt und im November anschließend entlassen. Heenan selbst beschrieb seine Arbeit bei WCW als uninspirierend, da vor allem im Vergleich zur WWF kein gutes Arbeitsumfeld geherrscht habe.

Letzte Auftritte und Krebserkrankung

Wenige Monate später kehrte Heenan im Rahmen der Gimmick Battle Royal bei WrestleMania X-Seven an das Kommentatorenpult der WWF zurück, jedoch handelte es sich dabei nur um einen einmaligen Auftritt. Im Jahr 2004 wurde er von seinem langjährigen Schützling Blackjack Lanza in die WWE Hall of Fame eingeführt. Zuvor hatte er vorerst seine Kehlkopfkrebserkrankung vorerst besiegt, die 2002 ausgebrochen war. Aufgrund der Behandlung war Heenan zu diesem Zeitpunkt jedoch gesundheitlich schwer mitgenommen und hatte einen großen Gewichtsverlust zur Folge.

Trotzdem trat Heenan in den kommenden Jahren noch regelmäßig im Rahmen des WrestleMania Wochenendes auf. Während er bei WrestleMania XX in einem Backstage Segment zu sehen war, führte er von 2005 bis 2007 jeweils seine ehemaligen Schützlinge Paul Orndorff, die Blackjacks und Nick Bockwinkel in die WWE Hall of Fame ein. Seinen letzten Auftritt bei einer WWE Show hatte er im Juni 2007 im Rahmen der Mr. McMahon Apreciation Night. Von 2004 bis 2006 absolvierte er zudem vereinzelt Auftritte für ROH und TNA.

Im Dezember 2007 musste sich Heenan einer zweiten rekonstruktiven Kieferoperation unterziehen, nach der er für einige Wochen in ein künstliches Koma versetzt werden musste. Nachdem er im Januar 2008 wieder erwacht war, konnte er einige Monate nicht mehr sprechen und musste mit den Augen kommunizieren. Im Dezember 2009 musste er nach einer Infektion seines Kiefers erneut in das Krankenhaus eingeliefert werden. Darüber hinaus erlitt er von 2010 bis 2016 mehrere Stürze und brach sich dabei jeweils zweimal die Hüfte und die Schulter.

Trotz seiner großen gesundheitlichen Probleme, die sich in einem stark reduzierten Körpergewicht sowie einem stark eingefallenen Gesicht – bedingt durch seine frühere Krebserkrankung und seine Kieferoperationen – trat Heenan bis kurz vor seinem Tod weiterhin bei Fan Conventions auf, weil er den Kontakt zu den Fans und den alten Kameraden sehr schätzte.

Am 17. September 2017 starb Heenan im Alter von 72 Jahren im Kreise seiner Familie in Largo, Florida. Als Todesursache wurde Organversagen als Spätfolgen seiner Krebserkrankung festgestellt. Im Rahmen der RAW-Ausgabe am Folgetag wurde Heenan mit einem Video geehrt.

Bis heute gilt Heenan als der wohl beste Manager aller Zeiten und einer der Pioniere des klassischen Heel Kommentators. Von der Pro Wrestling Illustrated erhielt er viermal den „Manager of the Year“ Award, vom Wrestling Observer Newsletter wurde er dreimal als „Best Color Commentator“ ausgezeichnet. Darüber hinaus ist er Teil der WWE-, Wrestling Observer-, St. Louis Wrestling- und Pro Wrestling Hall of Fame.




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